Gifhorn soll frei von Nazis sein: Das Bündnis Bunt statt Braun macht sich seit den 90ern gegen Rechts stark

„Das Bündnis Bunt statt Braun stellt sich gesellschaftlich breit auf, um Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu thematisieren und energisch zu bekämpfen“, erklärt Martin Wrasmann. Zusammen mit Winfried Hatesohl ist er Sprecher der Gifhorner Initiative, die gerade zuletzt beherzt dem Rechtsextremismus entgegengetreten ist.

Anzeige

„Wir wirken an der Erinnerungskultur in Gifhorn mit, hinterfragen Nazi-Biographien und organisieren Gedenktage“, erklärt Winfried Hatesohl. Den Blick in die Vergangenheit zu richten, um Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen – für das Gifhorner Bündnis unerlässlich. „Deswegen führen wir Podiumsdiskussionen durch, klären an Infoständen in der Fußgängerzone auf und versuchen, das Netzwerk der sechs Bündnisse für Demokratie im Landkreis Gifhorn so gut es geht zu bereichern“, unterstreicht Martin Wrasmann.

Eng ist die Verzahnung zwischen Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und Kreiselternrat schon seit den Anfängen in den 1990ern. Die Neuformierung 2011 erfolgte dann, um Nazis in die Schranken zu weisen, die am Meinerser Asylbewerberheim hetzten. Heute wirkt Bunt statt Braun an Projekten wie dem inklusiven Sportfest, Rock gegen Rechts und dem Christopher Street Day mit.

„Das Themenspektrum hat sich erweitert“, berichtet Winfried Hatesohl. „Aber wir möchten weiterhin mit vielfältigen Aktionen und Angeboten neue Anreize schaffen, um den öffentlichen Raum zu gestalten und zum demokratischen Diskurs einzuladen.“

Die Organisationsform ist flach und basisdemokratisch. Plenare Treffen finden immer am zweiten Dienstag im Monat, 19 Uhr, im Gifhorner Mehrgenerationenhaus im Georgshof, Steinweg 20, statt. Wer im Bündnis aktiv sein möchte, wird in eine Gruppe auf der App Signal eingeladen.