KURT vor Ort

Da werden Kindheitserinnerungen voller Puderzucker wach - KURT-Mitarbeiterin Solveig Böhme testet die zuckersüßen Schausteller-Buden in Gifhorns Innenstadt

Solveig Böhme Veröffentlicht am 07.09.2020
Da werden Kindheitserinnerungen voller Puderzucker wach - KURT-Mitarbeiterin Solveig Böhme testet die zuckersüßen Schausteller-Buden in Gifhorns Innenstadt

KURT-Mitarbeiterin Solveig Böhme schlemmt sich durch die Gifhorner Innenstadt. Beim Geruch der Schmalzkuchen werden schönste Kindheitserinnerungen wach.

Foto: Solveig Böhme

Wer in Gifhorns Fußgängerzone aktuell genau hinschnuppert, der erkennt den Duft von Crêpes, gebrannten Mandeln, Naschereien und etwas Normalität. Denn seit Anfang September versüßen drei Schausteller mit ihren Schlemmerbuden den Besuch in unserer Innenstadt. Noch bis zum 23. September lohnt es sich also für Schleckermäulchen, dem Ceka-Brunnen montags bis samstags jeweils zwischen 10 und 18.30 Uhr einen Besuch abzustatten. Genau das dachte sich auch KURT-Mitarbeiterin Solveig Böhme – und ist im kulinarischen Auftrag losgezogen.

Auf meinem Weg zum Ceka-Brunnen ist es mir fast unmöglich mein Ziel zu vergessen. Der ganze Platz ist eingehüllt in eine dezente Duftwolke aus Gewürzen; garniert mit dem vertrauten Zischen von Teig, der liebevoll auf ein Crêpes-Eisen gegossen wird. Vor den drei Ständen bleibe ich erst mal stehen und finde mich plötzlich in einem Dilemma wieder: Wo soll ich nur anfangen?

Zur Auswahl stehen bereits genannte Crêpes, die, nun wo ich näher dran bin, nicht mehr nur durch ihren Geruch bestechen, sondern mir auf Schildern auch noch mehr Variationen versprechen, als mir jemals eingefallen wären: Apfelmus, Nuss-Nougat-Creme, verschiedene Marmeladen, Schokoriegel, Karamell und und und... Einen Stand weiter gibt es einen weiteren Klassiker: Schmalzkuchen. Sofort setzen Altstadtfest- und Weihnachtsmarkt-Flashbacks bei mir ein. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich als kleines Kind mit einer vollen Tüte in der Hand grinsen, während der Puderzucker wie Schnee auf meine Jacke rieselt. Ich reiße mich von dem Gedanken los, drehe mich zum nächsten Wagen um und stehe einer schier nie enden wollenden Auswahl von Süßigkeiten gegenüber: Lebkuchenherzen, mit Schokolade überzogene Früchte, Gummieschlangen und natürlich gebrannte Mandeln.

Rosemarie Kappe und ihre Schausteller-Kolleg*innen versüßen den Aufenthalt in der Gifhorner Innenstadt – mit Hingabe und ganz viel Liebe beim Zubereiten ihrer Leckereien.

Foto: Solveig Böhme

Bevor ich weiter groß darüber nachdenken kann, hat mein Unterbewusstsein schon eine Tüte Mandeln bestellt. Warm, knusprig, würzig – genauso wie erhofft. Mir wird versprochen, dass sie ganz frisch sind. Kein Zweifel daran.

Zu meinem persönlichen Altstadtfest-Duo gehören aber auf jeden Fall noch die Schmalzkuchen. Auch wenn es etwas spät im Jahr ist und das Gifhorner Altstadtfest in diesem Jahr aus bekannten Gründen ausfallen musste, brauche ich auf dieses Duo aber zum Glück nicht zu verzichten. Ich bestelle und komme dabei mit Budenbesitzerin Rosemarie Kappe ins Gespräch. „Wir Schausteller sind Menschen, die raus und Kontakt zu Leuten haben müssen. Wir machen unsere Arbeit mit sehr viel Liebe – und das hier tut jetzt einfach gut“, erzählt sie mir. Die lange Pause – immerhin schon seit den Weihnachtsmärkten – hat sie aber keinesfalls verlernen lassen, wie die einzelnen Handgriffe funktionieren. Jeder davon sitzt perfekt. Auf meine Frage, wie lange sie bereits Schaustellerin ist, antwortet Rosemarie Kappe mit einem Lachen: „Oh Gott, schon 35 Jahre!“ Ich verabschiede mich und ziehe mit meiner leckeren Ausbeute erst mal ab.

Die gebrannten Mandeln perfektionieren – zusammen mit den Schmalzkuchen – das persönliche Altstadtfest-Duo von KURT-Mitarbeiterin Solveig Böhme.

Foto: Solveig Böhme

Würde man meine Geschmacksnerven fragen, hätte sich das Angebot der Schausteller schon gelohnt, aber tatsächlich steckt noch etwas mehr dahinter. Und ja, mal wieder ist die Antwort Corona, wie mir Serina Hoffmann aus dem Kulturbüro der Gifhorner Stadtverwaltung am Telefon erklärt: „Gerade die Schausteller hat die Krise natürlich getroffen. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, wieder ein bisschen aus dieser Krise herauszukommen.“ Dabei klingt sie so, als hätte sie einen kleinen Telefon-Marathon hinter sich. Ihr war es nämlich besonders wichtig, Schausteller aus unserer Region zu unterstützen. Alles in allem erhofft sie sich von der Aktion, dass „die Leute etwas in der Fußgängerzone verweilen, das Gefühl bekommen, es passiert was – und ein bisschen Normalität zurück kommt“.

Außerdem betont Serina Hoffmann, wie wichtig es gewesen sei, dass an den Buden nichts verkauft wird, das die Innenstadt ohnehin schon zu bieten hat. Schließlich hätten dort alle zu kämpfen – die Betreiber hiesiger Geschäfte und Gastronomien genauso wie die Schausteller. Die aktuellen Verkaufszeiten, montags bis samstags jeweils von 10 bis 18.30 Uhr, seien auch erst mal probeweise, um zu schauen, wie appetitreich die Gifhorner sind. Ein letztes Argument hat Serina Hoffmann noch für einen Besuch bei den drei Ständen parat: „Jeder mag doch Süßigkeiten, Mandeln und Crêpes!“ Wie Recht sie hat...

Das alles hat mein Fazit nur noch unterstützt: Die leckeren Naschereien und das dankbare Lächeln als Gratiszugabe oben drauf waren den Ausflug definitiv wert. Ob die Leckereien aber auch, wie von Serina Hoffmann angedacht, nach ein bisschen Normalität schmecken, sei hier mal zum selber Probieren offen gelassen.

Crêpes, Schmalzkuchen, gebrannte Mandeln und mehr:
Buden am Ceka-Brunnen
Fußgängerzone, Steinweg, Gifhorn
Noch bis 23. September
Mo. – Fr. 10 bis 18.30 Uhr


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