Interview

Sagt uns, was Ihr benötigt – und wir versuchen zu helfen: Dominik Günther erklärt im Interview, warum Volkswagen der Sport und die Vereine so sehr am Herzen liegen

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 16.08.2024
Sagt uns, was Ihr benötigt – und wir versuchen zu helfen: Dominik Günther erklärt im Interview, warum Volkswagen der Sport und die Vereine so sehr am Herzen liegen

Die VW-Sportkommunikation unterstützt in der Region unter anderem den Cup der Besten (oben links, im Uhrzeigersinn), das Reitturnier in Vorsfelde sowie den Triathlon am Tankumsee. Außerdem stellt sie Sportvereinen – wie hier dem Braunschweiger Judo Club – Fahrzeuge für Reisen zur Verfügung.

Foto: Sebastian Priebe/Katarina Blasig/Tim Schulze/BJC

Die Volkswagen-Sportkommunikation ist einer der größten Unterstüt- zer des Sports in Wolfsburg und dem Landkreis Gifhorn. Insgesamt 15 Personen sind Teil der Sportkommunikation. Darunter befinden sich auch direkte Sportler, wie Giovanna Scoccimarro aus Wolfsburg und Nick Bier aus Gifhorn. Der 33-Jährige Dominik Günther ist dabei verantwortlich für den Teil der Sportförderung, welche unter anderem die Sportvereine der Region sowie die Arbeit an der Basis einschließt und sozusagen ein Team im Team darstellt. Im Interview mit KURT-Redakteur Malte Schönfeld spricht er über die Entwicklung in der Sportkommunikation, die Bedeutung des Amateurfußballs und die Inklusion von Minderheiten. Zu erreichen sind Dominik Günther und seine Kolleginnen und Kollegen am einfachsten per Mail an [email protected].

Herr Günther, naiv gefragt: Warum unterstützt Volkswagen, einer der größten Automobilhersteller der Welt, überhaupt den Sport?
Wir haben geschichtlich eine riesige Verbindung zum Sport.

Er ist einer der wichtigsten Bausteine in unserer Gesellschaft, er transportiert wichtige Werte an Erwachsene und vor allem auch Kinder. Sport lehrt einem auch viel: das Verhalten in einer Gruppe beim Team-Sport, Fairness, Respekt, Toleranz. Und außerdem hält Sport uns natürlich fit und gesund.

Sind Sie selbst Mitglied in einem Sportverein?
Ich bin geborener Wolfsburger, mein Heimatverein ist der MTV Hattorf. Mein ganzes Leben habe ich Fußball gespielt, mich im Tischtennis und Volleyball probiert, später im Bouldern, Triathlon und Kickboxen. Nach einer Knie- und diversen Muskelverletzungen, die fast jeder Amateurfußballer kennt, bin ich mittlerweile ins Crossfit-Training gewechselt.

Sport gehört zu meinem Leben. Ohne geht es nicht.

Welche strategischen Ziele verfolgt die VW-Sportkommunikation?
Eines der Ziele ist, dass wir am Standort Wolfsburg für eine vielfältige Sportlandschaft in der Region sorgen. Wolfsburg ist schon immer eine Sportstadt gewesen. Der Sport ist ein Wolfsburger Markenzeichen. Und seit den Anfängen der Stadtentwicklung unterstützen wir deswegen die Vereine in der Region.

Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegen sich in der Sportlandschaft der Region, sind selbst in Vereinen angemeldet und ehrenamtlich aktiv. Uns ist es wichtig, den Sport wirklich in seiner gesamten Breite zu unterstützen. Dabei geht es dann nicht nur um Fußball – keinesfalls.

Aber nehmen wir das Beispiel Lupo Martini Wolfsburg und warum wir diesen Verein unterstützen. Es ist der älteste von Gastarbeitern gegründete Fußballverein Deutschlands, Lupo ist Teil der stolzen Geschichte Wolfsburgs. Zur Fußball-EM haben wir von der VW-Sportkommunikation Lupo-Vereinsmitglieder für ein Meet & Greet ins Trainingscamp der italienischen Nationalmannschaft gebracht. Solche Erlebnisse möglich zu machen, ist wahnsinnig toll.

