Umwelt

Klimageschädigter Wald - Gewerkschaft fordert mehr Forstpersonal im Kreis Gifhorn

Redaktion Veröffentlicht am 01.08.2020
Klimageschädigter Wald - Gewerkschaft fordert mehr Forstpersonal im Kreis Gifhorn

Dürre, Hitze und Stürme setzen dem Wald zu. Die IG BAU fordert mehr Forstpersonal, um den klimagerechten Umbau heimischer Wälder voranzubringen.

Foto: IG BAU

Klimanotstand im Wald: Immer mehr heimische Bäume könnten Dürren, Stürmen und Schädlingen zum Opfer fallen – wenn nicht deutlich mehr für den klimagerechten Umbau der Wälder getan wird. Davor warnt die Gewerkschaft IG BAU und fordert zusätzliches Forstpersonal auch im Landkreis Gifhorn. „Seit Jahren erleben wir einen besorgniserregenden Personalabbau im Forst. Zur Borkenkäferbekämpfung haben die niedersächsischen Landesforsten bislang lediglich einige befristete Förster eingesetzt. Qualifizierte Forstwirtstellen wollen sie weiterhin abbauen. Dem Ausmaß der Schäden wird mit diesen personalpolitischen Maßnahmen in keiner Weise Rechnung getragen“, wird der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen, Dieter Großmann in der einer Pressemitteilung zitiert.

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürften in Niedersachsen 2018 bis 2020 insgesamt rund 13 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen, heißt es in der Mitteilung. Extreme Wetterlagen und Schädlinge wie der Borkenkäfer werden demnach bis Jahresende eine Waldfläche von 26.300 Hektar vernichtet haben.

„Auch wenn zuletzt mehr Regen fiel als in den Vorjahren, bleibt die Lage für die Bäume dramatisch. Neben den besonders anfälligen Reinbeständen aus Fichten und Kiefern trifft es mittlerweile sogar die Buche“, so Dieter Großmann. Diese seit Jahrtausenden in Deutschland heimische Art leide zunehmend unter ausgetrockneten Böden und Pilzbefall. Um die Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssten weiter Mischwälder angelegt und klimabeständige Baumarten angepflanzt werden.

Bei solchen klimastabilen Wäldern gehe es darum, weiterhin den heimischen Rohstoff Holz zu produzieren, an dessen Pflege, Nutzung und Weiterverarbeitung viele Arbeitsplätze in der Region hängen „Der Waldumbau ist jedoch eine Mammutaufgabe, für die es viel mehr Förster und Forstwirte braucht als bislang. Betriebe sollten deshalb auch mehr ausbilden und Azubis übernehmen“, betont der Gewerkschafter.

Der Nachholbedarf beim Waldumbau sei enorm, wie die letzte Bundeswaldinventur zeige. Danach machen Nadelbäume – ein Großteil davon in Monokulturen – 52 Prozent der rund 1,2 Millionen Hektar des niedersächsischen Waldes aus.


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