Engagement

Kinder schützen – um die Zukunft kümmern: Der Gifhorner Ortsverband des Kinderschutzbundes feiert 50-Jahr-Jubiläum

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 19.06.2024
Kinder schützen – um die Zukunft kümmern: Der Gifhorner Ortsverband des Kinderschutzbundes feiert 50-Jahr-Jubiläum

Heidi Dudel (links) und Claudia Klement sind die Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Gifhorn. Insgesamt sind 42 Ehrenamtliche aktiv.

Foto: Michael Uhmeyer

Das eine sind die zahlreichen Spiel- und Spaßangebote, über die Kinder und Jugendliche so jubeln. Das andere sind die kompetenten Beratungen, wenn bei Unsicherheiten, Familienstreits und dem manchmal aufkommenden allgemeinen Weltunverständnis Hilfe gefragt ist. Beides vereint der Gifhorner Ortsverband des Kinderschutzbundes. Und das seit mittlerweile 50 Jahren. Zum Jubiläum, das eigentlich schon 2023 war, wird nach mehrmonatiger Bauphase der neue Skaterpark eingeweiht. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 21. Juni, um 14 Uhr in der Flutmulde, Winkeler Straße 2.

Als engagierte Menschen vor 50 Jahren in Gifhorn einen Ortsverband des Kinderschutzbundes ins Leben riefen, war Peter Göhler schon dabei. Er ist Gründungsmitglied und hat noch gut die Anfangszeit vor Augen: „Von einem kleinen Büro im Schlossgarten hat die Entwicklung dank der Unterstützung der Stadt Gifhorn, der Kommune und vieler Sponsoren den heutigen Stand erreicht.“ Denn in die Flutmulde, die der Kinderschutzbund sein Zuhause nennt, zog das Team erst 1995. „Im Laufe der Jahre ist der Kinderschutzbund zur Lobby für alle Gifhorner Kinder geworden“, so Peter Göhler, der sich als langjähriger Schatzmeister in der Vereinsgeschichte verewigt hat.

Ziel des Kinderschutzbundes ist eine kinder- und jugendgerechte Gesellschaft, in der das körperliche, psychische und emotionale Wohl geschützt und gefördert wird. „Der Kinderschutzbund mischt sich zugunsten der Kinder und Jugendlichen ein“, heißt es in den Zielen des Bundesverbandes. Es wird also selbstbewusst interveniert, wenn etwas nicht stimmt. Der Kinderschutzbund geht für den Nachwuchs in die Opposition. Politische Forderungen reichen von einer Aufwertung der materiellen Lebensbedingungen bis zum Recht auf Leben in einer gesunden, intakten Umwelt.

Nach mehrmonatiger Bauphase ist der neue Skatepark in der Flutmulde fertig. Mit ihm wollte der Gifhorner Kinderschutzbund den Kindern und Jugendlichen ein Geschenk machen.

Foto: Michael Uhmeyer

Claudia Klement kam Mitte der 90er zum Gifhorner Kinderschutzbund, als gerade die Nutzungsrechte für das Gelände an der Flutmulde verleiht wurden. Ihr Anliegen waren die Spielplätze in Gifhorn. „Ich hatte selbst zwei Söhne, für die ich einen Abenteuerspielplatz gesucht, aber keinen gefunden habe“, erinnert sie sich. Naheliegend, den Kinderschutzbund anzufragen. Mit Erfolg. Nicht nur ein großer Spielplatz ließ sich in den folgenden Jahren realisieren. Auch wurden nach und nach Kinderhaus, Jugendhaus, Werkstatthütte, Gemüsegarten und der stadtprägende Skatepark aufgebaut. „Alle vier, fünf Jahre ist ein Angebot hinzugekommen“, zählt Claudia Klement auf. „Und nun müssen wir schauen, dass wir alles weiter finanziert bekommen.“

Dem Kinderschutzbund steht in Gifhorn ein großes Gelände zur Verfügung. Im eigenen Bauerngarten wird etwa Gemüse angebaut.

Foto: Michael Uhmeyer

Finanziell profitiert der Kinderschutzbund von Fördergeldern der Stadt und des Landkreises Gifhorn. Wie die meisten gemeinnützigen Vereine ist darüber hinaus der Spendenanteil bedeutsam. Gönner wie der Rotary Club Gifhorn-Wolfsburg, dem auch Kinderschutzbund-Gründungsmitglied Göhler angehört, machen viel von dem möglich, was den Kindern eine tolle, unbeschwerte Zeit bescheren soll: Spielgeräte, moderne Ausstattung und so weiter.

Geld ist das eine. Das andere sind die unzähligen Ehrenamtlichen, die unschätzbar viel Kraft und Zeit in den Fortbestand des Kinderschutzbundes in Gifhorn gesteckt haben. „Die Bauphasen haben immer sehr viel Kraft gekostet“, gesteht Claudia Klement. Das jüngste Großprojekt, der neue Skatepark, ist nun fertiggestellt und dient dem Kinderschutzbund bei seinem eigenen Jubiläum als Geschenk an die Kinder und Jugendlichen in Gifhorn. Rund eine halbe Million Euro floss in dieses Vorzeigeobjekt. Die offizielle Eröffnung, die gleichzeitig auch Jubiläumsfeier ist, erfolgt am 21. Juni.

Kaum einer, der das Haus des Kinderschutzbundes in Gifhorn nicht kennt. 2004 wurde der Entschluss gefasst, dieses Zentrum zu bauen.

Foto: Michael Uhmeyer

Noch mehr Verantwortung als eh schon übernahm der Kinderschutzbund 2013 mit der Integration der Jugendberatung und später mit der Beratung für geflüchtete Familien. Fortan übernahmen hauptamtliche Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen die Beratungen. Mittlerweile ist das Angebot beachtlich. Der Pädagogische Mittagstisch etwa ermöglicht Kindern mit Problemen in der Schule und Schwierigkeiten im Sozialverhalten ein gemeinsames Essen und Hausaufgabenhilfe.

Claudia Klement freut sich deswegen, dass nach dem aufwendigen Skatepark-Bau nun wieder mehr Zeit für andere Projekte wie den Mittagstisch vorhanden ist. Denn sie merkt, wie Pandemie, Krieg und Armut die Schwächsten unserer Gesellschaft belastet und der Kinderschutzbund an vielen Einsatzorten gefragt ist: „Kinder kriegen sowas mit, das geht nicht spurlos an ihnen vorbei.“

Einen großen Dank spricht sie deswegen den aktuell rund 40 Ehrenamtlichen im Ortsverband aus. Auch auf ihre 2. Vorsitzende Heidi Dudel könne sie sich verlassen. Und möglich sei das ganze nur, weil ihre Vorgängerin und Ehrenmitglied Emmi Fischer, immerhin Vorsitzende von 1991 bis 2013, so einen außergewöhnlichen Einsatz gezeigt habe.

Kinderschutzbund Gifhorn
Winkeler Straße 2b, Gifhorn
Mo. – Fr. (außer Mi.) 9 bis 17 Uhr
Mi. 9 bis 20 Uhr
Tel. 05371-51919
kinderschutzbund-gf.de

50-Jahr-Feier und Eröffnung
des neuen Skateparks:
Freitag, 21. Juni, ab 14 Uhr


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