Wie hat sich die Volkswagen-Sportförderung denn gewandelt?
Begonnen haben wir in den 1960er Jahren, als wir die ersten Sportler für Olympia freigestellt haben. Später haben wir dann angefangen, Vereine mit Spenden zu fördern und Veranstaltungen zu unterstützen. Da waren große Tennisturniere und angesehene Reitveranstaltungen dabei, über die sogar in der Tagesschau berichtet wurde. Der VfL Wolfsburg e.V. war schon immer ein Verein mit besonderer Verbindung zum Werk Wolfsburg. Über ihn wurden auch Sportlerinnen und Sportler wie Hildegard Falck und die Judoka Klaus Glahn und Frank Wienecke gefördert.

Ein prägendes Jahr ist dann 1986 gewesen, als in Wolfsburg der Olympiastützpunkt errichtet wurde – damit hat die Sportförderung neue Dimensionen erreicht. Nach und nach wurde das Sportsponsoring professionalisiert, bedeutsam ist da die Zusammenarbeit mit dem VfL Wolfsburg und dem Eishockey-Team der Grizzlys, aber natürlich auch mit dem Deutschen Fußball-Bund und dem europäischen Fußballverband UEFA.

Und wie schaut‘s heutzutage aus?
Inzwischen lässt sich unsere Arbeit hier in der Region in vier Säulen einteilen:

Zum einen unterstützen wir Veranstaltungen und Events wie den Cup der Besten in Gifhorn, den Wolfsburger Drachenboot-Cup und die Triathlons in Gifhorn und Wolfsburg.

Zum anderen haben die Sportvereine der Region die interessante Möglichkeit, kostenfrei auf unseren Fuhrpark zurückzugreifen. Wir lösen das über Minisponsoring-Verträge, wenn man es so will. So haben wir in diesem Jahr bereits 130 verschiedene Vereine mit unseren Fahrzeugen versorgt. Im vergangenen Jahr haben die Vereine rund 750.000 Kilometer zurückgelegt.

Die dritte Säule betrifft das Sponsoring von Mannschaften. Hier gucken wir genau hin, wen wir unterstützen. Es geht da um Sportart, Ligazugehörigkeit, Vergleiche zu anderen Teams und einiges mehr. Immer wichtiger sind uns auch Punkte wie Inklusion, Diversity, Jugendförderung und Migration.

Zum Schluss gibt‘s dann noch den großen Spendentopf, über den wir die Stadt- und Kreissportbünde Wolfsburg, Gifhorn und Helmstedt unterstützen. Das heißt, jeder Verein profitiert – ob direkt oder indirekt.

Mit der Sportförderung der VW-Sportkommunikation ist Dominik Günther ganz nah an den Vereinen in der Region Wolfsburg/Gifhorn.

Foto: Volkswagen

Lassen Sie uns über den regionalen Amateursport sprechen. Sie sind viel unterwegs, erleben die Städte und Dörfer. Was zeichnet unsere Region sportlich aus?
Ich habe schon häufiger das Vorurteil gehört, wir wären in unserer Region nicht so begeisterungsfähig. Schaue ich aber in unsere Sportvereine, beweisen wir das genaue Gegenteil. Mit welcher Leidenschaft und Begeisterung viele Menschen vor Ort ihr Ehrenamt ausführen...

Aus Ihrer Sicht, Herr Günther: Welchen Stellenwert hat da der Amateurfußball?
Mein Eindruck ist, dass der Amateurfußball in Wolfsburg, Gifhorn und auch Helmstedt enorm stark ist. Als jemand der selbst so lange im Verein gespielt hat, weiß ich, wie verbunden die Menschen mit ihrem Verein sind. Der Fußball ist die Sportart schlechthin in Deutschland, auch in unserer Region.

Dennoch stelle ich fest, dass es für kleinere Vereine nicht leichter wird, Mannschaften zu stellen. Früher einmal war es mancherorts die Regel, dass doppelt Jugendteams pro Jahrgang in Vereinen gemeldet wurden. Heute ist das anders. Aber das hat auch mit der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und der Abnahme der Sportbegeisterung zu tun. Trotzdem ist man auch in den kleinen Vereinen mit Herzblut dabei.

