Stadtgespräch

AfD-Parteitag in Gifhorn ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben

Redaktion Veröffentlicht am 25.05.2020
AfD-Parteitag in Gifhorn ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben

Die niedersächsische AfD sagte ihren für Juni geplanten Landesparteitag in der Gifhorner Stadthalle ab. Laut dem Kreisvorsitzenden Stefan Marzischewski-Drewes soll dieser aber 2021 in Gifhorn nachgeholt werden.

Foto: AfD-Kreisverband Gifhorn

Das Vorhaben der niedersächsischen AfD, einen Landesparteitag in Gifhorn abhalten zu wollen, hatte schon im Vorfeld für reichlich Wirbel gesorgt. Protestierende Anrufe und Mails trudelten in der Geschäftsstelle der Gifhorner Stadthalle ein, die Mitarbeiter gaben eine Stellungnahme ab und distanzierten sich von der Partei. Nun kommen die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie dem für den 13. und 14. Juni geplanten Parteitag in die Quere und sorgten für eine Absage. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn stattdessen will die niedersächsische AfD nun im Jahr 2021 in Gifhorn tagen.

„Unter den Corona-Auflagen wäre jetzt im Juni kein regulärer Mitgliederparteitag mit mehr als 400 Teilnehmern durchführbar, so dass schweren Herzens der Parteitag abgesagt wurde“, teilte der Gifhorner AfD-Kreisvorsitzende Stefan Marzischewski-Drewes mit. Und weiter: „Für 2021 laufen die Planungen für den Landesparteitag in der Stadthalle in Gifhorn jedoch unverändert, worauf sich alle Gifhorner Bürger freuen dürfen.“

So groß, wie der Gifhorner AfD-Chef Marzischewski-Drewes annimmt, dürfte die Freude aber nicht bei allen Gifhornerinnen und Gifhornern sein: „Infolge der Berichterstattung über das Vorhaben der AfD, bei uns im Haus einen Landesparteitag durchführen zu wollen, erreichten uns Mails und Kommentare, die – vorsichtig formuliert – weder freundlich noch konstruktiv gemeint waren“, berichtete das Stadthallen-Team bereits im Februar in ihrer Stellungnahme zu den ersten Plänen eines AfD-Parteitages in ihrem Haus für 2020. „Wir – die elf Angestellten und Auszubildenden der Stadthalle Gifhorn GmbH – stehen für Menschlichkeit, Solidarität und Respekt, für Weltoffenheit, Demokratie und Toleranz. Unser Team lebt jeden Tag kulturelle Vielfalt und Diversität. Wir sind eine junge, bunte Mannschaft mit ganz unterschiedlichen Biographien, familiären Wurzeln und Lebenserfahrungen in Deutschland (alte und neue Bundesländer), Polen, Rumänien, den Niederlanden, Großbritannien, Russland und Kasachstan“, heißt es dort.

„Unsere Betriebsgesellschaft Stadthalle Gifhorn GmbH ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt Gifhorn. Als solches ist die GmbH eine öffentlich-rechtliche Einrichtung, die dem sogenannten Kontrahierungszwang unterliegt, das heißt die städtische GmbH muss – unabhängig davon, welchem Leitbild sie sich selbst verpflichtet fühlt – alle Mietanfragen von nicht verbotenen Parteien, Verbänden oder Religionsgemeinschaften gleich behandeln“, schrieb das Stadthallen-Team im Februar und schloss mit den Worten: „Demokratie ist die beste aller Staatsformen und gleichzeitig die schwierigste und anstrengendste. Unsere Demokratie ist zum Glück stabil und hält einiges an Belastungen und Herausforderungen aus.“


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