Geschichte

Burgen sind ein Blick in die Seele des Mittelalters: Geschichtswerkstatt lädt am 24. Juni Historiker Dr. Christian Karl Frey ein

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 22.06.2025
Burgen sind ein Blick in die Seele des Mittelalters: Geschichtswerkstatt lädt am 24. Juni Historiker Dr. Christian Karl Frey ein

Die Burg Brome ist eine der Sehenswürdigkeiten in unserem Kreis Gifhorn. Dr. Christian Karl Frey ist dort Museumsleiter.

Foto: Privat

Warum gibt es im Landkreis Gifhorn so wenige Burgen? Und warum lohnt es sich gerade deshalb, genauer hinzuschauen? Antworten auf diese Fragen kennt Dr. Christian Karl Frey. Der Gifhorner Historiker ist Leiter des Museums Burg Brome und ein ausgewiesener Fachmann, wenn es um Burgen und Schlösser im Landkreis Gifhorn geht. Im Rahmen der Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung Kavalierhaus hält er einen Vortrag zu diesem Thema am 24. Juni, 19 Uhr, im Gifhorner Eiskeller in der Lindenstraße 12. Der Eintritt ist frei.

Fünf Burgen, 50 Burgen – wahrscheinlich wissen nur die wenigsten Bürgerinnen und Bürger, wie viele Burgen es im Landkreis Gifhorn gibt. Tatsächlich sind es 20, und damit ist unser Landkreis eine der burgenärmsten Regionen Deutschlands. „Das ist kein Zufall“, weiß Dr. Christian Karl Frey und führt aus: „Der Raum war im Mittelalter dünn besiedelt, lag abseits der großen Machtzentren, geprägt von Mooren, Wäldern und Grenzverläufen.“ Doch gerade diese Randlage hätten die Burgen umso interessanter gemacht, wie er sagt: „Denn hier lassen sich Struktur, Wandel und Funktion von Burgen besonders klar nachvollziehen.“

Der Vortrag in der Geschichtswerkstatt soll zu einer historischen Entdeckungsreise einladen und zeigen wie viel man aus der Beschäftigung mit Burgen über das Mittelalter lernen kann. Denn die faszinierenden Bauwerke erzählen einem etwas über Herrschaft und Recht, Krieg und Alltag, Technik, Glauben und Gesellschaft, so der Historiker: „Burgen waren nicht nur militärische Anlagen. Sie waren auch Wohnsitze, Verwaltungsorte, Symbole von Macht und Schutzräume in unsicheren Zeiten. Wer Burgen betrachtet, schaut gewissermaßen in die Seele des Mittelalters.“

Beleuchtet werden bekannte wie fast vergessene Anlagen: die Sassenburg etwa, ein gewaltiger sächsischer Ringwall mitten im Wald, über deren Funktion bis heute gerätselt wird. Oder die Burg in Wahrenholz, zu der laut Dr. Christian Karl Frey einzigartige Schriftquellen erhalten sind. Auch die Burg Brome wird vorgestellt, einst als Grenzbefestigung gegründet, dann mehrfach umgebaut, erweitert und schließlich zum barocken Amtssitz transformiert. Und schließlich das Schloss Gifhorn, mit seiner Schlosskirche und den Spuren herzoglicher Jagdfreuden, zeigt die repräsentative Seite der Renaissance.

Der Vortrag bietet reiches Bildmaterial, Karten und Rekonstruktionen. „Ich möchte informieren und begeistern, denn Burgen sind mehr als historische Bauwerke. Sie sind spannende Orte voller Geschichten, Geheimnisse und Emotionen“, so der Historiker.

Vortrag von Christian Karl Frey in der Gifhorner Geschichtswerkstatt:
„Schlösser und Burgen im Kreis Gifhorn“
Dienstag, 24. Juni, 19 Uhr
Eiskeller, Lindenstraße 21, Gifhorn
Eintritt frei, Spenden erwünscht


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