Stadtgespräch

Deutsches Haus - Gifhorner Traditionsbetrieb investiert in die Zukunft und saniert historisches Fachwerk

Marieke Eichner Veröffentlicht am 12.06.2020
Deutsches Haus - Gifhorner Traditionsbetrieb investiert in die Zukunft und saniert historisches Fachwerk

Jan-Hendrik Schega-Emmerich (links) betreibt gemeinsam mit seinem Vater Armin Schega-Emmerich (rechts) und seiner Mutter Ulrike Schega-Emmerich das Hotel und Restaurant Deutsches Haus in der Torstraße in Gifhorn. Der Familienbetrieb lässt zurzeit die historische Fachwerkfassade des traditionsreichen Gebäudes sanieren.

Foto: Çağla Canıdar

Seit mehr als 350 Jahren kehren die Reisenden in dem geschichtsträchtigen Gebäude in der Gifhorner Torstraße ein – jetzt folgt auf die innere Modernisierung auch die äußere. Das Restaurant und Hotel Deutsches Haus saniert seine historische Fachwerkfassade und wenn alles klappt, erstrahlt diese in einem Monat in neuen Farben.

„Bereits im Jahr 2014 haben wir begonnen, unsere Zimmer zu renovieren“, berichtet Jan-Hendrik Schega-Emmerich (23). „Die Arbeiten sind im vergangenen Jahr fertig geworden“, so der Sohn der Inhaber Ulrike (60) und Armin Schega-Emmerich (70). Bei der energetischen Sanierung wurde die Dämmung und Fenster erneuert, das Zimmerkonzept wurde modernisiert. „Wir haben in unseren Zimmern nun offene Bäder, es ist alles sehr modern gehalten“, beschreibt er. „Auch unser gastronomisches Konzept haben wir weiterentwickelt.“ Hinzu kam 2017 ein neues Logo.

„Wir sind Teil des offiziellen Stadtrundgangs und das Deutsche Haus ist sozusagen ein Leuchtturmobjekt in der Torstraße. Da ist es wichtig, das Unternehmen repräsentativ darzustellen“, erläutert Jan-Hendrik Schega-Emmerich die Entscheidung für eine Fassadensanierung. Die wurde zuvor bereits am Fachwerk des Neubaus des Deutschen Hauses durchgeführt, jetzt sind Front und Seite des Haupthauses dran. „Zunächst steht das Gerüst an der Vorderseite, im zweiten Schritt wird dann die Seite bis zum Hoteleingang an der Reihe sein.“ In der Vergangenheit hat sich die in roter Farbe gehaltene Fassade des Traditionsbetriebes den Gifhorner ins Gedächtnis gebrannt – nun wird die Front bald in Gelbtönen leuchten. „Das ist freundlicher, strahlender“, meint Jan-Hendrik Schega-Emmerich. „Das Haus steht unter Denkmalschutz, deshalb musste die Farbwahl mit der Stadt abgestimmt werden.“

„Im zweiten Schritt wird dann die Seite bis zum Hoteleingang an der Reihe sein.“ Jan-Hendrik Schega-Emmerich wird einmal den Traditionsbetrieb von seinen Eltern in vierter Generation übernehmen.

Foto: Çağla Canıdar

Um ein Denkmal handelt es sich beim Deutschen Haus allemal. Im Jahr 1989 übernahm Ulrike Schega-Emmerich den Betrieb ihrer Eltern gemeinsam mit ihrem Mann Armin. „Wir sind die dritte Generation“, freut der sich. Sohn Jan-Hendrik soll einmal die Tradition in vierter Generation fortführen. Doch die Geschichte des Deutschen Hauses reicht noch weiter zurück. Schon hunderte Jahre zuvor – genauer seit 1666 – werden im Gebäude Gäste bewirtet. Denn das Haus beherbergte einst die Postinspektion. „Die Postkutschen standen in der Scheune“, erklärt Jan-Hendrik Schega-Emmerich. „Und die Postkutscher rasteten oder übernachteten im Haupthaus.“ Erst Königliche Großbritannische Churfürstliche Braunschweig-Lüneburgische Postinspektion von 1774 bis 1814, dann Königlich Großbritannische Hannoversche Postinspektion bis 1818, zeugt noch heute das metallene Schild mit der Aufschrift „Post Comtoir“ unter goldenem Posthorn von der traditionsreichen Geschichte des Hauses in der Torstraße. Seit 1877 trägt der Gasthof den Namen Deutsches Haus.

„Einen Monat wird es noch dauern“, schätzt Armin Schega-Emmerich. „Dann sind hoffentlich beide Seiten fertig.“ Die Planung der Sanierung begann bereits Ende des vergangenen Jahres und alleine die neue Farbgebung wird seinen Angaben zufolge „um die fünfzehn- bis zwanzigtausend Euro“ kosten. Indes wird die Modernisierung den laufenden Betrieb nicht stören. „Wenn das Gerüst an der Seite zum Hoteleingang steht, werden wir das Geschäft im Biergarten forcieren“, erklärt Jan-Hendrik Schega-Emmerich. „Die Öffnungszeiten bleiben unverändert.“ Vor vielen Gebäuden in der Torstraße stehen zurzeit Baugerüste. Die Häufung der Sanierungen sei Zufall, lacht Armin Schega-Emmerich. „Aber das ist doch ein positives Zeichen.“

Hotel Deutsches Haus
Torstraße 11, Gifhorn
Öffnungszeiten Küche:
Montag: 17.30 bis 21.30 Uhr
Dienstag – Samstag: 11.30 bis 14.15 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr
Sonntag: 11.30 bis 14.45 Uhr
Tel. 05371-81818
E-Mail: [email protected]
www.deutsches-haus-gifhorn.de


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