Grenzenlose Liebe zu Blumen und Blüten: Anna Rau aus dem Gifhorner Handwerkerviertel hat die schönste Terrasse

Weil‘s in Gifhorn nicht nur wunderschöne Balkone, sondern auch klasse Terrassen zu entdecken gibt, haben sich die Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG), die Gärtnerei Müller und KURT beim Balkon-Wettbewerb auch auf die Suche nach der schicksten Terrasse gemacht. Nun haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, entschieden: Bei der 73-jährigen Anna Rau aus dem Handwerkerviertel blüht es am allerschönsten. Und wer bei ihr zu Gast ist, wird nicht nur von einer Fülle an Blumen und Sträuchern, sondern auch mit der vollen Ladung willkommenheißender Herzlichkeit begrüßt.

Als Anna Rau von ihrem Gewinn beim Gifhorner Balkon-Wettbewerb erfuhr, konnte sie es erst gar nicht fassen. „Die anderen haben doch auch so schöne Terrassen“, findet die Gifhornerin. Ganz entzückt führt sie auf ihren Wohlfühlort vor dem Haus, zeigt auf die noch immer blühenden Dahlien, die Rosen und zupft ein paar trockene Blätter aus ihrer Hortensie. „Im Fernsehen habe ich gesehen, dass Eisen gut ist, dann wird die Blume blau“, berichtet Anna Rau. Also verbuddelte sie eigens eine Schüssel unter dem ausufernden Strauch und siehe da – der dankte es ihr mit prallen Blüten in herrlich strahlenden lila und blau Tönen.

Sowieso erledigt die 73-Jährige die Pflege ihrer vielen Pflanzen beinahe im Alleingang. „Ich gieße mit Regenwasser und sammle den Kaffeesatz.“ Zum Düngen trocknet und mahlt sie außerdem Eierschalen. „Bei mir stirbt keine Pflanze!“, freut sich Anna Rau.

Bei ihrer geballten Erfahrung ist das kaum verwunderlich. Aufgewachsen neben Obstbäumen, Gemüse- und Kartoffelfeldern in Wladiwostok, zog Anna Rau 1993 nach Gifhorn, seit drei Jahren wohnt sie nun im Handwerkerviertel. „Das Wohnzimmer war noch nicht fertig, da habe ich schon angefangen hier alles zu bepflanzen“, erinnert sie sich lachend. „Das ist mir sehr wichtig. Wenn alles blüht, dann bin ich so dankbar!“

Und weil ihre Liebe zu den Blumen so groß ist, kümmert sich Anna Rau seit 1994 auch um ihren Schrebergarten in Gamsen. „Es ist so schön da! Viele Nationalitäten leben dort zusammen“, schwärmt sie. „Der Busch hier neben der Bank vor dem Haus ist aus dem Schrebergarten.“

Auf ebendieser Bank sitzt Anna Rau gern mit anderen zusammen und hält ein kleines Pläuschchen. „Die Nachbarn sind alle sehr nett – und so hilfsbereit!“ Denn braucht die Gifhornerin mal Unterstützung, sind sie zur Stelle. „Beim Pflanzentragen bin ich einmal fast umgekippt – aber ich wollte nichts sagen, weil meine Tochter dann schimpft. Aber auch die Nachbarn sagen immer wieder, ich solle aufpassen.“ Anna Raus Familie packt ebenfalls gern mit an. „Mein Lebensgefährte Viktor hat eine Schubkarre aus Holz für Sonnenblumen gebaut. Und aus seinem Schrebergarten Blumenkübel mitgebracht, die haben wir dann in der Nachbarschaft verteilt.“

Helfende Hände sind auch gefragt, wenn Anna Rau mit ihrem Gewinn, dem 200-Euro-Gartenmarktgutschein, die andere Seite ihrer Wohnung in Angriff nimmt. Vor ihrem Wohnzimmer mit Ausblick auf den Rasen hinterm Haus wünscht sich die 73-Jährige Gladiolen und Rosen.