Engagement

Bunt statt Braun gedenkt am Volkstrauertag gestorbener Zwangsarbeiter

Redaktion Veröffentlicht am 16.11.2020
Bunt statt Braun gedenkt am Volkstrauertag gestorbener Zwangsarbeiter

Das Gifhorner Bündnis Bunt statt Braun hat am Volkstrauertag die Grabstätten der qualvoll verstorbenen Zwangsarbeiter*innen aufgesucht, innegehalten und Blumen aufgestellt.

Foto: Bündnis Bunt statt Braun

Das Gifhorner Bündnis „Bunt statt Braun“ habe in den letzten Jahren intensiv an der Geschichte der im zweiten Weltkrieg aus Polen und der Sowjetunion verschleppten ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangenen gearbeitet und seine Expertise der Stadt Gifhorn in aller Breite zur Verfügung gestellt, heißt in einer Pressemitteilung. Nun gedachte das Bündnis am Volkstrauertag den qualvoll verstorbenen ZwangsarbeiterInnen in Gifhorn.

„Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass sich Gräber von Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen, die im April 1945 an einer Methylalkoholvergiftung starben, auf den beiden Gifhorner Friedhöfen finden und dort von uns als Bündnis in Erinnerung gehalten werden“, so Jörg Prilop, einer der Sprecher des Bündnisses.

Die Vertreter des Bündnisses hätten mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass nach einigem Aufschub ihre Initiative für ein Erinnern an die ZwangsarbeiterInnen nun endlich mit einer Gedenktafel am Bahnhof Gifhorn-Süd Wirklichkeit geworden ist. „Doch zu einer Erinnerungskultur gehört mehr als das Aufstellen von Tafeln“ wird Martin Wrasmann, ebenfalls Bündnissprecher, in der Mitteilung zitiert. „Deshalb haben wir am Volkstrauertag die Grabstätten der qualvoll verstorbenen ZwangsarbeiterInnen aufgesucht, innegehalten und Blumen aufgestellt.“

Das Bündnis werde in seiner Aufarbeitung der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte weitermachen, dazu gehöre auch die Debatte um Straßennamen von Personen, die sich in der Nazizeit schuldig gemacht haben. „Andere Städte sind in der Aufarbeitung solcher Personen wesentlich weiter und haben gehandelt, so wurde zum Beispiel in Münster der dortige Hindenburgplatz schon 2012 in Schloßplatz“, berichtet Winfried Hatesohl vom Bündnis.

Auch in Gifhorn wurde vor 7 Jahren die Gotthard Rattay Straße umbenannt. Jedoch muss diese Debatte weitergeführt werden, da es noch eine ganze Reihe von Personen sind, die mit ihrem Namen für eine Gifhorner Straße stehen, heißt es in der Mitteilung.


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