Gifhorner Geschichte
So wurde das USK, was es heute nach 200 Jahren ist - Klaus-Dieter Oppermann und Manfred Birth referieren in der Geschichtswerkstatt
Redaktion Veröffentlicht am 17.09.2023
Zum 100. Jubiläum gab‘s einen Festumzug (links). 1950 wurde das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg noch ohne Uniformen gefeiert (oben), als amtierende Majestät erschien Wilhelm Fricke, König von 1939.
Foto: Privat
Das Uniformierte Schützenkorps Gifhorn feiert 200. Geburtstag – das Schützenwesen in unserer Stadt ist allerdings mehr als doppelt so alt. Anlässlich des Jubiläums halten USK-Ehrenhauptmann Klaus-Dieter Oppermann und Gifhorns früherer Bürgermeister Manfred Birth nun einen Vortrag im Rahmen der Gifhorner Geschichtswerkstatt im Theatersaal der Stadthalle. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf einen informativen Abend freuen: Klaus-Dieter Oppermann berichtet davon, dass bereits um das Jahr 1500 herum in Gifhorn Schützenkönige ausgeschossen und Schützenfeste gefeiert wurden – und Manfred Birth beleuchtet das wiederbelebte Schützenwesen seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Lange war es die Hauptaufgabe der Schützen, ihre Heimatstadt und deren Bewohner zu beschützen, so Klaus-Dieter Oppermann. In seinem Teil des Vortrags berichtet er von den Wurzeln des Schützenwesens und der Entwicklung des „Freywilligen Bürger-Schützen-Vereins“ aus seinen Anfängen mit 39 Gründungsmitgliedern. Es wird auch darüber zu sprechen sein, welchen Einfluss die Schlacht von Waterloo bis heute auf das Gifhorner Schützenwesen hat. Die verschiedenen Uniformen, die die Vereinsmitglieder im Laufe der Geschichte getragen haben, werden beschrieben. Man erfährt, wie die erste Vereinsfahne finanziert wurde. Es wird geklärt, warum das 100-jährige Jubiläum ein Jahr zu spät gefeiert wurde. Und auch ein Bericht über eine historische Königskette und der Fund der ältesten bisher bekannten Königsscheibe sollen Teil der Ausführungen sein.
Um 1870 sah es auf Gifhorns Schützenplatz noch so aus. Links steht heute der BSK-Saal, rechts die Stadthalle.
Foto: Privat
Die Einflüsse von Krisenzeiten auf das Vereinsleben werden ebenso thematisiert wie ein kurzer Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg, der zur Gründung einer „Zylinderbrigade“ führte, sowie ein starker Rückgang der Mitgliederzahlen in den 1930er Jahren. Besonderes Bonbon: Teils mehr als 100 Jahre alte Fotografien werden im Vortags gezeigt.
Manfred Birth beginnt seinen Vortragsteil über die Anfänge des Schützenwesens nach dem Zweiten Weltkrieg. Das erste Schützenfest wurde 1950 wie in früheren Zeiten auf dem Marktplatz durch den Bürgermeister eröffnet. Damals: Heinrich Scharpenberg. Die Schützen trugen noch keine Uniformen und der neue Schützenkönig wurde noch mit Luftgewehren ausgeschossen.
Gisela Schrader (von links), Hermann Momberg, Jürgen Schrader, Tell Roth, Christina Roth auf dem Arm ihres Vaters Heinrich Roth, Jörg Roth, Rüdiger Eggert, Bettina Heinemann, Inge Roth und Wolfgang Roth zeigten als erste stolz die wiederaufgelegte Gifhorner Tracht.
Foto: Privat
Zudem berichtet Manfred Birth über die Historie der USK-Räumlichkeiten; vom Jägersaal über den Schützensaal bis zur Stadthalle. Und die Brauchtumspflege spielt auch eine Rolle, etwa bei der Anfertigung von Replikaten der alten Gifhorner Tracht, die der verstorbene Hauptmann Wolfgang Braun einst vorantrieb und in der heute die USK-Trachtentanzgruppe auftritt.
Gifhorner Geschichtswerkstatt:
„200 Jahre USK“ – Vortrag von Klaus-Dieter Oppermann und Manfred Birth
Dienstag, 19. September, 19 Uhr Stadthalle, Schützenplatz 2, Gifhorn
Eintritt frei, Spenden willkommen