Immer weniger Menschen engagieren sich in Sportvereinen, viel Verantwortung und Druck lastet auf wenigen Schultern. Wie kann da die VW-Sportförderung unterstützen?
Auch wir stellen natürlich fest, dass immer weniger Leute ein Ehrenamt bekleiden möchten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Hürden in puncto Bürokratie nicht unbedingt weniger werden. Die Digitalisierung schreitet schnell voran. Immer komplexer werden die Themen, mit denen sich ein Vorstand befassen muss.

Ich würde mir wünschen, dass Unternehmen und Politik den hohen Stellenwert von Sport und Ehrenamt entsprechend höher einsortieren. Ehrenamt ist unerlässlich und sorgt dafür, dass am Ende auch in der Spitze der nötige Nachwuchs vorhanden ist.

Genau da setzen wir zum Beispiel mit der Fahrzeugvergabe an. Wir sind ein Automobilhersteller, und was wäre naheliegender, als dass wir den Vereinen unentgeltlich Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Sagt uns, wie viele Fahrzeuge Ihr benötigt. Wir versuchen Euch zu helfen.

Lange Zeit wurden Frauen im Sport und besonders Frauen im Fußball belächelt. Eine klare Botschaft der VW-Sportkommunikation ist, dass mit Stereotypen und Vorurteilen gebrochen wird. Wie stellen Sie sich dieser Ausgrenzung entgegen?
Volkswagen unterstützt den Fußball der Frauen schon sehr lange. Ein Beispiel sind dabei die Frauen des VfL Wolfsburg. Aber auch international setzt sich Volkswagen mit Haltungskampagnen wie „#KeinFrauenfussball“ ein, mit der beispielsweise erreicht wurde, dass die TV-Sender ihre Wortwahl anpassten. Denn es gibt nur einen Fußball – egal, ob Männer oder Frauen spielen.

Die Bandbreite der Unterstützung ist groß. Und natürlich versuchen wir auch Projekte in den regionalen Vereinen zu unterstützen, die sich für Diversität im Sport einsetzen. Dazu sind wir in Gesprächen mit den Sportbünden und fragen: Wie können wir helfen? Wir unterstützen Projekte, die etwa Mitgliedsbeiträge übernehmen für Menschen, die von Armut betroffen sind. Wir versuchen, das Thema mit Leben zu füllen und eine langfristige Strategie zu entwickeln.

Unter anderem engagiert sich die VW-Sportkommunikation auch im Deutschen Gehörlosen Sportverband und bei den Special Olympics.
Wir sind fest davon überzeugt, dass dem Thema Inklusion noch mehr Aufmerksamkeit gehören sollte. In unserer Strategie ist das ein wichtiger Fokuspunkt.

Vor kurzem durfte ich bei den Special Olympics Niedersachsen dabei sein, und wenn ich sehe, mit welcher Freude und mit welchem Elan die Sportlerinnen und Sportler da auftreten, weiß ich, warum wir das tun.

Sport ist mehr als nur Bewegung. Für welche Werte möchte die VW-Sportkommunikation einstehen?
Die Werte, die wir verfolgen, fußen auf den Konzerngrundsätzen – einer lautet „Wir leben Vielfalt“. Daraus ergeben sich wichtige Begriffe wie Inklusion, Integration, Jugendförderung und Diversität, die wir im Sport in den Vordergrund stellen. Soziales Miteinander, Fairplay, Erziehung, Toleranz, Gleichberechtigung – diese Themen sind uns sehr, sehr wichtig.

Es ist uns ein Anliegen, dass wir mit diesen Schwerpunkten für die Vereine und den Sport vor Ort wirklich greifbar und nahbar sind. Und deswegen gehen wir auch viel auf Sportveranstaltungen und Events. Wir sind im direkten Kontakt mit den Vereinen und den Menschen, damit diese Nahbarkeit entsteht. Und wir versuchen, das wirklich auch nach draußen zu tragen.

sportkommunikation@volkswagen.de

Dieser Beitrag ist Teil der großen KURT-Sonderausgabe Kick Off! zum Start der Amateurfußball-Saison 2024/2025 im Kreis Gifhorn.

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