Kulturelles Gedächtnis

Sag mal, wie war das damals in Gifhorn? Stadt sucht Fotos für eine Ausstellung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 22.06.2020
Sag mal, wie war das damals in Gifhorn? Stadt sucht Fotos für eine Ausstellung zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit

„Test the West!“: Wolfgang Schwenke aus Wesendorf nahm dieses Foto im Herbst 1989 in Berlin auf. Der Lehrer war mit einer Schulklasse dort.

Foto: Wolfgang Schwenke

Corona und die sich anschließenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verschiebungen sind in diesem Jahr das alles bestimmende Thema. Wenig hat daneben Bestand. Aktuell vielleicht noch die Demonstrationen gegen strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft und die Polizeigewalt. Die Koexistenz der Information besteht natürlich weiterhin, doch selbst der Kampf gegen den Klimawandel, der bis zum März dieses Jahres in der Hitlist der Medien ganz oben stand, wirkt wie abgewürgt. So ergeht es auch der Deutschen Einheit, die sich zum 30. Mal jährt.

„Wir hatten geplant, den Jahrestag in größerem Rahmen zu feiern“, zeigt Gifhorns Kulturamtsleiter Klaus Meister die Intention auf. Es hätte ein Sinfoniekonzert gegeben, zu der auch die Ratsvertreter und Verwaltungsgranden der Partnerstadt Gardelegen eingeladen waren. Doch Corona setzte hier frühzeitig einen dicken Punkt. „Trotzdem werden wir diesen Anlass nicht verstreichen lassen“, gibt der Kulturamtsleiter aus. „Es geht uns darum, dieses beeindruckende Ereignis nachvollziehbar zu machen. Für die Mehrzahl ist es so, dass sie bei der Wende dabei waren. Für die Jüngeren gilt das aber nicht. Sie möchten wir dafür emotionalisieren.“

Auch dieses Foto stammt von Wolfgang Schwenke. Gesucht werden jetzt auch Bilder aus Gifhorn.

Foto: Wolfgang Schwenke

Und da setzt die Ausstellung „Wie war das damals in Gifhorn?“ an, bei der Klaus Meister Initiator ist. Vom 29. September bis zum 29. Oktober sollen 30 Fotografien im Foyer des Rathauses ausgestellt werden. Der Clou: Es geht dabei nicht um bekannte Bilder, sondern um die Aufnahmen der Gifhornerinnen und Gifhorner, die in diesen Wochen live mit ihrer Kamera dabei waren. „So eine Ausstellung kann die Zeitgeschichte nicht umfassend füllen“, weiß Klaus Meister. Aber eine neue Perspektive eröffnen kann sie allemal. Damit gehe es nicht nur um das Foto, sondern auch um die Geschichte dahinter. Ein lokalhistorisches Projekt. „Deswegen bitten wir die Bürger, ihre Privatarchive zu durchforsten und uns Fotos zukommen zu lassen“, so der Kulturamtsleiter.

Einsendungen von Fotos mitsamt Informationen an:
Stadt Gifhorn
Fachbereich Kultur
Marktplatz 1, 38518 Gifhorn
E-Mail: kultur@stadt-gifhorn.de


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