Altstadtfest in Gifhorn

Ärger in Braunschweig: Hey Magniviertel, kommt doch einfach zu unserem Altstadtfest nach Gifhorn

Bastian Till Nowak Veröffentlicht am 15.08.2024
Ärger in Braunschweig: Hey Magniviertel, kommt doch einfach zu unserem Altstadtfest nach Gifhorn

Beim Gifhorner Altstadtfest feiern die ansässigen Gastronomen zusammen mit den Gästen – beim Magnifest in Braunschweig scheinen sie in die Röhre zu gucken.

Foto: Michael Uhmeyer (Archiv) / Collage: Selina Sanft

Es gibt Momente, da dürfen wir Gifhornerinnen und Gifhorner uns einfach mal glücklich schätzen für das, was wir eigentlich alles haben: zum Beispiel unser Altstadtfest.

Ein Blick über den Tellerrand lässt aufhorchen: In Braunschweig ist das Magnifest gerettet, jubelt die dortige Lokalpolitik. Doch: „Stell Dir vor, es gibt ein Stadtteilfest – und die meisten Geschäfte dieses Stadtteils schauen in die Röhre“, beklagt der Betreiber des dort ansässigen Kult-Cafés Riptide. Während nämlich auf der Straße an Bühnen und Buden gefeiert und gezecht wird, verschwinden Geschäfte und Gastronomie des Stadtteils hinter hohen Bauzaunbannern, Mülltonnen und Toiletten, wo sonst die eigene Außenbestuhlung steht. Die einen reiben sich die Hände; die anderen, die den Charme des Magniviertels an allen anderen Tagen des Jahres ausmachen, werden von Existenzangst getrieben.

Altstadtfest und Magnifest starteten ähnlich: mit Kleinkunst und Marktständen – Braunschweig 1974, Gifhorn 1980. Doch während unser Fest nach wie vor vom Rathaus-Team organisiert wird, ist dort nun eine private und selbstredend gewinnorientierte Event-Agentur verantwortlich. Bei uns schenken Holger vom H1, Sigrid von Wiertz Genussvoll und Familie Georg im Georgshof aus – in Braunschweig werben Anbieter von E-Zigaretten um die Wette. Bei uns zeigen Theaterverein und Radsportverein ihr Können, dort versammelt man sich vor der 89.0-RTL-Bühne.

„Verbundenheit zur Tradition“ lautet das Motto des Magnifestes. Viel zu spüren ist dort davon nicht mehr – ganz anders als in Gifhorn. Und dafür bin ich wirklich sehr dankbar.

Bastian Till Nowak
KURT-Herausgeber und Chefredakteur


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