Engagement

Orange Days: Lebenshilfe Gifhorn setzt starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Ron Niebuhr Veröffentlicht am 28.11.2023
Orange Days: Lebenshilfe Gifhorn setzt starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Die Lebenshilfe Gifhorn mit ihrer Geschäftsführerin Dr. Tanja Heitling (rechts) beteiligt sich an den Orange Days, um sich gegen jede Form von Gewalt an Mädchen und Frauen einzusetzen – sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Sextourismus, Zwangsprostitution, Beschneidung und Zwangsheirat gehören ausdrücklich dazu.

Foto: Ron Niebuhr

Mit den Orange Days rücken Menschen weltweit zwischen 25. November und 10. Dezember die leider immer noch alltägliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Fokus. An der Aktion beteiligten sich jetzt auch die Frauenbeauftragten der Lebenshilfe Gifhorn. Sie luden zum gemeinsamen Basteln im Treffpunkt Lebenshilfe Live ein und informierten dabei über ihre Arbeit.

Im Vorfeld der kreisweit mit vielen Aktionen unterstützten Orange Days haben Abteilungsleiter Ingo Braukmann und sein Team der Holzwerkstatt der Lebenshilfe Gifhorn insgesamt 20 Holzstühle zusammengeschraubt und rot lackiert. Sie stehen an den 16 Aktionstagen mit roten Damenaccessoires dekoriert unter anderem in Gifhorns Kreis- und Stadtverwaltung, in Rathäusern der Samtgemeinden, im Jobcenter und bei Landfrauenvereinen. Sie bleiben in dieser Zeit bewusst frei und stehen so symbolisch für alle Frauen, die Gewalt zum Opfer gefallen sind – und jetzt nicht mehr da sind.

Beim Orange Day im Treffpunkt Lebenshilfe Live in Gifhorns Innenstadt fertigte man orangefarbene Hände als Stopp-Zeichen, die auf „alarmierende gesellschaftliche Zustände aufmerksam machen“ und zugleich „in eine Zukunft ohne Gewalt weisen“ sollen, wie Katrin Neumann aus der Projektassistenz der Geschäftsführung erläuterte. Zudem haben die Frauenbeauftragten Nadine Lambrecht, Theresa Wolter, Jessica Schulz und Anna Heinrich dafür gesorgt, dass Außenwohngruppen und Wohnanlagen der Lebenshilfe in orangefarbenem Licht erscheinen. In der hauseigenen Zuckerbäckerei gestaltete man die beliebten Lebenshilfe-Kekse in orange. „Wir wollen ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen“, erklärte Nadine Lambrecht. Und was viele gar nicht wissen: „Fast doppelt so viele Frauen mit Beeinträchtigung wie ohne Beeinträchtigung erleben Gewalt.“

Die vier Frauenbeauftragten der Lebenshilfe Gifhorn waren von der Idee, zu den Orange Days beizutragen, sofort begeistert. Im Zusammenspiel mit den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Gifhorn beteiligte sich die Lebenshilfe gern daran, zumal Nadine Lambrecht, Theresa Wolter, Jessica Schulz und Anna Heinrich anderen Frauen Mut machen, einfach weil sie ein offenes Ohr für sie haben, ihnen auf Augenhöhe begegnen, sich für ihre Rechte einsetzen, für sie da sind. Ein gemeinsam erstellter Flyer informiert darüber.

Orange ist übrigens die symbolische Farbe einer heterogenen, internationalen Bewegung, die für eine gewaltfreie Welt für Mädchen und Frauen eintritt. Ihren Ursprung haben die Orange Days im Mord an den Schwestern Mirabel aus der Dominikanischen Republik im Jahr 1960. Der damalige Diktator Rafael Trujillo ließ die Revolutionärinnen verschleppen und ermorden. 1981 riefen Frauen aus Lateinamerika und der Karibik in Reaktion darauf bei einem Treffen den 25. November als Gedenktag aus, der sich zu den Orange Days weiterentwickelte.

1999 haben die Vereinten Nationen diesen Gedenktag offiziell übernommen. Menschenrechtlerinnen und -rechtler engagieren sich an den Orange Days mit besonderen Aktionen gegen jede Form von Gewalt an Mädchen und Frauen, also ausdrücklich auch gegen sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Sextourismus, Zwangsprostitution, Beschneidung und Zwangsheirat.


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