Kultur

"Heiße Kartoffeln" - die 17. Kabarett-Tage im Lankreis Gifhorn sollen unter Auflagen stattfinden

Marieke Eichner Veröffentlicht am 02.07.2020

Der Kulturverein Gifhorn und die Kulturvereine aus Hankensbüttel, Leiferde, Meinersen, Papenteich, Wesendorf und Wittingen freuen sich gemeinsam mit ihren Sponsoren, der Sparkasse Gifhorn-Celle-Wolfsburg, der Landkreis-Gifhorn-Stiftung und der LSW auf die „Heissen Kartoffeln“, die 17. Kabarett-Tage in unserer Region.

Foto: Çağla Canıdar

„Wir gehen davon aus, dass uns die Besucher nicht im Stich lassen werden“, meint Elga Eberhardt vom Kulturverein Gifhorn zuversichtlich. Gemeinsam mit sechs anderen Kulturvereinen aus unserem Landkreis, in Partnerschaft mit der Sparkasse Gifhorn-Celle-Wolfsburg und mit Unterstützung der Landkreis-Gifhorn-Stiftung sowie der LSW fiel die Entscheidung, die bekannten Gifhorner Kabarrett-Tage „Heiße Kartoffeln“ im Herbst stattfinden zu lassen – im Einklang mit Schutz- und Hygienemaßnahmen. Daher ist die Anzahl der Tickets auf etwa ein Drittel reduziert worden und die gibt’s beim Kulturverein Gifhorn, an allen bekannten Vorverkaufsstellen der Region und und bundesweit über das Reservix Ticket-System.

„Seit Mitte März haben wir uns gefragt: Werden die Kabarett-Tage möglich sein? Es wird kein Spaziergang, das ist klar. Wir haben uns dafür entschieden, die “Heißen Kartoffeln„ anzubieten, weil die Kultur einen hohen Stellenwert für die Identität unserer Region hat und sich die Menschen danach sehen, nach einem Stück Normalität“, begründet Elga Eberhardt die instimminge Entscheidung der sieben beteiligten Kulturvereine. Aufgrund der Abstandsregelungen kann nur knapp ein Drittel der eigentlich zur Verfügung stehen Plätze im Vorverkauf angeboten werden. Die Zuversicht und der Optimismus der engagierten Organisatoren machen die Durchführung der sieben Veranstaltungen von Mitte September bis Anfang Oktober trotzdem möglich. Kosten wurden reduziert, doch rechne man mit einem Defizit, heißt es von Seiten der Kulturvereine. Man habe Rücklagen für schwere Zeiten und die seien nun eben angebrochen. Aber: „Ein bisschen Geld muss reinkommen, damit wir nicht absaufen“, formuliert es Britta Scheller vom Kulturverein Gifhorn etwas flapsig. Unter dem Vorbehalt, dass es in Folge der Corona-Pandemie zu Änderungen kommen kann – auch was die kulinarischen Kartoffelangebote der sechs Gastronomen vor Ort angeht – werden bei den „Heißen Kartoffeln“ also wieder Satire, Comedy, Musik und Kabarett geboten.

Bei der Auftaktveranstaltung am 18. September in der Stadthalle Gifhorn präsentiert Christoph Sieber sein Programm „Mensch bleiben“. Schonungslos, satirisch und urkomisch wirft er einen Blick auf Politik, Kunst und Gesellschaft und stellt dabei Fragen wie: Warum werden die, denen wir unsere Kinder anvertrauen schlechter bezahlt als die, denen wir unser Geld anvertrauen? Der Gastgeber der ZDF-Sendung „Mann, Sieber!“, die er gemeinsam mit Tobias Mann moderiert, steht seit fast 20 Jahren auf der Bühne und ist Träger des Deutschen Kleinkunstpreises. Sein Programm sei sehr gut geworden, sagt er selbst, das meine zumindest seine Mutter.

Weiter geht das Kabarettfestival am 20. September in der Okerhalle in Groß Schwülper. Dort zieht Lars Redlich mit „Ein bisschen Lars muss sein“ alle Register seiner Kunst. Die zweite Show des Berliner Musical-Stars ist eine Mischung aus Fantasie und Humor, am Klavier improvisiert Lars Medleys oder singt das Lied der einsamen Eintagsfliege Eike. Er singt, er swingt, er springt von Opern-Arie zum Hip Hop und bringt das Publikum charmant zum Lachen.

