Feuerwehr-Willi dreht mit der Hillerser Feuerwehr und dem dienstältesten Tanklöschfahrzeug Niedersachsens

Bei den Feuerwehren im deutschsprachigen Raum ist André Willer aus Neustadt in der Region Hannover besser bekannt als „Feuerwehr-Willi“. Mit seiner Kamera ist er immer da, wenn es etwas über die Arbeit der Feuerwehr zu berichten gibt. Aktuelle Informationen über Feuerwehren, Gerätschaften und Ausstattungen der Wehren gehören ebenso zu seinem Repertoire wie Brandbekämpfer-Schulungsvideos zu zahlreichen unterschiedlichen Themen. Jetzt besuchte Feuerwehr-Willi mit seinem Team die Freiwillige Feuerwehr Hillerse – und war nicht nur von dem mehr als 60 Jahre alten Tanklöschfahrzeug der Wehr begeistert. Auch für die Umsetzung von Schwarz- und Weißbereichen und der Möglichkeiten der Dekontamination nach Einsätzen im Gerätehaus der Hillerser Feuerwehr zeigte er großes Interesse. Der daraus entstandene Film soll zum Jahreswechsel im Internet zu sehen sein.

„Die Hillerser Sebastian Schwab und Max Lippert haben mich auf der Florian-Messe in Dresden an meinem Stand besucht“, berichtet Feuerwehr-Willi. „Sie schwärmten mir vom dienstältesten Tanklöschfahrzeug Niedersachsens vor.“

Da war für André Willer klar, dass er mit seinem Team nach Hillerse kommen will. „Aufgrund der Corona-Lage haben wir den Termin nicht auf die lange Bank geschoben.“ In Hillerse machte er sich erst einmal ein Bild vom Gerätehaus und dem angrenzenden Übungsplatz, überflog beides mit seiner Drohne. Anschließend führte ihn der stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Zech durch das zehn Jahre alte Gebäude.

Gerade die Trennung der Umkleidebereiche von der Fahrzeughalle und konsequente Möglichkeiten, nach dem Einsatz dekontaminierte Einsatzkleidung abzulegen, begeisterten Feuerwehr-Willi. „Feuerkrebs rückt immer mehr in den Mittelpunkt“, so André Willer. Dabei handelt es sich um Erkrankungen, die Feuerwehrleute durch ihren Einsatz erleiden. Sie werden häufig Brandrauch, Dieselabgase oder Baustoffen wie Asbest ausgesetzt. „Das Thema Hygiene ist hier sehr gut und konsequent umgesetzt“, war er voll des Lobes.

Höhepunkt des Besuches war die Besichtigung des Tanklöschfahrzeuges der Hillerser Feuerwehr aus dem Jahr 1957. „Da stehen mir die Nackenhaare hoch, ich habe eine Gänsehaut“, beschreibt Feuerwehr-Willi seine Gefühle, als das mächtige Fahrzeug aus der Halle gefahren wird.

Gerätewart Michael Ortmann hat für Feuerwehr-Willi auch die technischen Daten parat: Das 12,6 Tonnen schwere Fahrzeug hat ein Fahrgestellt von Daimler Benz, der Aufbau wurde von der Firma Metz vorgenommen. Der 6-Zylinder-Vielstoffmotor leistet 145 Pferdestärken aus 8,3 Litern Hubraum.

„Das Fahrzeug war bis 1991 bei der Bundeswehr im Dienst“, so Michael Ortmann. „Damals haben wir es für eine Mark erwerben können.“

Bei dem längst historischen Boliden handelt sich um ein sogenanntes TLF 16/24. Da es eine Staffelkabine für insgesamt sechs Feuerwehrmitglieder besitzt, wäre es nach heutiger Norm ein TLF 16/25.

„Wir haben das große Glück, dass wir mit dem LKW-Meister Jens Bögeholz und seinem Vater, dem Lackierer Ludwig Bögeholz, zwei Mitglieder haben, die sich hauptsächlich um das Fahrzeug kümmern“, erklärt der Hillerser Gerätewart Ortmann. Und im Gegensatz zu modernen Fahrzeugen braucht der alte Wagen mehr Aufmerksamkeit, Ölstände und Kühlflüssigkeit müssen regelmäßig kontrolliert werden, Schmieren und Fetten gehört ebenfalls zu den regelmäßigen Aufgaben.

Feuerwehr-Willi ließ sich alle Details des Fahrzeugs erklären und drehte natürlich auch eine Runde mit dem Wagen. Abschließend zeigte er sich begeistert von der Hillerser Feuerwehr. „Wie wir hier aufgenommen wurden zeigt, dass hier gute Kameradschaft herrscht.“

Auch lobte Feuerwehr-Willi, dass die Hillerser Wehr alle Abteilungen – von der Kinderfeuerwehr über die Jugendfeuerwehr, Einsatzabteilung bis hin zur Altersabteilung – habe. Dazu habe die Wehr sogar noch einen Musikzug.

Nach rund vier Stunden in Hillerse packten der Feuerwehr-Willi und sein Team ihr Equipment wieder ein. In den kommenden Wochen soll daraus ein spannender Film entstehen, der dann um den Jahreswechsel herum online gestellt werden soll. „Sobald der Termin feststeht, werden wir darüber berichten“, kündigen die Verantwortlichen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Feuerwehr der Samtgemeinde Meinersen an.