Gifhorner Geschichte

KURTs historische Erinnerung: Wie die Familie Giacomel ein Stück italienische Eiskultur nach Gifhorn brachte

Redaktion Veröffentlicht am 22.03.2024
KURTs historische Erinnerung: Wie die Familie Giacomel ein Stück italienische Eiskultur nach Gifhorn brachte

Papa Romano und der kleine Giovanni. Schon früh half der Sohn beim Putzen der Erdbeeren, um die leckeren italienischen Eiskreationen möglich zu machen.

Foto: Privat

Gifhorn, 1959. Romano und Franca Giacomel lassen ein Schild anbringen, das heute jeder Gifhorner und jede Gifhornerin kennt: Eis Dolomiti steht in schwungvollen Buchstaben dort geschrieben. Und mit diesem Ereignis öffnet die erste – für einige Jahre einzige – Eisdiele unserer schönen Stadt. Von nun an ist die Süße Italiens für die Gifhornerinnen und Gifhorner nur einen langstieligen Löffel weit entfernt. Von Frühjahr bis Herbst, von Montag bis Sonntag, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten sie und verzaubern ihre Gäste mit vorzüglichen Kreationen.

Währenddessen wuchs Sohn Giovanni im schönen Heimatdorf von Romana und Franca auf: ein Bergdorf in den Dolomiten. In der Winterpause der Eisdiele sieht er seine Eltern, außerdem in den Sommerferien. Gerne reist er zu dieser Zeit nach Deutschland und hilft Mutter und Vater fleißig im Geschäft. Stundenlang putzt er Erdbeeren – welch ein tüchtiger Sohn, den das Ehepaar Giacomel da hat, staunen die Gifhorner. Unnötig zu sagen, dass eben Giovanni später nach dem Wehrdienst in Italien die Eisdiele gemeinsam mit seiner Frau Nadja übernimmt. Auch heute arbeitet die ganze Familie mit – längst sind auch die Enkelkinder von Romano und Franca täglich da, um die Gifhornerinnen und Gifhorner sowie alle Gäste aus nah und fern zu verwöhnen.

Die Karte mit ihren neun Eissorten, mit der Franca und Romano 1959 starteten, ist auf rund 40 Sorten angewachsen. Doch wer häufiger bei Familie Giacomel einkehrt, der weiß, dass sie noch mehr zu bieten hat. Denn Giovanni, so sagt er, bereitet spontan das Eis zu, auf das er Lust hat. Völlig ungeplant startet der Dolomiti-Chef aber nicht in die Saison – denn er lässt sich inspirieren von den angesagtesten Kreationen Europas, wie er vor fünf Jahren zum 60. Geburtstag seiner Eisdiele im KURT-Interview verriet: „In der Winterpause findet jedes Jahr die internationale Eismesse im italienischen Longarone statt, wo wir Gelatieri ungewöhnliche Geschmacksrichtungen und Ideen sammeln.“

Wer einen Blick aufs Angebot wagt, entdeckt heute weitaus mehr als nur Kaffeespezialitäten und ein großes Eissortiment. Neben spielerisch gestalteten Kinderportionen finden Gäste riesige Eisbecher mit glamourösen Kreationen, verschiedene Sorten Frozen Joghurt, Cocktails, leckere Torten, selbstredend auch vegane Angebote – und natürlich Eierlikör, der bei Dolomiti besonders gut schmeckt.

Und sicherlich wird Giovanni stets weiter begeistern und überraschen wollen, um solch großartige Kombinationen zu erschaffen wie Zitrone mit Basilikum oder Marzipan mit Pistazie – oder auch witzig leuchtend blaues Eis.

Dieser italienienische Traum von süßem Eis wird Gifhorn wohl noch lange erhalten bleiben, wie die Giacomel-Oberhäupter Giovanni und Nadja bestätigen: „Keine Sorge, es wird eine dritte Generation in unserem Familienbetrieb geben. Zwei unserer drei Kinder werden unsere Tradition fortsetzen.“ Denn genauso wie Giovanni, verliebten sich auch seine Kinder in die Zubereitung
von Eis für Gifhorn.

Haben auch Sie historische Gifhorner Aufnahmen? Mailen Sie gerne an redaktion@kurt-gifhorn.de.


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