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Er verbindet den Fußball mit dem wahren Leben: Weggefährte Michael Müller erklärt den neuen MTV-Gifhorn-Coach Georgios Palanis

Jens Neumann Veröffentlicht am 18.10.2021
Er verbindet den Fußball mit dem wahren Leben: Weggefährte Michael Müller erklärt den neuen MTV-Gifhorn-Coach Georgios Palanis

Da coachten sie noch Seit an Seit: Georgios Palanis (links) und Michael Müller als Kästorfer Trainergespann im Mai 2018.

Foto: Michael Uhmeyer/regios24 (Archiv)

Jahrelang sind sie diesen Weg gemeinsam gegangen. Doch diesmal ging es für Michael Müller und Georgios Palanis eben in verschiedene Richtungen. Der eine (Müller) bog nach links ab, der andere (Palanis) nahm auf der rechten Seite Platz. Plötzlich waren sie Konkurrenten im Derby der Fußball-Oberliga zwischen Lupo Martini Wolfsburg und dem MTV Gifhorn und saßen erstmals getrennt voneinander auf den beiden Trainerbänken.

„Wir haben ja gerade praktisch unser Zehnjähriges gefeiert“, sagt Michael Müller schmunzelnd und spielt damit auf den Aufstieg mit der SV Gifhorn in die Bezirksliga an. Im Jahr 2011 durften die Eyßelheider feiern, unter dem Trainer Georgios Palanis und dem Co-Trainer Michael Müller eben. Im Sommer 2014 ging es für die beiden gemeinsam weiter beim SSV Kästorf, den sie in gleicher Konstellation zu einem echten Landesliga-Topteam formten.

2019 war dann dort jedoch Schluss für das Erfolgsduo, nach dem knapp verpassten Aufstieg in die Oberliga – in der abgebrochenen Saison zogen die Rot-Weißen nach Quotientenregelung den Kürzeren gegenüber der SVG Göttingen – trennten sich ihre Wege vorerst. Georgios Palanis legte eine Pause ein. Und nun kreuzten sich ihre Wege wieder: Michael Müller ist seit der vergangenen Saison Co-Trainer bei Lupo Martini, Georgios Palanis seit September 2021 Coach des MTV Gifhorn.

Doch wie tickt der neue Trainer der Schwarz-Gelben eigentlich? Was ist dieser Palanis für ein Typ? Diese Frage kann vor allem Michael Müller gut beantworten. Schließlich hat er nicht nur rund ein Jahrzehnt mit dem 49-Jährigen zusammengearbeitet. Die beiden verbindet längst eine Freundschaft, die über den Sport hinausgeht.

„Der Mensch spiegelt sich im Trainer wider“, sagt Michael Müller über Georgios Palanis: „Er ist einfach eine verlässliche Konstante, hat immer ein offenes Ohr – genauso, wie ich ihn privat kenne. Auch für seine Spieler, für die er immer da ist.“ Die typische Mannschaftsführung, wie sie heute bei Trainerlehrgängen gelehrt wird, die habe Georgios Palanis „einfach intuitiv drin“.

Weitreichendes Denken, alles im Blick: Das sagt Ex-Kollege Michael Müller über Georgios Palanis, den neuen Coach des MTV Gifhorn.

Foto: Sebastian Priebe/regios24

Das Wort „akribisch“ nimmt Michael Müller bewusst nicht in den Mund, wenn er über die Arbeitsweise von Georgios Palanis spricht. „Er denkt weitreichend, hat den Blick für alles“, erzählt Lupos Co-Trainer und merkt an: „Was er macht, das macht er vernünftig. Er plant alles, er gibt alles – immer zu 100 Prozent. Und das erwartet er auch von den anderen, mit denen er zusammenarbeitet.“

Georgios Palanis sei ein „vielschichtiger, ein toller Mensch“, mit dem man „auch kontrovers diskutieren kann, ohne dass gleich alles hängen bleibt“, hebt Michael Müller hervor. So emotional der 49-Jährige an der Seitenlinie auch sein mag, so sachlich sei er in seiner Betrachtungsweise. „Er beschäftigt sich dabei nicht mit dem Gegner, sondern es geht ihm nur um seine Mannschaft“, unterstreicht Weggefährte Müller, der oft mit Georgios Palanis unterwegs ist – nicht nur in Sachen Fußball. „Wir treffen uns auch so, machen gemeinsam Fahrradtouren“, berichtet er.

Vor allem sei Georgios Palanis aber „ein Familienmensch durch und durch“ und obendrein noch sehr authentisch. „Er verbindet das wahre Leben mit dem Fußball, vermittelt die entsprechenden Grundwerte“, weiß Michael Müller.

Und wer glaubt, dass es für Palanis‘ Sohn Athanasios nun einfacher werde, gleich Fuß im Oberliga-Team zu fassen, dem widerspricht Lupos Co-Trainer: „Vater und Sohn, das ist ein schwieriger Grad. Aber Georgios arbeitet eben sehr sachlich. Und Atha wird keine Geschenke bekommen, wenn er keine Leistung zeigt“, legt er sich fest, dass der Innenverteidiger seinen Trainer genauso überzeugen muss wie jeder andere seiner Mitspieler. Auch wenn es der Papa ist...


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