Fußball – Bezirksliga

MTV-Gifhorn-Trainer Holger Ringe zum Start in der Bezirksliga: Wir nehmen jeden Gegner so was von ernst

Jens Neumann Veröffentlicht am 15.08.2024
MTV-Gifhorn-Trainer Holger Ringe zum Start in der Bezirksliga: Wir nehmen jeden Gegner so was von ernst

Er ging mit seiner Vertragsverlängerung beim MTV Gifhorn voraus, die Spieler folgten dem Beispiel von Trainer Holger Ringe.

Foto: Sebastian Priebe

Zwei Abstiege in Folge – die Mannschaft zerfällt, die Spieler verlassen das sinkende Schiff. Es ist ein Szenario, das sich im Fußball leider Jahr für Jahr genau so wiederholt. Und in dieser Hinsicht stellt der MTV Gifhorn eine echte Ausnahmeerscheinung dar. Denn auch wenn die Schwarz-Gelben im Saisonendspurt den Absturz in die Bezirksliga nicht mehr abwenden konnten, blieb das Team nahezu komplett zusammen. Kein Spieler, der zum Stamm von Trainer Holger Ringe gehört hatte, kehrte dem Traditionsverein den Rücken zu. Ein Beleg dafür, dass die Gifhorner Truppe zusammengewachsen und eben auch intakt ist.

Der Trainer selbst war mit gutem Beispiel vorangegangen, hatte frühzeitig – mitten im Abstiegskampf – seinen Vertrag um gleich drei Jahre verlängert. Und auch wenn das Happy End am letzten Landesliga-Spieltag mit der 2:3-Niederlage in Helmstedt verpasst wurde: Die meisten, die wichtigen Spieler folgten dem Beispiel ihres Trainers und sagten beim MTV Gifhorn auch für die Bezirksliga-Saison 2024/2025 zu.

„Die Jungs kriegen weiter ihre Rundum-Betreuung bei uns“, sagt Holger Ringe und meint damit die guten Bedingungen, die den Akteuren geboten werden – inklusive Buffet im Kabinentrakt am Spieltag. In dieser Hinsicht sind die Gifhorner eben alles andere als siebtklassig. Das gilt natürlich auch für das GWG-Stadion, dessen Kapazität nach und nach erweitert wird: Aktuell gibt es 1366 Sitzplätze, der neuen Gästetribüne hinter dem Tor mit 560 neuen Sitzplätzen sei Dank. Tendenz: steigend. Zwei weitere Tribünenteile auf der Gegengerade werden künftig noch für 600 weitere Sitzmöglichkeiten sorgen. Das hat sogar Regionalliga-Format.

Doch zurück zum Jetzt und Hier. „Wir haben eine homogene Truppe. Die Jungs sind noch enger zusammengerückt. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten“, lobt der MTV-Coach nicht nur seine Spieler, sondern bezieht auch gleich sein gesamtes Funktionsteam mit ein. Allen voran Co-Trainer Valeri Renz. „Wir beide passen als Team wunderbar zusammen. Er ist hier auf keinen Fall der Hütchen-Aufsteller. Vale hat einen richtig guten Draht zur Truppe“, betont Ringe, der einst selbst den Spieler Renz in der Jugend des VfL Wolfsburg trainiert hatte.

Ein Erfolgsrezept der Schwarz-Gelben: „Bei uns darf sich jeder äußern, jeder einbringen. Das fordere ich auch ein.“ Dass die meisten Spieler geblieben sind, das zeige, dass „wir auf dem richtigen Weg sind“, befindet Holger Ringe. Selbst ein Routinier wie Marvin Luczkiewicz, der eigentlich schon weg war, sagte dem MTV für eine weitere Saison zu und ziehe auch voll durch, so der Trainer.

Ein Juwel auf der Außenbahn: Til Eike Bahr (links) bleibt trotz des Abstiegs beim MTV.

Foto: Sebastian Priebe

Der Kader der Gifhorner lässt sich kurz und knapp mit den Worten „klein, aber fein“ beschreiben. Mit Noah Tortora (SV Reislingen-Neuhaus) und Jarne Wöckener (Lupo Martini Wolfsburg U19) gab es nur zwei externe Neuzugänge, zudem rückten Mats-Ole Rücker, Piet Kretschmer, Tim Biermann, Alex Geiner und Fabian Brandes aus der eigenen U19 auf – sie sind aber auch noch bei den A-Junioren einsetzbar. Ein großes Entwicklungspotential.

Im Gegenzug verließen einige Akteure den MTV Gifhorn, die in der entscheidenden Saisonphase größtenteils schon keine Rolle mehr gespielt hatten. Mit Justin Eilers, Masirullah Omarkhiel, Pazun Omarkhel und Dzaner Karakash zog es ein Quartett zum TSC Vahdet Braunschweig. Die Weggänge von Florian Ohk (SSV Vorsfelde), Berkan Öztürk (VfB Peine) und Fatmir Bartolen (SSV Kästorf) standen frühzeitig fest.

Da die Leistungsträger allerdings ausnahmslos gehalten wurden, sehen viele Konkurrenten den MTV Gifhorn als den FC Bayern München der Bezirksliga. Holger Ringe wiegelt ab, äußert sich öffentlich nicht zu irgendwelchen Zielen. „Die haben wir intern besprochen“, sagt er. „Ich bleibe bei meiner Philosophie: Wir werden von Spiel zu Spiel denken. Wir nehmen jeden Gegner so was von ernst“, stellt der Coach klar, aus dessen Sicht Jarne Wöckener der Gewinner der Vorbereitung war. „Er ist immer stärker geworden. Und auch Alex Geiner hat einen Sprung nach vorne gemacht“, freut sich Ringe über die Entwicklung seiner Youngster.

Denen steht „eine brutale Saison“ bevor, weiß Gifhorns Trainer. Schließlich ist gegen die „Bayern der Bezirksliga“ jeder Gegner doppelt motiviert. Zum einen, weil auf der MTV-Seite Akteure wie Torjäger Julian Wöhner, Sturmpartner Jovan Hoffart oder Juwel Til Eike Bahr geblieben sind. Zum anderen, weil der MTV über Jahrzehnte hinweg unbestritten die Nummer 1 des Kreises war und obendrein noch über das schönste und zugleich auch größte (Amateur-)Stadion der Region verfügt.

Zum Saisonauftakt bezwang der MTV schon mal den VfR Wilsche-Neubokel mit 3:1 im Sportpark Flutmulde. Als nächstes treten die Schwarz-Gelben am Sonntag, 18. August (15 Uhr) auswärts beim TSV Ehmen an. Das nächste Heimspiel folgt am Sonntag, 25. August (15 Uhr) gegen den MTV Isenbüttel.

Dieser Beitrag ist Teil der großen KURT-Sonderausgabe Kick Off! zum Start der Amateurfußball-Saison 2024/2025 im Kreis Gifhorn.

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