Geschichte

Fritz Bauer, ein Held der Nachkriegszeit - Gifhorner Bündnis „Bunt statt Braun“ lädt zum Themenabend mit Filmvorführung

Marieke Eichner Veröffentlicht am 21.09.2020
Fritz Bauer, ein Held der Nachkriegszeit - Gifhorner Bündnis „Bunt statt Braun“ lädt zum Themenabend mit Filmvorführung

„Die Akte General“ zeigt Bauers Bemühen um die Verurteilung nationalsozialistischer Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Foto: Universum Film GmbH

„Inmitten einer Justiz, die noch von braunen Seilschaften geprägt war, engagierte er sich für die Ergreifung und Bestrafung von NS-Tätern“, sagt Jörg Prilop vom Gifhorner Bündnis „Bunt statt Braun“ über Fritz Bauer. Darum veranstaltet das Bündis Ende September einen Themenabend zu dem ehemaligen Braunschweiger Generalstaatsanwalt im Georgshof in Gifhorn. Gezeigt werden Bauers Rede „Habt ein besseres Gedächtnis!“ sowie der Spielfilm „Die Akte General“ mit Ulrich Noethen als Fritz Bauer.

Geboren 1903 in Stuttgart, gestorben 1968 in Frankfurt am Main, war Fritz Bauer erst in Braunschweig und später in Frankfurt Generalstaatsanwalt. Er initiierte die Auschwitz-Prozesse in Westdeutschland und trug auch zur Verhaftung des NS-Verbrechers Adolf Eichmann bei. Bauer engagierte sich zudem für den Aufbau einer demokratischen Justiz in Westdeutschland. Seine Arbeit wurde von anderen Juristen und Politikern blockiert – gehörten diese doch oft selbst zu den teils lapidar als Altlasten bezeichneten Nationalsozialisten nach 1945.

Jurist und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer.

Foto: A. Mergen/Fritz-Bauer-Institut

Ebendiese Widerstände schildert der Spielfilm „Die Akte General“. In dieser Darstellung reist Fritz Bauer nach Argentinien und übergibt die Information über Eichmanns Aufenthaltsort direkt an den israelischen Geheimdienst Mossad. Darüber hinaus strebt er einen Gerichtsprozess gegen den damaligen Kanzleramtsminister Hans Globke an. Die Verstrickungen des Bundesnachrichtendienstes bilden den roten Faden in „Die Akte General“.

Bauers hartnäckigem Einsatz ist es zu verdanken, dass die juristische Aufarbeitung der nazionalsozialistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Westdeutschland begann. Auch wenn der Großteil der westdeutschen Gesellschaft Bauers Wirken ablehnte – „er zwang die Deutschen in der jungen Bundesrepublik zum Hinsehen“, so Jörg Prilop.

Donnerstag, 24. September
19 Uhr, Mehrgenerationenhaus im Georgshof
Steinweg 20, Gifhorn
Eintritt frei


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