Essen & Trinken

Auf der Jagd nach dem verflixten Neuner: Im Freizeitzentrum Malibu stärkt man sich mit Schnitzeln und geht dann Kegeln

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 30.11.2024
Auf der Jagd nach dem verflixten Neuner: Im Freizeitzentrum Malibu stärkt man sich mit Schnitzeln und geht dann Kegeln

„Das schaffst Du niemals“, lacht die Bedienung im Freizeitzentrum Malibu. Doch KURTs Gastro-Tester Malte Schönfeld hat einen Bärenhunger und bestellt neben einem großen Salat noch einen Schnitzelteller.

Foto: Bastian Till Nowak

Das Freizeitzentrum Malibu am Sonnenweg gehört zu Gifhorns letzten Bastionen, die Spiel, Spaß und einen kleinen Snack garantieren. Dartschmeißer und Billardspieler stehen hier nebeneinander, während die Fußball-Fans wie gebannt auf die Bildschirme starren und Königsklasse schauen. Felsenfestes Minenspiel und ruhiger Puls sind am Pokertisch gefragt. Und dann ist da natürlich noch die legendäre Kegelbahn, für die das Malibu landkreisweit bekannt ist. KURTs Gastro-Tester Malte Schönfeld und seine Begleitungen statteten der Wirtschaft mit angeschlossener Erlebniswelt für Kinder und Erwachsene einen Besuch ab.

Am Konferenztisch der KURT-Redaktion blättere ich kurz vor Feierabend durch eine Wochenzeitung. Wer über das Gifhorn der Zukunft Bescheid wissen möchte, muss das Berlin von heute kennen, sage ich ja immer. Und wie ich so gähnend die Ressorts überfliege, erweckt ein Artikel über Virtual-Reality-Headsets meine Aufmerksamkeit. Menschen tragen futuristische, schwarze Riesenbrillen. Ich ahne, wohin es gehen soll, ein Muskelzucken des Silicon Valley. Da klingelt mein Telefon, meine Begleitung ruft an. „Hallo?“

„Ey, Jacke an, Schal um, rauskommen. Ich hab‘ ne geile Idee. Stehe draußen, der Wagen läuft“, brüllt meine Begleitung, und ich weiß nicht, ob ich sie durch den Hörer oder die Eingangstür höre.
Zehn Minuten später stehen wir am Gifhorner Sonnenweg. Es ist schon fast dunkel und die Lichter des Malibu scheinen bis auf den Parkplatz.

„Mega“, sage ich verblüfft.

„Sach‘ ich doch“, grinst meine Begleitung und scheucht seine Bekannte von der Rückbank. „Auf geht‘s, Kroketten und Kegeln.“

Für Vegetarier ist im Malibu der gegrillte Balkankäse mit Tomaten und Zwiebeln eine gute Wahl.

Foto: Bastian Till Nowak

Auch wenn das Freizeitzentrum gerade erst geöffnet hat, die ersten Gäste sitzen bereits an ihrem Stammtisch. Zwei Bedienungen zapfen, im Hintergrund räumt Chef Thomas Hepe prallgefüllte Kartons in die Küche. Wir setzen uns direkt in die erste Eckbank und bekommen die Menükarten ausgehändigt. Das Rückgrat der gepflegten Imbissküche. Schnitzel, Currywurst, Bulette, Pommes, fertig. Aufgrund meines Bärenhungers lassen ich mich auf keine Experimente ein und bestelle neben einem Wiener Schnitzel gleich noch einen gemischten Salat mit Thunfisch, dazu eine kühle Coke. That‘s life, denke ich mir und lehne mich zufrieden zurück.

Während wir auf das Essen warten, sprechen wir klassische Weihnachtsfeierszenarien durch. Denn auch dafür ist das Malibu bekannt. Wer eine amüsante Betriebsfeier garantieren möchte, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen. Den Kollegen im Billard nackig machen – nichts leichter als das. Den Chef beim Darten deklassieren – auf jeden Fall. Bei Thommy Hepe wird Daddeln und Zocken wieder weitestgehend entdigitalisiert. Hier zählen der Wurf, der Schlag, die eiserne Konzentration.

Sogleich werden uns die Teller serviert. Und ich freue mich tierisch, weil es vermutlich mein erstes Schnitzel seit drei, vier Jahren ist. Wie das schon duftet. Ausgezeichnet für so eine kleine, unscheinbare Küche, allen voran die pfeffrige Note. Auch das Rahmschnitzel meiner Bekannten kommt gut weg, ebenso der Balkankäse meiner Begleitung. Kroketten, Pommes, Mozzarella-Sticks dazu – fertig ist die Laube.

Junge, so wird das nichts: Kegelbahnrenegat Malte Schönfeld benötigt einige Runden, um eine sportliche Körperhaltung zu finden.

Foto: Bastian Till Nowak

Doch wir sind ja nicht nur zum Speisen im Malibu. Eine Etage höher finde ich mich auf Bahn acht wieder. Kurze Anweisung am Schaltpult, kinderleichte Bedienung. Der erste Schritt auf der Anlaufbohle. Ein sanfter Touch auf den feuchten Schwamm, damit die Kugel besser hält. „Grip ist alles“, rufe ich meiner Bekannten rückwärts zu und jage den ersten Wurf unter lautem Donnern in die Rinne. Pumpe. Was für ein oberpeinlicher Auftakt. Ich hatte es schon beim Anlauf gespürt. Immerhin: Der zweite Wurf trifft vier Pins. Von hieran weiter. Nach wenigen Würfen bin ich drin. Auf die Körperhaltung kommt es an, den abgezählten Anlauf, die Power, den Drall. Doch einen Neuner packe ich einfach nicht. Von Ehrgeiz zerfressen gebe ich nach einer Stunde auf, unsere Zeit ist um. Was ein Spaß!

Nachdem wir die Rechnung beglichen haben, nehme ich Wirt Thommy beiseite. „Alle neun, wer soll denn das schaffen?“, frage ich keuchend.

„Musst Du wohl wiederkommen“, grinst er.

Freizeitzentrum Malibu
Sonnenweg 4-6, Gifhorn
Di. – Fr. ab 17 Uhr
Sa. & So. ab 15 Uhr
Tel. 05371-990815


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