Kriminalität
Sprengung von Geldautomaten und schwerer Bandendiebstahl - BKA nimmt 26-jährigen Gifhorner fest - Zusammen mit einem Komplizen soll er mehr als 1 Million Euro erbeutet haben
Bastian Till Nowak Veröffentlicht am 21.07.2020
Hausdurchsuchung an der Winkeler Straße in Gifhorn: Das Bundeskriminalamt hat am heutigen Dienstagvormittag einen 26-jährigen Gifhorner festgenommen. Ihm werden die Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen, schwerer Bandendiebstahl und andere Straftaten vorgeworfen.
Foto: Çağla Canıdar
Mit mehreren Mannschaftswagen und mindestens einem Zivilfahrzeug rückte die Polizei am heutigen Dienstagsvormittag an der Winkeler Straße in Gifhorn an: Ein 26-jähriger Gifhorner wurde festgenommen „wegen des Verdachts der Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen, des schweren Bandendiebstahls und anderer Straftaten“, so Julia Meyer, Erste Staatsanwältin und Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Gleichzeitig sei ein 31-jähriger Komplize des Gifhorners in Salzgitter festgenommen worden.
Das Bundeskriminalamt (BKA) habe heute im Auftrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig fünf Objekte im Großraum Braunschweig/Salzgitter durchsucht, so Julia Meyer. Zwei Tatverdächtige seien dabei festgenommen worden – auf Nachfrage der KURT-Redaktion bestätigte die Erste Staatsanwältin, dass die Festnahmen in Gifhorn und in Salzgitter erfolgten.
„Den beiden Tatverdächtigen wird vorgeworfen, im Zeitraum von August 2018 bis März 2020 mehrere Geldautomatensprengungen in Bayern, Bremen, Niedersachsen und im Saarland sowie in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein herbeigeführt zu haben“, berichtet die Erste Staatsanwältin. „Bei diesen Taten sollen die Verdächtigen weit über 1 Million Euro erbeutet haben. Der durch die Sprengungen entstandene Sachschaden lässt sich aktuell noch nicht beziffern.“
Den Zusammenhang zwischen den Taten in den sechs Bundesländern habe das BKA durch den intensiven Informationsaustausch mit den zuständigen polizeilichen Länderdienststellen feststellen können. „Der Schwerpunkt der Taten liegt in Niedersachsen, weshalb die Staatsanwaltschaft Braunschweig die zentrale Ermittlungsführung übernommen hat“, so Julia Meyer.
Durch die Sprengung von Geldautomaten entsteht laut der Staatsanwaltschaft Braunschweig jährlich ein Beuteschaden von mehreren Millionen Euro. Die durchschnittliche Beutesumme pro Sprengung lag im Jahr 2019 bei rund 107.000 Euro. Hinzu kommen erhebliche Sachschäden, welche die Beuteschäden in den meisten Fällen weit übersteigen. Darüber hinaus gehe von diesen Taten eine große Gefahr für unbeteiligte Dritte aus, denn Trümmerteile und Splitter bergen ein hohes Risiko für Leib und Leben von Personen.