Anti-Aggressions-Therapie, Alk-Schmuggel und richtiges Atmen - Der Gifhorner Berko Härtel verarbeitet eigene Reha-Erfahrungen in Realsatire

„Wenn die Patienten selber über ihre Behandlung entscheiden dürften, würde hier bald Chaos herrschen!“ Dieser Satz ist Warnung genug – doch als Max ihn hört, ist es schon zu spät. Nach diversen Operationen aufgrund einer Krebserkrankung und anschließender Chemo-Therapie, schickt ihn sein Onkologe Dr. Ohnesorge auch noch auf eine dreiwöchige psychosomatische Rehabilitationsmaßnahme. Max muss zur Reha.

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In seinem zweiten Buch schildert der Gifhorner Berko Härtel (57) die Odyssee seines Protagonisten Max, einem stolzen Raucher und Alkoholkonsumenten mit einer Vorliebe für Rockmusik. Die szenischen Darstellungen der verschiedenen Therapiesitzungen ergänzt Berko mit amüsanten Tischgesprächen, der Blockwartmentalität des Personals und erzählt Max‘ Geschichte mit herrlich trockenem Humor, ohne dabei ins Lächerliche abzuschweifen. Das gelingt dem Autor sogar bei der Schilderung von Tanztherapiestunden, bei denen Max sich „wie ein Hippie auf Koks beim Woodstock-Festival“ – nur leider ohne Jimi Hendrix – fühlt.

Max lernt bei der Reha nicht nur, wie man richtig atmet, wenn der Sitznachbar furzt, dass selbsternannte Wutbürger in die Anti-Aggressions-Therapie gehören, wie man Alkohol schmuggelt und wie man seinen Beckenboden wahrnimmt – sondern auch, dass das eigene Schicksal leichter zu ertragen ist, wenn man die verrückten Geschichten seiner Mitinsassen erfährt.

„Reha ist ‘ne tolle Sache, bitte nicht falsch verstehen“, betont Berko. Max‘ Geschichte beruht auf Berkos eigener Reha-Erfahrung. Der Autor hat dabei vor allem eines gelernt: „Wenn‘s nicht so kommt, wie geplant, musst Du es mit Humor nehmen!“