Stadtgespräch

Kommt mit neuem Naturlehrpfad an Gifhorns Heidesee die Gastronomie zurück?

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 20.08.2020
Kommt mit neuem Naturlehrpfad an Gifhorns Heidesee die Gastronomie zurück?

Stadtplanerin Maike Klesen (links), Bundestagsabgeordnete Ingrid Pahlmann und Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich schauten sich am Donnerstag am zugewucherten Heidesee um.

Foto: Bastian Till Nowak

Seit dem Aus der Gastronomie im Jahr 2011 steht das Gebäude am Gifhorner Heidesee leer. Noch immer wartet Unternehmer und Eigentümer Frank Werner auf Interessenten. Mittlerweile kommt aber wieder etwas Bewegung in die Geschichte – zumindest was den Heidesee selbst betrifft. Die Gifhorner Stadtverwaltung möchte das Landschaftsschutzgebiet nutzen, um einen Naturlehrpfad ins Leben zu rufen. Das gaben Bürgermeister Matthias Nerlich und Maike Klesen, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung, am Donnerstagnachmittag bekannt.

Die Gaststätte am Heidesee findet sich mittlerweile auf Internetseiten, die Ruinen und vergessene Orte bewerben. Schmucklose Graffiti zieren das eingefallene Gebäude, Farne und Gräser haben längst die Oberhand gewonnen. Von dem einst stilvollen Etablissement und der feinen Terrasse mit Blick auf den See ist wenig übriggeblieben. Der See selbst ist durch die Dürresommer der vergangenen Jahre beinahe restlos ausgestrocknet. Das war zum bisher letzten Mal Ende des 19. Jahrhunderts der Fall, so Maike Klesen. Dennoch gibt es nun erste Pläne, wie Gifhorns Stadtverwaltung zumindest das Gebiet um den Heidesee nutzbar machen könnte, um möglichen Interessenten der Gaststätte eine reizvollere Umgebung zu schaffen.

„Wir stellen uns vor, dass der Rundweg erneuert wird“, erklärt Stadtplanerin Klesen. „Wir haben hier eine fast einzigartige Möglichkeit, die Endmoränenlandschaft zu betrachten. Es gibt den alten Moorsee, die Dünen, die Calluna-Heide und die Allerniederung – auf engem Raum ist das alles vereint.“ Es sollen Informationstafeln und -schilder die einzelnen Landschaftsbilder miteinander verknüpfen und so Auskunft über die Gifhorner Natur geben.

Wo einst der Heidesee glitzerte, tanzen jetzt die Farne im Wind.

Foto: Bastian Till Nowak

Der Heidesee sei als Biotop damit nicht nur für touristische, sondern auch für schulische Ausflüge eine interessante Angelegenheit, so die Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung. „Wir würden das mit der Naturschutzbehörde zusammen entwickeln, um alles unter einen Hut zu bekommen“, vertieft Maike Klesen die Ideen. Und die könnten schneller Form annehmen als man denkt – speziell auch im Hinblick auf die anliegende Gaststätte. „Es gibt sehr konkrete Gespräche“, gewährt Bürgermeister Matthias Nerlich neue Einblicke.

Das Problem sei aber, dass aufgrund der Corona-Pandemie und ihren Einschränkungen viele Gastronomen aktuell zaghaft seien, was Übernahmen und Investitionen anbelangt. Matthias Nerlich: „Alle sind ein bisschen vorsichtiger und handeln unter diesen Bedingungen abwartend. Ich nenne natürlich keine Namen. Aber es ist derzeit ohnehin unklar, wann man die ersten Gäste empfangen könnte.“


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