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Hauptsache Sommer: Unsere Kolumnistin Mia Anna Elisabeth Timmer singt eine Ode an das Eis

Mia Anna Elisabeth Timmer Veröffentlicht am 29.06.2025
Hauptsache Sommer: Unsere Kolumnistin Mia Anna Elisabeth Timmer singt eine Ode an das Eis

Ob in der Waffel, im Becher oder gleich in der hohlen Hand: Eis macht glücklich. Und gehört im Sommer dazu. Das meint jedenfalls Mia Anna Elisabeth Timmer.

Foto: Mia Anna Elisabeth Timmer

Es gibt Jahreszeiten, die große Versprechen machen. Frühling lockt mit Neuanfang, Herbst mit Melancholie, Winter mit Besinnlichkeit. Aber der Sommer? Der will eigentlich nur, dass wir glücklich sind. Und nichts macht glücklicher als Eis.

Eis ist die heimliche Hauptsache des Sommers. Nicht Freibad, nicht Urlaub, nicht Biergarten – Eis. Dieses alberne, wunderbar kindische Lebensmittel, für das es keine Altersgrenze gibt.

Eis – im Gegensatz zum Leben – will nichts. Kein Superfood, kein Eiweißlieferant, keine Vitaminbombe. Es ist einfach da, um zu schmecken.

Und dann steht man wieder vor der Vitrine und lässt sich verführen: Stracciatella, Amarena, Malaga. Dazu die wilden Neulinge: Brownie-Cheesecake, Zitrone-Basilikum, gesalzenes Karamell, Limoncello. Man probiert, man scheitert, man freut sich trotzdem. Denn auch schlechtes Eis ist besser als kein Eis.

Am schönsten ist der erste Schlecker. Dieses winzige, knallkalte Glück, das den Kopf ausschaltet. Plötzlich ist alles da: Sonnencreme, Summen der Bienen, Kinderlachen, laute Cabrio-Musik an der Ampel. Sommer eben.

Und Eis ist der Anker in diesem Glück. Egal ob Becher oder Waffel, Straßencafé oder staubiger Gehweg. Es passt zu neuen Liebschaften und alten Freunden, zum ersten Ferientag und zum letzten Urlaubsabend.

Vielleicht ist genau das sein Geheimnis: Eis macht alle gleich. Kind oder Anzugträger, launischer Teenager oder gut gelaunte Omi – jeder hält im Sommer irgendwann eine Waffel in der Hand. Für ein paar Minuten sind alle ein bisschen albern, ein bisschen glücklich, ein bisschen Kind geblieben.

Und das Schönste: Eis verzeiht alles. Es macht keinen Unterschied, ob man es elegant aus dem Becher löffelt oder gierig an der schiefen Waffel leckt, die schon an der Seite tropft. Niemand sieht dabei würdevoll aus – und genau das ist befreiend. Eis essen ist der seltene Moment, in dem man sich nicht zusammenreißen muss. Kein Benehmen, kein Stil, kein richtig oder falsch. Nur der Geschmack zählt.

Vielleicht macht genau das den Sommer mit Eis so besonders: Man wird wieder zum Kind. Man sitzt auf der Bordsteinkante, balanciert mit Sandalen auf heißen Pflastersteinen, hat klebrige Finger und bunte Flecken auf dem T-Shirt – und lacht. Weil es egal ist. Weil der Moment zählt. Weil man für fünf Minuten alles andere vergessen darf.

Der Sommer ist da. Und mit ihm sein bester Vorwand: Eis essen. Möglichst oft. Denn wenn nicht jetzt – wann dann?


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