Marvin Isensee führt den Betrieb in 5. Generation fort – Gemeinsam mit Vater Cord setzt er bei Holzbau Isensee auf nachhaltige Baustoffe

„Da hab ich einem potenziellen Kunden auch mal klar gesagt: Nein, das machen wir nicht“, pocht Marvin Isensee auf die Verwendung nachhaltiger Baustoffe – das Bauhandwerk muss nachhaltiger werden. Seit Juli führt der 34-Jährige nun mit seinem Vater Cord das gemeinsame Unternehmen Holzbau Isensee in Müden an der Aller. Damit übernimmt Marvin Isensee in fünfter Generation – und das, obwohl er ursprünglich sogar einen anderen Weg einschlug. Doch Marvin ist sich längst sicher: „Zimmermeister zu sein ist für mich Herzenssache – nicht nur wegen der Familientradition.“

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Wohliger Holzgeruch weht einem beim Schlendern über das Grundstück von Holzbau Isensee entgegen – in der Lagerhalle von Marvin und seinem Vater Cord erreicht das Dufterlebnis seinen Höhepunkt: Frische Luft dringt durch die weiten Türen ein und trifft auf erdige, harzige und vor allem natürliche Noten. „In die Ecke bitte nicht gucken“, schmunzelt Marvin über seine – wie er meint – „Müllecke“. Müll findet sich auf dem Hof aber keineswegs, vielmehr Reste andernorts getaner Arbeit und Nachweis echten Handwerks.

Seit 133 Jahren wird hier gewerkelt – in Aktion sind dabei immer die Hände eines Isensees. „Mein Ururopa eröffnete das Unternehmen im Jahr 1890“, berichtet Marvin, der sich 2008 für den Beruf des Zimmermeisters entschied. Sein Meisterbrief hängt im Isensee-Büro neben denen seines Vaters, Großvaters, Urgroßvaters und eben seines Ururgroßvaters. Ursprünglich entschied sich Marvin für einen anderen Beruf, schloss sogar seine Lehre als KFZ-Mechatroniker ab, „doch ich wollte nicht, dass die Firma mit meinem Vater endet“. Also ging‘s noch mal in die Lehre und anschließend erreichte Marvin den Meister. „Noch ist‘s nicht so weit, aber ich wünsche mir, dass Holzbau Isensee auch noch von unserer sechsten Generation geleitet wird“, verrät Marvin.

In Müden an der Aller gehört das Unternehmen einfach zum Dorf – das merkt man sofort. Zahlreiche Leute, die vorbeigehen, vorbeifahren, grüßen Marvin. „Es ist schön, in der Heimat zu arbeiten“, erzählt er. „Zudem sehen wir Handwerker immer, was wir geschafft haben.“ Denn wenn Marvin durch unsere Region fährt, von Celle nach Wolfsburg, von Gifhorn nach Braunschweig, erblickt er viele Dächer, die im Grunde seinen Namen tragen. „Wir waren auch schon in Hamburg oder Stuttgart.“ Gute Qualität ist eben überall gefragt. Marvin, Cord und ihr Team kümmern sich um alles rund um Zimmerei, Dachdeckerei, Holzrahmenbau, Dachsanierung, Bauplanung und Photovoltaikanlagen.

Im Vordergrund steht dabei die Nachhaltigkeit – kein Wunder bei einem solchen Familien- und Traditionsunternehmen. Denn nachhaltige Arbeit sichert gute Qualität, findet Marvin. „Um das zu gewährleisten, braucht‘s gutes Personal, gute Beratung und gutes Material“, ist er überzeugt. Und wenn Kunden das nicht genauso sehen, kann die Zusammenarbeit nicht funktionieren. „Wir nutzen Holzfaser und nichts Mineralisches“, verspricht Marvin. „Das fördert die Wohnqualität: hält länger, dämmt besser und wäre sogar wiederverwertbar.“

Marvin kümmert sich mittlerweile hauptsächlich um die gemeinsame Betriebsführung mit seinem Vater Cord. Auf den Isensee-Baustellen vertraut er seinen elf Mitarbeitern und fünf Lehrlingen voll. Wenn doch mal was ist, ist er schnell zur Stelle – egal, ob‘s dann nach Gifhorn oder weiter weg geht.

Übrigens: Das Traditionsunternehmen möchte noch wachsen. „Fachkenntnisse, Loyalität und Freundlichkeit sind mir bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders wichtig“, erklärt Marvin. „Und ein freundschaftlicher Umgang gehört in unserem Betrieb auch dazu.“