Stadtgespräch

Brauchen wir einen Master-Plan für Gifhorns Innenstadt?

Bastian Till Nowak Veröffentlicht am 20.08.2020
Brauchen wir einen Master-Plan für Gifhorns Innenstadt?

Rund 50 Gäste diskutierten auf Einladung der CDU über die Zukunft der Gifhorner Innenstadt. Die Ratsfrau und Bundestagsabgeordnete Ingrid Pahlmann moderierte.

Foto: Bastian Till Nowak

Wo geht’s hin mit Gifhorns Innenstadt? „Im Augenblick sieht es ganz gut aus – und auch durch die Corona-Zeit sind wir Kaufleute ganz gut gekommen -, aber um die Zukunft in den nächsten 10 oder 20 Jahren mache ich mir große Sorgen“, bekannte Udo von Ey, Inhaber des Kaufhauses Schütte und Vorsitzender der City-Gemeinschaft Gifhorn (CGG). Die Gifhorner CDU hatte zum Gesprächsabend im Zelt am Morada-Hotel Isetal geladen, rund 50 Gäste sind dem gefolgt. Das Thema: „Attraktive Innenstadt – Einkaufsmeile gestalten“.

Udo von Ey war als einer von zwei ortsansässigen Experten auf dem Podium aufgetreten. Zweiter im Bunde war Armin Schega-Emmerich, Inhaber des Hotels Deutsches Haus und Gifhorner Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Er forderte: „Behaltet den Tourismus im Blick!“ Gifhorn habe viel zu bieten – aber noch mehr touristische Anziehungspunkte gingen natürlich immer. „Und diese Touristen sind es dann auch, die in der Innenstadt einkaufen.“

Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich verriet, dass die Stadtplaner aus dem Rathaus vor kurzem alle für sich ihre Vorschläge für eine attraktive Innenstadt vorgelegt hätten. Wichtig dabei: „Es gab keine Denkverbote“, so Bürgermeister Nerlich. Schon bald sollen die Vorschläge zusammen mit Einzelhandel, Gastronomie und Politik diskutiert werden.

CGG-Chef Udo von Ey ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wir brauchen einen Master-Plan für die Innenstadt. So eine Studie wird viel Geld kosten, aber dazu sollte die Politik bereit sein, damit wir alle wissen, wo wir hinwollen – und dann müssen wir aber auch bereit sein, wieder Geld in die Hand zu nehmen, um die Vorschläge auch umzusetzen.“

Die Idee eines Master-Plans kam durchaus an beim interessierten Publikum, CDU-Ratsherr Frank Bühren kritisierte solch ein Vorhaben jedoch als „rausgeschmissenes Geld“.

„Wenn wir mit der Fußgängerzone vorankommen wollen, brauchen wir Bierbänke, die auch bis elf oder zwölf draußen stehen dürfen – es geht nicht um laute Musik bis tief in die Nacht, aber darum, dass man an schönen Abenden nett beisammen sitzen kann“, gab Besucher Timm Georg zu bedenken. Und weiter: „Sowas muss doch wohl möglich sein – in Süddeutschland ist es das auch.“ Dafür erntete Timm Georg großen Applaus.

Auch naturnahe Gestaltung wurde besprochen, ebenso eine bessere Ausschilderung der Innenstadt drumherum: „Wo sonst ist man in nur drei Minuten von der Bundesstraße direkt in der Innenstadt?“, ermutigte Armin Schega-Emmerich die Stadt Gifhorn zu mehr Selbstbewusstsein. Und Maike Galipp-Le Hanne, Inhaberin vom Schuhgeschäft Galipp, wünschte sich für Innenstadt-Bummler mehr Toiletten – und vor allem: „Die Parkgebühren müssen weg!“


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