Vergnügen und Tanz statt Brand und Tristesse: Vom 19. bis 22. Juni steigt das nächste Gifhorner Schützenfest

Gifhorn ist bereit für sein Schützenfest: Von Donnerstag bis Sonntag, 19. bis 22. Juni, hüllt sich die ganze Stadt in ein Meer aus roten und blauen Fähnchen. Nachdem der Schießheimbrand einige Wochen der turbulenten Umwälzungen auslöste, soll nun wenigstens für eine Woche die harte Arbeit ruhen: Belohnt Euch mit Vergnügen und Feierstunde, liebe Schützinnen und Schützen vom Bürgerschützenkorps (BSK) und Uniformierten Schützenkorps (USK), möchten wir Euch zurufen. Eine Neuerung ist in jedem Fall die große Schützenfest-Disko, die den traditionellen USK-Ball ablöst.

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Es gibt nur wenige Tage, die derart dick mit einem roten und blauen Filzstift im Gifhorner Kalender markiert werden wie das Schützenfest. Vier Tage herrscht Ausnahmezustand in der Stadt, auf dem Marktplatz und dem Schützenplatz, doch viele Vereinsmitglieder blocken sich gleich die ganze Woche. Säbelputzen, Uniformen bügeln, Trompete polieren – die Pflichten stehen den Freuden in wenig nach.

Der Brand im Schießheim, der eine verkohlte Ruine zurückließ, ist der Scheitelpunkt des Gifhorner Schützenjahres gewesen. Auf den Schock folgte die Trauer, auf die Trauer die Arbeitswut, und da nun vorerst alles Nötige für den Wiederaufbau in die Wege geleitet wurde, sollte man sich diese Auszeit auch nehmen.

„Trotz dieses fatalen Ereignisses können wir wieder groß feiern, und das hat auch mit den Eigenschaften zu tun, die das Gifhorner Schützenwesen seit 350 Jahren so besonders machen: Eintracht und Bürgersinn als lebendiges Symbol für Gemeinschaft, Verantwortung und Zusammenhalt“, appelliert Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich in seinem Grußwor. BSK – USK – Stadt Gifhorn. Sie stehen Seite an Seite und gehören zusammen wie Umzug, Proklamation und Rummel.

So soll nun denn auch das Vereinsleben nicht ins Stocken geraten. „Das Schießheim und die Schützen-Wiese, das sind Herz und Seele des Vereins gewesen. Sie fehlen schmerzlich“, gesteht USK-Adjutant Detlef Eichner. Ein Übergangszuhause hat das USK derweil im altehrwürdigen Eiskeller gefunden, erste Treffen konnten bereits abgehalten werden. Zwischen den Traditionsuniformen in den Vitrinen, den prächtigen Ausstellungsstücken der Trachtentanzgruppe und den Wandgemälden von Reinhold Spatz – da lässt sich Schützenluft schnuppern.

„Von vielen habe ich gehört: Wir haben Corona überstanden, also werden wir auch das überstehen“, berichtet Detlef Eichner. Und was den Wiederaufbau des Schießheims anbelangt, könne man nun baulich auch zeitgemäß denken, was insbesondere für einen barrierefreien Schießstand und eine inklusive Toilette gelte. Aber, so der USK-Adjutant: „Der Ball liegt im Feld der Gutachter und Versicherungen.“

Wie schnell die Vereinsmitglieder auf den Rückschlag mit Engagement reagierten, davon berichtet auch BSK-Adjutant Hendrik Schmolke: „Es sind schnell Initiativen entstanden. So konnten wir die Situation meistern, was eine tolle Gemeinschaftsleistung war.“ Die Zugführungen fanden in den umliegenden Schützenvereinen starke Unterstützer, die sofort ihre Hilfe anboten, auch wenn sich Skat- und Knobelabende nun erst mal Übergangsbleiben suchen mussten. „Der Brand ist bitter. Aber wir sehen eine tolle Zusammenarbeit zwischen BSK, USK und der Stadt Gifhorn“, stellt Hendrik Schmolke fest.

So kann die Aufmerksamkeit in Richtung Schützenfest wandern. Neu ist, dass das USK den etwas in die Jahre gekommenen Ball am Freitagabend gegen eine große Schützenfest-Disko mit DJ austauscht.

Doch erst muss natürlich noch ein neues Königshaus gefunden werden. In die letzten Tage ihrer Regentschaft gehen Schützenkönig Christian Schareina und seine drei Andermänner Johannes Laub, Dennis Eckhoff und Michael Kohrs, Schützenkönigin Maren Niebuhr und ihre Prinzessinnen Beate Hoffmann, Ute Fulge und Sandra Kudelka, Jungkönig Alessandro Nemet und seine Ritter Lukas Niebuhr, Philipp Quas und Lukas Eick, Jungkönigin Antonia Gessel und ihre Prinzessinnen Mia Anna Elisabeth Timmer, Eva Marie Heumann und Anna Mikl sowie die Kleine Kinderkönigin Alicia Kuhls, der Kleine Kinderkönig Jayden Pugsley, Große Kinderkönigin Linn Fricke und der Große Kinderkönig Lars Windisch.

Zuletzt stellte das BSK fast alle Majestäten. Ob sich das USK nun revanchieren kann?