Gifhorner Geschichte

KURTs historische Erinnerung: Nie wieder wurde das abgebrannte Gifhorner Brauhaus wie zuvor

Mia Anna Elisabeth Timmer Veröffentlicht am 05.03.2024
KURTs historische Erinnerung: Nie wieder wurde das abgebrannte Gifhorner Brauhaus wie zuvor

Im kollektiven Gedächtnis der Gifhornerinnen und Gifhorner ist der Brand des Brauhauses einschneidend. Nach einigen Pächterwechseln wurde das Brauhaus verkauft und wird nun als Kirche genutzt.

Foto: Michael Uhmeyer (Archiv)

Ziemlich genau vor 12 Jahren – nämlich am 6. März 2012 – stand das Gifhorner Brauhaus lichterloh in Flammen. KURT-Fotograf Michael Peter Uhmeyer – von manchen liebevoll auch „Der Blitz“ genannt – wühlte die bereits historische Aufnahme des Unglücks aus seiner großen Sammlung hervor.

Das Brauhaus selbst war erst das Schützenhaus, wurde dann zum Brauhaus. Mit der Eröffnung des Brauhauses am 15. Oktober 1990 belebte man eine jahrhundertalte Gifhorner Tradition wieder, die bis zu dem Zeitpunkt etwa 100 Jahre stillstand: das Bierbrauen in der Stadt. „Leider konnte das Brauen des Gifhorner Bieres nur wenige Jahre aufrecht erhalten werden“, so Heinz Gabriel und Günter Dröge in ihren „Gifhorner Ansichten“.

Gegen fünf vor zwei in der Früh schreckte ein lauter Knall die Anwohnerinnen und Anwohner auf, sie meldeten den Brand auf dem Schützenplatz in Gifhorn der Rettungsleitstelle. Mit 51 Leuten und neun Fahrzeugen rückte Gifhorns Ortswehr aus. Gegen 3.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Wie das passieren konnte? Ein defektes Kabel im Obergeschoss ist‘s gewesen.

1990 eröffnete das Gifhorner Brauhaus: Ein sehr beliebtes Lokal, wie die Aufnahme aus der Sammlung von Günter Dröge belegt.

Foto: Sammlung Günter Dröge

Dieses Feuer zerstörte nicht nur den historischen Altbau, sondern auch einen wertvollen Treffpunkt und ein Stück Geschichte – entsprechend riesig war die Trauer. „Brand im Brauhaus schockiert Pächter und Schützen“, titelte die Gifhorner Rundschau.

KURT-Fotograf Uhmeyer aus Gifhorn erinnert sich an die schicksalshafte Nacht und ihre Folgen: „Enttäuscht – das waren alle. Das Brauhaus war eine der wenigen Lokale, in denen noch richtig getanzt wurde.“ Die Partys seien über die Grenzen Gifhorns bekannt gewesen. Einige versuchten etwas Neues zu finden. „Die fuhren nach Bad Bodenteich, Celle – ja sogar in den Osten. Aber nichts hatte die einzigartige Atmosphäre des Brauhauses.“

Gerne hätte Pächter Werner Beilke schnellstmöglich wieder aufgemacht, das Lokal sei auf Wochen ausgebucht gewesen. Doch erst 2013 ging‘s weiter. Dann wechselten über die Jahre verschiedene Gastronomen – bis das Gebäude 2019 letzlich verkauft wurde und so zur Kirche im Brauhaus wurde.

Haben auch Sie historische Gifhorner Aufnahmen? Mailen Sie gerne an redaktion@kurt-gifhorn.de.


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