Stadtentwicklung

Kritik an Pflanzkübeln – Stadt will nachjustieren: Die Verwaltung plant noch weitere Veränderungen in der Gifhorner Innenstadt

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 02.07.2023
Kritik an Pflanzkübeln – Stadt will nachjustieren: Die Verwaltung plant noch weitere Veränderungen in der Gifhorner Innenstadt

Sie haben die Neugestaltung der Innenstadt geleitet: Astrid Behrens, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau in Gifhorns Rathaus, und Stadtbaurat Oliver Bley.

Foto: Michael Uhmeyer

Gifhorner, die zuletzt einen Stadtbummel unternommen haben, werden sich über Baustellen im Steinweg gewundert haben. Das Innenstadtbild wandelt sich optisch. Bis zum Altstadtfest im August sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. Doch bereits die ersten sichtbaren Veränderungen – die Blumenkübel – stießen auf Kritik. Die Stadtverwaltung reagierte und gelobte Besserung bei der Bepflanzung. Wir trafen Stadtbaurat Oliver Bley und Astrid Behrens, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau, für die KURT-Serie „Stadtentwicklung“.

Die Liste ist lang: 41 mobile und 23 feste Fahrradständer, 47 Pflanzgefäße, 30 Müllbehälter, zwölf mobile Bänke, elf mobile Pflanzbehälter mit Sitzauflage, drei Hochbeeteinfassungen mit Sitzauflage, elf absenkbare Sicherheitspoller, Wegweiser sowie der Austausch von 56 Leuchtköpfen. Ein Großteil davon ist EU-gefördert, 1,155 Millionen Euro der 1,447 Millionen Euro stammen aus Corona-Hilfen.

Noch sind der neue Kletterwürfel am Ceka-Brunnen, der Spielplatz mit Lokomotive vor der L‘Osteria oder die „Satellights“, bei denen Kinder von Hand Strom erzeugen müssen, um dann aus einem von drei Geschicklichkeitsspielen zu wählen, vor der Targobank nicht fertiggestellt – die Blumenkübel aber waren es. Und wenn man den Gesprächen in den Eisdielen und Cafés trauen durfte, fehlte vielen Kritikern die Fantasie, Anthrazit und Baumarkt-Ästhetik mit dem typischen Gifhorner Fachwerk-Charme zu vereinbaren.

Die Bauarbeiten in der Innenstadt halten noch bis in den August an. Zum Altstadtfest sollen sie abgeschlossen sein.

Foto: Michael Uhmeyer

„Der Trend geht zu Homogenität und klaren Zusammenhängen“, unterstreicht Oliver Bley. Aber wie soll sich eine Innenstadt von der anderen abheben, wenn sie sich über die Jahre und die Trends doch so deutlich angleichen? „Individualität ist sinnvoll“, gibt Gifhorns Stadtbaurat zu, „aber die Frage ist ja: Bei welchen Elementen? Wir wollen die Spielgeräte betonen, sie bringen Variation ins Stadtbild.“

Was die Bepflanzung der Kübel angeht, hat sich die Stadtverwaltung dazu entschieden, „insektenfreundliche Stauden“ anzupflanzen, wie Astrid Behrens erläutert. Langblättriger Ehrenpreis, Gemeine Akelei, Salbei, Winteraster und Chinaschilf sollen bestenfalls ganzjährig für bunte Akzente in den Gifhorn-Farben Rot und Blau sorgen.

Ungünstig: Noch ist davon nicht viel zu sehen. Zum Saisonende soll sich das geändert haben – bis dahin möchte die Stadtverwaltung selbst mit einzelnen Pflanzaktionen üppig nachjustieren.
Teil des Umbaus sind außerdem die Anti-Terror-Poller und die Mühlenbrücke, sie beide dienen dazu, Bürgerinnen und Touristen zwischen den Gifhorner Knotenpunkten zu lotsen. „Ziel in der Innenstadt ist, dass wir mit den Neuerungen eine Art Perlenkette bilden und aufgeräumte, längsorientierte Räume schaffen“, bekräftigt Oliver Bley. Vorteilhaft sei außerdem, dass viele Neuerungen mobil und flexibel sind.

Insgesamt wurden in der Gifhorner Innenstadt auch 56 Leuchtköpfe ausgetauscht. Sie sollen unter anderem ein wärmeres Licht bescheren.

Foto: Michael Uhmeyer

Der ganz große Umbruch ist das sicherlich noch nicht, doch der ist unausweichlich, wie der Gifhorner Stadtbaurat betont: „Als langfristige Maßnahme wird sich aus dem Integrierten Stadtentwicklungkonzept eine grundhafte Erneuerung der Innenstadt ergeben – alleine weil unsere Kanäle in 20, 30 Jahren hinüber sein werden. Wann wir diesen Schritt gehen, kann man noch nicht sagen. Aber wir werden ihn gehen müssen.“


Coole Leute gesucht – wir stellen ein!

Informiere Dich über Jobs in unserem Medienhaus! Wir sind auf der Suche nach tollen Menschen, die bei uns einsteigen möchten.

Mehr erfahren