KURT-Jahresrückblick 2021

KURTs Jahresrückblick: Ausgebremst! Gifhorns Fußgängerzone wird nach Testphase nicht für Fahrradfahrer geöffnet

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 02.02.2022
KURTs Jahresrückblick: Ausgebremst! Gifhorns Fußgängerzone wird nach Testphase nicht für Fahrradfahrer geöffnet

Die Gifhorner Fußgängerzone war von Juni bis Dezember Austragungsort eines Pilotprojekts. Die Stadtverwaltung wollte ermitteln, ob eine erweiterte Öffnung für Fahrradfahrerinnen und Fahrer funktioniert.

Foto: Çağla Canıdar

Ein Modellversuch stand im vorigen Jahr unter besonderer Beobachtung: Vom 1. Juni an wurde die Gifhorner Innenstadt für sechs Monate auch werktags von 11 bis 18 Uhr für Fahrradfahrerinnen und Fahrer geöffnet. Es sollte ermittelt werden, ob die erweiterte Öffnung funktioniert – sowohl für die Radler als auch für die Fußgängerinnen und Fußgänger.

Hierfür setzten die Verantwortlichen alle Hebel in Bewegung und holten sich schon im Voraus die Meinungen der wichtigsten Interessengruppen ein: Wie steht Ihr, wie stehen Sie zu den Bemühungen einer Öffnung? Dazu gehörten die Gastronominnen, die Hoteliers, der Runde Tisch der Gifhorner Jugend und der Seniorenbeirat. Ebenfalls mit einbezogen wurde die Auswertung eines Fragebogens, der auch im KURT abgedruckt war, um Interessen auszuloten.

Schon nach wenigen Wochen traute man sich, ein Zwischenfazit zu ziehen. Und das Ordnungsamt, die Polizei und die Stadtverwaltung waren da einstimmig: Bisher läuft alles gut, keine nennenswerten Probleme, schon gar keine Unfälle.

Nach Beendigung der Testphase durfte dann Mitte Dezember der Gifhorner Stadtrat darüber entscheiden, ob die Fußgängerzone mit der Öffnung erweitert wird. Die Mehrheit aus CDU und SPD stimmte dagegen, obwohl sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage zu 55 Prozent für eine Öffnung aussprachen. Ebenfalls die Stadtverwaltung und die Polizei gaben ihr Go. Lediglich der Seniorenbeirat stellte sich dagegen.

So „geht eine Verkehrswende sicher nicht“, äußerte sich daraufhin die Fridays-For-Future-Ortsgruppe. Aus den Reihen der SPD-Ratsfraktion hieß es dagegen bei Facebook, man sehe in der Situation „einen Erfolg“, ebenso müsse man nun „Kompromisse“ machen.

Ein wenig Veränderung gibt es trotzdem: Zukünftig soll die Stadtverwaltung so planen, dass die langfristig vorgesehene Umgestaltung der Fußgängerzone auf eine mögliche Öffnung Rücksicht nimmt.


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