Die „Heißen Kartoffeln“ kommen auch nach Wittingen: Am 22. September macht Frieda Braun in der Stadthalle Wittinger eine „Sprechpause“. Sie berichtet von ihren Erfahrungen, die sie beim gemeinsamen Besuch eines Schweigeseminars mit ihrer „Splittergruppe“ – insgesamt elf gestandene Frauen – gemacht hat. Die schrullige Saarländerin, die in der ARD-Ladies-Night bekannt wurde und mit Geburg Jahnke tourte, erzählt von einem viel zu gesunden Frühstück, Meditationsitzungen, die lautes Magengrummeln durchbricht und macht einen Streichzug durch nur manchmal überspitze Alltagssituationen.

Im Anschluss tritt am 24. September Stefan Waghubinger in Groß Oesingens Gasthaus „Zur Linde“ auf. Unter dem Motto „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“ begibt sich der gebürtige Österreicher auf einen Streichzug durch den Dachboden über der Garage seiner Eltern. Dort findet er zerbrechliche Wünsche, die Führer der großen Weltreligionen und ein Eichhörnchen. Es wird österreichisch genörgelt, aber mit deutscher Gründlichkeit – zynisch und doch warmherzig.

Im gleichnamigen Veranstaltungsort „Zur Linde“ in Hankensbüttel stellt am 27. September Helene Bockhorst „Die fabelhafte Welt der Therapie“ vor. Sie landete mit „Unfreiwillige Jungfräulichkeit“ einen viralen Hit, erreichte das Finale des Prix Pantheon 2018 und erhielt im selben Jahr den Hamburger Comedy Pokal. Die Poetry-Slammerin berichtet in Hankensbüttel humorvoll über die Fragen ihres Alltages, die positiven Auswirkungen einer schlechten Kindheit, weiblichen Exibitionismus sowie Sex und Kartoffelsalat. Die Hamburger Autorin erzählt Geschichten, die lustig sind – wenn man sie nicht selbst erleben muss.

Das Schwergewicht der deutschen Comedy-Szene, Markus Maria Profitlich, gastiert am 28. September mit „Einmal alles“ in der Stadthalle Gifhorn. In seinem Programm präsentiert er sein Bestes aus 35 Jahren Bühnenerfahrung und wird dabei unterstützt von Ingrid Einfeldt, bekannt aus „Mensch Markus“ und Thomas Hackenberg, bekannt aus dem „Quiz Taxi“. In der Tradition von Heinz Erhardt und Monty Phython kombiniert der Komik-Gigant Comedy, Kabarett und Entertainment.

Zum Abschluss der 17. Gifhorner Kabarett-Tage kommt Frowin am 2. Oktober als „Der Kanzlerchauffeur für Deutschland“ ins Dorfgemeinschaftshaus nach Leiferde. Frowin widmet sich der Gegenwart: Er streitet mit seinen Figuren über den Diesel-Skandal, die Digitalisierung, Glyphosat und die neue deutsche Empfindlichkeit. Bekannt aus der MDR-Sendung „Kanzleramt Pforte D“ und der SWR-Sendung „Spätschicht“ bringt er auch in seinem dritten Solo-Programm die höchste Frau im deutschen Staate um die Ecke.

Das Kabarettfestival „Heiße Kartoffeln“ findet vorraussichtlich vom 18. September bis zum 2. Oktober 2020 statt.

Karten kosten zwischen 21 und 24,50 Euro.

Vorverkaufsstellen:
Kulturverein Gifhorn, Steinweg 3, Tel. 05371-813924
AZ/WAZ Konzertkasse, Steinweg 73, Tel. 05371-808136
Schloss-Apotheke, Schlossstraße 1, Groß Schwülper, Tel. 05303-5351
Buchhandlung Ullrich, Bahnhofstraße 4, Hankensbüttel, Tel. 05832-1260
Meine kleine Bücherecke, Hauptstraße 3, Meine, 05304-2574
Zum Bleistift, Hauptstraße 22, Meinsersen, Tel. 05372-9795800
Zentrum-Apotheke, Gifhorner Straße 9, Wesendorf, Tel. 05376-97800
Zigarrenhaus Berlin, Lange Straße 16, Wittingen, Tel. 05831-7124
Sparkasse Gifhorn-Celle-Wolfsburg in Wahrenholz, Tel. 05835-96810 und Wesendorf, Tel. 05376-97940
sowie bundesweit an allen Vorverkaufsstellen, die über das Reservix-Ticket-System verfügen

www.heisse-kartoffeln.de


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