Schützenfest in Gifhorn
Jeder Tag ohne Training ist einer zu viel: Nach dem Brand wechseln Gifhorns Schützen auf befreundete Schießstände
Malte Schönfeld Veröffentlicht am 20.06.2025
Keine lange Pause – das hatten sich USK und BSK vorgenommen, um den sportlichen Betrieb für ihre Mitglieder irgendwie zu gewährleisten.
Foto: Privat
Ein Sportverein, der seinen Mitgliedern keine Trainingsmöglichkeiten bieten kann, hat ein großes Problem. Nach dem Schießheimbrand sahen sich sowohl BSK als auch USK Gifhorn genau dieser misslichen Lage gegenüber. Doch viele schnelle Telefonate mit befreundeten Vereinen entschärften die Situation sensationell schnell.
40 bis 50 Schützen pro Runde on Tour, in Empfang genommen durch Schützenvereine wie Calberlah oder Winkel. „Waffen transportieren, genügend Getränke bereitstellen, Essen von Sven Wiese liefern lassen – das ist schon aufwendig“, berichtet USK-Schießoffizier Frank Göbel aus dem Alltag nach dem Schießheimbrand. Doch irgendwie klappte es, irgendwie bekamen sie es gewuppt. „Es ist wirklich toll, wie uns vor Ort so viel Vertrauen von den Vereinen entgegengebracht wurde.“
Wie das USK setzte auch das BSK in den Erwachsenenzügen auf Eigeninitiative. Sportlichen Unterschlupf fand man zum Beispiel in Triangel, Gamsen, Winkel und Isenbüttel. „Erwachsene sind flexibel, können sich auch mal zehn Minuten ans Lenkrad setzen und ins nächste Dorf fahren“, meint BSK-Schießoffizier Athanassios Papadimitriou.
Doch für die Kinder musste man sich etwas anderes überlegen: Rasch wurde die BSK-Empore leergeräumt, so dass etwa das Lichtpunktgewehrschießen unter dem eigenen Dach fortgesetzt werden konnte. „Es war uns besonders wichtig, ihnen den Sport sofort wieder zu ermöglichen“, unterstreicht der Schießoffizier des Bürgerschützenkorps.
Wie sein BSK-Pendant weiß nämlich auch USK-Schießoffizier Frank Göbel, dass man die Jugend in dieser Frage nicht vernachlässigen darf. „Sie sind der Nachwuchs. Es ist wichtig, dass wir sie bei Laune halten. Schon zwei, drei Monate ohne vernünftige Trainingsbedingungen und die Fähigkeiten lassen nach.“