Weihnachten in Gifhorn
So hat man das Mühlenmuseum noch nie gesehen: Noch bis 1. Januar sind die faszinierenden BRAWO-Mühlenlichter zu bestaunen
Redaktion Veröffentlicht am 13.12.2024Strahlende Motive im Wassernebel, illuminierte Gebäude, atemberaubend leuchtende Installationen – die BRAWO-Mühlenlichter zum 75-jährigen Wirken der Volksbank BRAWO in Gifhorn suchen ihresgleichen. Noch bis 1. Januar, dienstags bis sonntags, ist der von der Applaus Kulturproduktionen GmbH aus Braunschweig entwickelte Lichterparcours zu bestaunen. KURT-Redaktionsleiter Malte Schönfeld durfte sich zur Premiere mit großen Augen in die sagenhafte Fantasiewelt begeben.
Angekommen auf dem Dorfplatz, der an den Adventswochenenden mit geschmückten Buden, jahreszeitgemäßen kulinarischen Verführungen und vielen Aktionen auf die Festtage einstimmt, stehen rund 200 Gäste in dicken Wintermänteln im Halbrund zusammen, vor ihnen eine Bühne. Dampfende Tassen verströmen Duft, der sich mit dem der frischen Holzschnitzel vermischt. Es ist der große Tag der Volksbank BRAWO in Gifhorn. Und inszeniert wird der von Applaus Kulturproduktionen.
„Ohne die Kunden wären wir nicht da, wo wir sind”, bedankt sich Thomas Fast, Leiter der Direktion Gifhorn der Volksbank BRAWO. In den Händen hält er den ersten Geschäftsbericht, 2300 D-Mark Gewinn stehen da als Bilanz. „Heute sind es – auch dank Ihnen – Millionengewinne. Und da wollen wir etwas zurückgeben. 75 Jahre Volksbank BRAWO in Gifhorn feiern wir mit einer unvergesslichen Lichtillumination.” Pro Gast soll außerdem ein Baum im Harz gepflanzt werden, verkündet Thomas Fast. Und auch Christian Lampe, Ratsvorsitzender der Stadt Gifhorn, der in Vertretung für den erkrankten Bürgermeister Matthias Nerlich anwesend ist, jubelt: „Es freut mich, dass wir mit dieser tollen Aktion 75 Jahre BRAWO und 50 Jahre Gebietsreform zusammen feiern dürfen.”
Zu ihnen gesellt sich nun auch Paul Kunze, Geschäftsführer der Applaus Kulturproduktionen, und gemeinsam zählen sie den Countdown runter. „10 – 9 – 8…” Leises Getuschel unter den Gästen. „…6 – 5 – 4…” Ein letzter Schluck Glühwein. „…2 – 1 – 0!” Auf Knopfdruck erstrahlt der Nachbau der Mühle von Sanssouci in den Gifhorner Farben Rot und Blau, dazu das Volksbank-Logo. Auch wenn viele Hände in Handschuhen stecken, ist der Applaus groß.
Nun aber der endlich Lichterparcours. Wir schlängeln uns vorbei an der Kasse, die sich in einer hellen Holzhütte vor dem Dorfplatz befindet. Den Gästen mit den roten Wangen ist die Aufregung anzumerken. „Wie an Heiligabend, wenn man als Kind den Tannenbaum, die Kerzen und die Geschenke sieht”, findet mein Nebenmann, als wir die Brücke zu den Mühlenlichtern übertreten.
Das erste große Highlight ist eine Installation zur Rechten. Über der kleinen Wasserstelle schwingt ein Sprühnebel auf wie das Rad eines Pfaus. Leuchtstrahler werfen Motive in den Nebel – aus dem Foto von eben wird in einem fließenden Übergang ein Herz aus zwei Händen gebildet. Gegenüber weisen Hände aus Lichtröhren den Weg. Wo der hinführt, will ich nun selbst ergründen.
