Blaulicht
Eine Nacht, zwei Unfälle im Kreis Gifhorn, beide unter Alkoholeinfluss - Sechs junge Menschen teils schwer verletzt
Redaktion Veröffentlicht am 20.03.2022
Drei junge Männer und zwei junge Frauen zwischen 17 und 20 Jahren wurden teils schwer verletzt, als ihr Wagen in Hankensbüttel von der Straße abkam.
Foto: Tobias Nadjib/Kreisfeuerwehr Pressestelle des Landkreises Gifhorn
Fünf junge Menschen zwischen 17 und 20 Jahren, die gemeinsam in einem Auto saßen, wurden bei einem Verkehrsunfall in der Nacht zum heutigen Sonntag in Hankensbüttel teils schwer verletzt. Außerdem verletzte sich ein 27-Jähriger in derselben Nacht bei einem Unfall in Lessien. Bei beiden Unfällen spielte Alkohol eine Rolle. Das berichteten Beamte der Gifhorner Polizeiinspektion heute in zwei Pressemitteilungen.
Gegen 2 Uhr krachte es zum ersten Mal: „Ein PKW kam auf der Celler Straße in Hankensbüttel beim Durchfahren einer leichten Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, wo er dann an einer Böschung mit Bäumen und einem Grundstückszaun kollidierte“, heißt es im Polizeibericht. Und weiter: „Alle fünf Insassen des verunfallten PKW im Alter zwischen 17 und 20 Jahren, davon drei männlich und zwei weiblich, zogen sich dabei mehr oder weniger schwere, jedoch nicht lebensbedrohliche Verletzungen zu.“
Insgesamt rückten fünf Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst sowie der erste und der zweite Zug der Samtgemeinde-Feuerwehr Hankensbüttel an, berichtet Tobias Nadjib, Leiter der Kreisfeuerwehr-Pressestelle.
„Als wir an der Einsatzstelle eintrafen, hatten sich bereits vier Personen aus dem Fahrzeug befreit. Eine weitere Person war noch im Fahrzeug eingeschlossen“, wird Gunter Hornbostel, Einsatzleiter bei der Freiwilligen Feuerwehr Hankensbüttel, in einer Pressemitteilung der Feuerwehr zitiert. Die notfallmedizinische Versorgung wurde demnach bereits von den eingetroffenen Rettungsmedizinern übernommen. „Also habe ich den Einsatzbefehl zur Rettung der im Fahrzeug eingeschlossenen Person erteilt“, so Gunter Hornbostel weiter. Dafür habe man die Autotür mit dem Rettungssatz heraustrennen müssen.
Gunter Hornbostel war als Einsatzleiter der Feuerwehr bei dem Unfall in Hankensbüttel vor Ort.
Foto: Tobias Nadjib/Kreisfeuerwehr Pressestelle des Landkreises Gifhorn
Der Rettungssatz besteht aus hydraulisch betriebenen Werkzeugen, besser bekannt als „Schere“ und „Spreizer“. Tobias Nadjib erklärt: „Die Werkzeuge können mehrere Tonnen Kraft aufbringen und so Stahl- und Karosserieteile schneiden und öffnen. Um im Fall der Fälle keine Sekunde zu verlieren, werden immer zwei Löschzüge, also zwei Rettungssätze, zu den Unfallstellen alarmiert – damit ist Zusatzgerät, wenn nötig, sofort verfügbar.“
„Wir konnten die fünfte Person zügig aus dem Fahrzeug befreien und an den Rettungsdienst übergeben“, berichtet Einsatzleiter Hornbostel. „Danach haben wir den beschädigten Baum, der noch auf dem Weg lag, zerlegt und beiseite geräumt.“ Der zweite Rettungssatz sei nicht benötigt worden, somit konnte der zweite Löschzug wieder abrücken.
Die fünf jungen Leute wurden laut Polizeiangaben mit Rettungswagen zu weiteren Untersuchungen in verschiedene Krankenhäuser gebracht.
Wie der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes Jens Grünhage laut der Feuerwehr-Mitteilung berichtet, wurde bei den Verletzten ein sogenanntes „Hochrasanztrauma“ festgestellt. „Anhand der erkennbaren Krafteinwirkung auf das Fahrzeug und der Befragung der Patienten können wir diesen Zustand erkennen. Oftmals scheint es auf den ersten Blick nicht so, doch es handelt sich potenziell um schwere oder schwerste Verletzungen. Dann ist es wichtig, dass die Patienten umgehend in Kliniken verbracht werden, in denen ein Schockraum bereitsteht.“
Diese Schockräume wurden in den Kliniken Gifhorn, Braunschweig Holwedestraße, Wolfsburg, Uelzen und in der Medizinischen Hochschule Hannover bereitgestellt, so Feuerwehr-Sprecher Nadjib. „Dort wurden die Patienten gleichzeitig von mehreren Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen untersucht und behandelt. Im Verlauf der Morgenstunden musste eine Patientin auf Grund der Schwere ihrer Unfallverletzungen vom Klinikum Gifhorn in die Medizinische Hochschule Hannover verlegt werden.“
Bei dem mutmaßlichen Fahrzeugführer, einem 18-Jährigen aus dem Landkreis Rotenburg, sei eine Alkoholbeeinflussung festgestellt worden, berichten die Beamten der Polizeiinspektion Gifhorn. „Ihm wurde eine Blutprobe entnommen und sein Führerschein wurde beschlagnahmt.“ Der Gesamtschaden wird von der Polizei auf circa 11.000 Euro geschätzt.
Der alkoholisierte 27-jährige Fahrer dieses Wagens kam bei Lessien von der Straße ab.
Foto: Hawellek/Kreisfeuerwehr Gifhorn
Unfall Nummer zwei ereignete sich keine drei Stunden später in der Gemeinde Ehra-Lessien: „Gegen 4.50 Uhr befährt der alleinbeteiligte 27-jährige Unfallfahrer aus dem Gifhorner Südkreis mit seinem VW Golf die Landesstraße 289 in der Gemarkung Lessien“, heißt es dazu im Polizeibericht. „Vermutlich aufgrund seiner erheblichen Alkoholbeeinflussung verliert er die Kontrolle über sein Fahrzeug, kommt von der Fahrbahn ab und überschlägt sich damit in der Folge.“
Der 27-Jährige sei dabei leicht verletzt worden, berichtet die Polizei. Ein Krankenwagen habe ihn in ein Krankenhaus gebracht – und nach einer Blutentnahme seien der Führerschein des Mannes beschlagnahmt und ein Strafverfahren eingeleitet worden.