Kurse leiten in der Kreisvolkshochschule - Wissen mit Freude weitergeben und Menschen zu Lernerlebnissen verhelfen

Die Kreisvolkshochschule (KVHS) ist das Bildungszentrum schlechthin in Gifhorn. In den Themenbereichen EDV & Beruf, Sprachen, Gesundheit, Kultur, Gesellschaft und Grundbildung können Interessierte durch Kurse, Vorträge und Seminare erste Schritte in einem Thema machen, bereits bestehendes Wissen vertiefen oder sich auf schnellem, unkompliziertem Wege neue Qualifikationen für den Job aneignen. Durch den noch relativ jungen Standort in Wittingen ist die Kreisvolkshochschule außerdem um eine Bildungseinrichtung im Nordkreis reicher. Doch nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden herzlich begrüßt, um an den mehr als 250 Kursen zu wachsen. Auch Dozentinnen und Dozenten sind in der Gifhorner Südstadt gern gesehen.

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Eine dieser Dozentinnen ist Elodi Rohrbeck. Als sie nach Gifhorn kam, lernte die Mexikanerin selbst an der KVHS eine Sprache, nämlich Deutsch, und ihre Tochter nahm Ballett-Stunden. Inzwischen hat sie die Seiten getauscht und unterrichtet seit nunmehr fünf Jahren Spanisch – auch in Wittingen. „Wenn man eine Fremdsprache lernt, geht es nicht nur um das Kommunizieren“, sagt sie. Man lerne eine Kultur kennen. „Und jedes Land hat seine eigenen Ausdrücke und Wörter, das ist wunderbar und großartig“, findet Elodi Rohrbeck.

In ihren Kursen finden sich Lernwillige verschiedener Couleur: Für einige Rentner geht der Traum in Erfüllung, in höherem Alter noch mal eine Fremdsprache kennenzulernen, andere buchen die Anfängerkurse, um sich auf eine Reise nach Uruguay oder Argentinien vorzubereiten. Und mit den Sprachen hat sich das noch nicht getan: Elodi Rohrbeck leitet auch Kochkurse, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Tapas und eine echte Chili Con Carne näherzubringen. „Wir haben hier eine schöne Atmosphäre, ein schönes Gebäude und eine super Caféteria. Ich habe sehr viele liebe und nette Leute kennengelernt“, sagt sie dankbar.

Da hakt sich Rashmi Patil-Madhabhavi ein. Die 40-Jährige kam vor sieben Jahren aus Indien nach Deutschland. Da sie ihr Studium auf Englisch absolvierte, lernte sie Deutsch – wie Elodi Rohrbeck – erst hier vor Ort. Und wie ihre Dozentin-Kollegin steht sie nun vor der Klasse, die ihr lauscht. Ihrem Englisch-Kurs wohnen viele bei, die in ihren Automobilkonzern-Jobs Kontakte ins Ausland pflegen müssen. „Für mich ist es außerdem eine gute Chance, die deutsche Kultur kennenzulernen“, erklärt die Dozentin und fügt an: „In der Kreisvolkshochschule fühle ich mich wie Zuhause.“

Frauen wie Elodi Rohrbeck und Rashmi Patil-Madhabhavi – sie sind für Lara Wandel ein gutes Beispiel dafür, wie die Kreisvolkshochschule funktioniert: „Es sind nicht wenige, die als Teilnehmer kommen, um dann Dozenten zu werden – und umgekehrt.“ Die 33-Jährige ist in der Planung und Verwaltung tätig und rät deswegen jedem dazu, einen Blick ins Programm zu werfen. So bietet die Kreisvolkshochschule nämlich auch unkonventionelle Team-Tage für Unternehmen an oder Escape-Rooms, bei denen sich eine Gruppe durch ein Aufgabenfeld rätseln darf. „Wir bewegen uns in einem weiten Spektrum und schaffen deswegen eine inhaltliche Tiefe“, erläutert Lara Wandel. „Unser Ziel ist es, Bildung zum Erlebnis zu machen – für den Hobbyisten bis hin zur Geschäftsfrau.“

Speziell für Senioren ist der Android-Kurs von Sebastian Schlaf. Er behandelt den Umgang mit Smartphones, vom ersten haptischen Eindruck bis zum sicheren Online-Kauf. Über Kollegen sei er an die Kreisvolkshochschule gekommen, unterrichtet hat er schon an der TU Braunschweig im Zuge seines Studiums der medizinischen Informatik und des E-Business. Die offene Stelle habe „wie die Faust aufs Auge gepasst“, sagt der 27-Jährige. Im Nebenberuf ein Smartphone erklären? Warum nicht! „Ich werde viel auf Interaktion setzen, viel auf Übungszeit, denn es gibt immer noch Leute, die nicht an die digitale Welt angeschlossen sind“, bedauert Sebastian Schlaf. Für konkrete Probleme werde es zudem eine Sprechstunde geben. Die KVHS denkt eben an alles.