Der Weg des Lichterparcours ist grob vorgegeben, lädt aber auch zum Entdecken ein. Fast wie von Zauberhand geleitet begibt man sich von Installation zu Installation. Die Gifhorner Mühlen spielen dabei eine ähnliche Rolle wie Leuchttürme. Sie sind Wegweiser und visuelle Highlights in einem – ein grandioses Konzept. Neonfarbige Netze spannen sich zwischen Stäben, so als hätte eine magische Spinne kurz Halt gemacht und ihre Fäden gespinnt. Die Installation tanzt sanft in den Wogen des Winds, der vom Mühlensee hinüber zieht.
Neben alten Gerätschaften, die das feudale Ambiente des Mühlenmuseums unterstreichen, wirken die Lichtinstallationen wie Boten aus einer anderen Zeit. Vergangenheit trifft auf Gegenwart, wodurch sich ein interessantes Spannungsfeld aufspannt. Teilweise lassen sich auch klare Zuordnungen finden, etwa bei der Donauschiffsmühle, vor der sich bunte Installationen in Fischkörperform tummeln.
Ein paar Meter weiter komme ich auf eine Menschentraube zu. Gebannt schauen die Besucherinnen und Besucher auf eine Vielzahl an rosa, grünen und blauen Augen. Im Hintergrund zu hören sind sakrale Chöre, und gemeinsam sorgen sie für eine psychedelische, abgespacete Atmosphäre. Kurz dahinter sehe ich, zumindest vermute ich das, eine ganze Wiese voller Glühwürmchen. Glühwürmchen, um diese Jahreszeit? Nein, das kann nicht sein. Beim Näherkommen stellen sie sich als ein Meer aus Laternen heraus – für mich bisher die coolste Station. Und weil ich nicht jede Installation verraten möchte, sollte an dieser Stelle auch genug der Details sein.
„Man sollte keinesfalls von Station zu Station rennen”, erklärt mir Paul Kunze am Ende des Spektakels. „Wir freuen uns sehr, dass wir die BRAWO-Mühlenlichter möglich machen dürfen.” Ein großer Dank gelte der Volksbank BRAWO, dem Team des Mühlenmuseums um Sebastian Lipper und natürlich World of Lights, die hinter den Illuminationen stecken. „Millionen Besucher haben in all den Jahrzehnten das Mühlenmuseum besucht, aber so hat es wohl noch keiner erlebt. Wir möchten mit unserer Fantasiewelt den Besucherinnen und Besuchern eine einzigartige Erfahrung ermöglichen.”
Die besondere Atmosphäre der Mühlenlichter sind noch bis 1. Januar, dienstags bis sonntags, 17 bis 22 Uhr, zu genießen. Der letzte Einlass ist um 21.30 Uhr. An den beiden Feiertagen des 24. und 31. Dezember sind die Mühlenlichter geschlossen. Von Dienstag bis Donnerstag zahlen Erwachsene nur 11 Euro, Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren nur 5 Euro und Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren, Studierende sowie Inhaber des Gifhorner Sozialpasses erhalten ermäßigten Eintritt für 8 Euro. Freitag bis Sonntag und an den Feiertagen beträgt der Eintritt für Erwachsene 13 Euro, für Kinder 6 Euro und für Schüler, Studierende und Inhaber des Gifhorner Sozialpasses 10 Euro. Zudem gibt es einen Gruppenrabatt ab 15 Personen.
Tickets können online unter applaus.online-ticket.de erworben werden. Und falls das Wetter nicht mitspielen sollte, kann man sein Ticket auch flexibel für einen Folgetag nutzen. Eine Abendkasse wird es ebenfalls zuzüglich eines Zuschlags in Höhe von 2 Euro auf alle Ticketpreise geben.
Kundinnen und Kunden der Volksbank BRAWO erhalten ermäßigte Tickets zu den BRAWO-Mühlenlichtern. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Bank zahlen sie nur 7,50 Euro. Voraussetzung dafür ist die Citycard mit QR-Code, die kostenfrei in den Filialen der Volksbank BRAWO zu finden ist.
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BRAWO-Mühlenlichter
Noch bis 1. Januar
Mühlenmuseum, Gifhorn