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Digitaler Austausch für bestmögliche Behandlung - Apotheker Ahmed El-Hawari klärt über die Vorzüge der Telematikinfrastruktur auf

Redaktion Veröffentlicht am 24.07.2020
Digitaler Austausch für bestmögliche Behandlung - Apotheker Ahmed El-Hawari klärt über die Vorzüge der Telematikinfrastruktur auf

Der Wesendorfer Apotheker Ahmed El-Hawari sieht das Potential einer digitalen Gesundheitsversorgung.

Foto: Çağla Canıdar

Welche Vorteile bietet die Telematikinfrastruktur für Patienten? Der Wesendorfer Apotheker Ahmed El-Hawari weiß die Antwort: „Telematik ist aus den Wörtern Telekommunikation und Informatik entstanden und meint im Gesundheitswesen die elektronische Speicherung, Verarbeitung und den Austausch von gesundheitsbezogenen Informationen.“ Dabei könne es sich auch um telemedizinische Anwendungen handeln – „also Ferndiagnose und Fernbehandlung“.

So weit, so gut – und welche Rolle spielen dabei neue Technologien? „E-Health ist im Gegensatz zur Telematik der eher allgemein gehaltene Überbegriff für jegliche Verwendung von digitalen Technologien im Rahmen von Gesundheit und Krankheit“, erklärt Ahmed El-Hawari.

„Während der Aufbau der Telematikinfrastruktur durch das fünfte Sozialgesetzbuch festgelegt wurde, beschreibt das E-Health-Gesetz einen verbindlichen Zeitplan für die Einführung der Telematikinfrastruktur und erste konkrete Anwendungen und Dienste“, so Ahmed El-Hawari. Und weiter: „Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz wurden die Rahmenbedingungen noch einmal verbessert und auch Hebammen, Physiotherapeuten sowie stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen der Anschluss an die Telematikinfrastruktur ermöglicht.“

Die Telematikinfrastruktur vernetzt also die Akteure im Gesundheitswesen – „beispielsweise Patienten, Apotheken, Ärzte, Psychotherapeuten und Krankenhäuser“, bestätigt Ahmed El-Hawari. „Für eine vereinfachte Kommunikation, Interaktion und den Datenaustausch existieren einige verpflichtende und einige freiwillige Dienste und Anwendungen. Die Fachleute in den Praxen und Krankenhäusern bieten dabei auch Dienste an, die Versicherte nicht in Anspruch nehmen müssen, aber können.“ Wie praktisch!

„Ziel der Telematikinfrastruktur ist es, durch die bestmögliche Information aller Beteiligten auch die bestmögliche Behandlung für den Patienten zu erreichen“, resümiert der Wesendorfer Apotheker. Verpflichtend wird die Nutzung ab 2022. Mehr dazu in einer der nächsten KURT-Ausgaben.

Ziele und Vorteile verschiedener Bereiche der Telematikinfrastruktur im Überblick

Automatische Aktualisierung der Informationen auf der elektronischen Gesundheitskarte und im System der Praxen und Krankenhäuser? Eine zentrale elektronische Übersicht aller verordneten Medikamente? Lebensrettende Daten für den Notfall? Schneller und sicherer Transfer von Befunden und Arztbriefen? Das sind nur einige Beispiele, bei denen die Telematikinfrastruktur zum Einsatz kommt. Folgende Anwendungen stehen dafür zur Verfügung:

Versichertenstammdatenmanagement (VSDM)

Ziel: Reduzierung von Aufwand und Kosten für Patienten, Versicherungen sowie medizinisches Personal
Vorteile: Schnelle, zuverlässige und automatische Aktualisierung der Versichertenstammdaten auf der elektronischen Gesundheitskarte
Nutzung: Verpflichtend für Versicherte und Leistungserbringer seit dem 1. Juli 2019

Qualifizierte elektronische Signatur (QES)

Ziel: Sicherheit, Integrität und Authentizität beim Speichern und Versenden von Daten
Vorteile: Elektronische Dateien können rechtssicher unterzeichnet werden
Nutzung: Einführung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2020

Elektronischer Medikationsplan (eMP)

Ziel: Mehr Arzneimitteltherapiesicherheit für Patienten
Vorteile: Stets verfügbare Übersicht auf der elektronischen Gesundheitskarte
Nutzung: Freiwillig für Patienten, jedoch verpflichtend für Leistungserbringer – Einführung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2020

Notfalldatenmanagement (NFDM)

Ziel: Optimale Behandlung im Notfall
Vorteile: Speicherung von notfallrelevanten Daten auf der elektronischen Gesundheitskarte
Nutzung: Freiwillig für Patienten, Einführung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2020

Kommunikation im Medizinwesen (KIM)

Ziel: Schneller und sicherer Austausch von Daten zwischen Leistungserbringern
Vorteile: Rechtssichere Möglichkeit der elektronischen Weiterleitung von Informationen
Nutzung: Freiwillig für Leistungserbringer – Einführung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2020


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