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Pendler-Abkürzung zwischen Wahrenholz und Weißes Moor ist jetzt mautpflichtig - Bürgermeister kassiert selbst ab

Redaktion Veröffentlicht am 01.04.2020
Pendler-Abkürzung zwischen Wahrenholz und Weißes Moor ist jetzt mautpflichtig - Bürgermeister kassiert selbst ab

Solange noch nicht der Kassenautomat aufgestellt ist, kassiert Samtgemeindebürgermeister René Weber persönlich die Maut.

Foto: Samtgemeinde Wesendorf

Die Gemeindeverbindungsstraße 10 (G10) zwischen Wahrenholz und Weißes Moor ist eine von Autofahrern viel genutzte Abkürzung nach Wolfsburg und soll nun ab sofort nur noch mit gültigem Maut-Ticket zu befahren sein – das teilte die Samtgemeinde Wesendorf am 1. April auf ihrer Facebook-Präsenz mit.

Nach dem von der Samtgemeinde eingeholten Gutachten befahren jeden Tag 3200 Fahrzeuge – insbesondere auch überörtlicher Verkehr, für die der Landkreis zuständig ist – diese zwischenzeitlich sich in einem maroden Zustand befindliche Straße, heißt es in der Mitteilung der Samtgemeindeverwaltung. Wer die G10 in den vergangenen Monaten genutzt hat, der wisse, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen, zum Teil bis auf 10 km/h herunter, derzeit dafür sorgen, dass keine Schäden an den Fahrzeugen eintreten.

Die Samtgemeinde Wesendorf habe eine Kostenaufstellung für eine Komplettsanierung vorgenommen, die allerdings in die Millionen gehe. Das könne die Kommune nicht aus eigener Kraft aufbringen. Deshalb habe sie den Landkreis Gifhorn um Übernahme der Straße in das bestehende Kreisstraßennetz gebeten, hilfsweise um Mitfinanzierung dieses für den überörtlichen Verkehr so wichtigen Weges.

„Vom Landkreis erhielten wir allerdings die Auskunft, dass der Landkreis die G10 nicht in das Kreisstraßennetz übernehmen möchte, weil der Landkreis sein bestehendes Kreisstraßennetz für ausreichend hält, um die bestehenden Verkehrsströme aufzunehmen. Die G10 ist also nicht für die Verkehrsinfrastruktur im Kreisgebiet bedeutsam,“ wird Samtgemeindebürgermeister René Weber in dem Facebook-Beitrag zitiert.

Demnach entspann sich daraufhin eine Diskussion innerhalb der Politik der Samtgemeinde, ob die Samtgemeinde die Straße nicht komplett zu schließen hätte oder nur noch für den Anliegerverkehr geöffnet hält. Jetzt habe sich der Samtgemeindeausschuss dafür entschieden, die Straße unter Maut zu stellen, um auf diesem Weg die notwendigen Kosten einer Komplettsanierung zusammenzubekommen.

Solange der Kassenautomat noch nicht aufgestellt ist, kassiert Samtgemeindebürgermeister René Weber nun persönlich die Maut. Es können folgende Mauttickets erworben werden:

Jahreskarte: 500 Euro
Monatskarte: 50 Euro
Tagesticket: 5 Euro
Einmalige Durchfahrt: 3 Euro

Die Preise seien danach bemessen, wieviel Sprit und Fahrzeugverschleiß ein durchschnittlicher PKW einem Privatnutzer kostet, wenn er anstelle der G10 das vom Landkreis empfohlene längere Kreisstraßennetz nutzt.

Ganz am Ende des Facebook-Eintrages heißt es noch: „Wir bitten um Verständnis.“


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