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Auf Tiersuche in und um Gifhorn - Klaus Volkmer gewährt uns einen Einblick in sein Hobby: Tierfotografie

Vincent Borawski, Pauline Stapel Veröffentlicht am 23.03.2023
Auf Tiersuche in und um Gifhorn - Klaus Volkmer gewährt uns einen Einblick in sein Hobby: Tierfotografie

Wir, Klaus Volkmer (von links), Vincent Borawski und Pauline Stapel, befinden uns auf der Pirsch nach Tierfotos.

Foto: Pauline Stapel

Durch das Unterholz zu stapfen, während der Tau von den Blättern schmilzt, die Sonne aufgeht und die Tiere langsam wach werden – so haben wir die Tierfotografie kennengelernt. Wir, Vincent Borawski und Pauline Stapel, Praktikanten in der KURT-Redaktion, haben Klaus Volkmer durch Gifhorns Wälder begleitet. Wir fahren mit ihm zur Aller in der Nähe Dannenbüttels und halten auf einer Brücke Ausschau nach Bibern, da direkt nebenan ein Biberbau liegt. Unsere erste Erkenntnis: Man darf kein Langschläfer sein. Pünktlich um 7 Uhr sind wir gestartet – und es ist morgens wirklich sehr kalt, auch mit den Wintersachen, die wir vom Dachboden gekramt haben.

„Meine größte Leidenschaft sind die Schlangen“, schwärmt Klaus Volkmer. „Ich habe schon als Jugendlicher Pythons, Chinesische Rattennattern und Amur-Nattern gezüchtet. Später habe ich jedoch alle verkauft und die Schlangen lieber in freier Wildbahn gesucht und fotografiert.“ Seine Begeisterung für Reptilien, aber auch für allerlei andere Tiere, bleibt uns nicht verborgen. Als KFZ-Mechaniker hat Klaus etwa zehn Jahre Motoren und 20 Jahre Getriebe bei Volkswagen entwickelt, seit mehr als 30 Jahren fotografiert er Tiere.

Klaus war schon in Australien und Indien, Simbabwe und Namibia, um Fotos von Reptilien zu machen. „Mich reizt das Erlebnis“, verrät Klaus. Dabei sei nicht immer garantiert, ein Tier zu sehen – und die Lichtverhältnisse sowie der Ort sind auch wichtige Faktoren beim Fotografieren von Tieren. Um trotzdem gute Bilder zu bekommen, setzt Klaus auf sein Equipment: eine Canon R6 mit Tamron-Objektiv, Tarndecken und ein besonderes Stativ, das er an seinem Autofenster montieren kann. So schafft er es, trotz nicht immer perfekter Verhältnisse gute Bilder zu machen, die wirklich beeindrucken.

Die größte Leidenschaft von Klaus Volkmer, Leiter der Arbeitsgruppe Reptilienschutz beim Naturschutzbund im Landkreis Gifhorn, sind die Schlangen.

Foto: Klaus Volkmer

Mitten im Interview schwimmt ein Biber vorbei, den wir durch unser Gespräch wohl gestört haben. Bevor wir die Kamera zücken können, ist er unter der Brücke zum Bau getaucht. Uns wird klar: Zur Tierfotografie gehören wirklich viel Geduld und Ruhe.

„Deswegen fotografiere ich meistens alleine, um unnötige Geräusche zu vermeiden“, erwähnt Klaus. Was für Tiere sind bei uns in Gifhorn denn zu finden und welche bekommst Du am häufigsten vor die Linse? Auch seltene Vögel, antwortet Klaus. Eisvögel, Raubwürger und Wendehälse zum Beispiel. Wenn man sich denn Zeit nimmt...

Wir merken: Es ist gar nicht so einfach, durch den Wald zu gehen und leise zu sein, während das Laub unter unseren Füßen knistert. Zunächst fühlen wir uns wie Eindringlinge, doch nach kurzer Zeit nehmen wir immer mehr Vogelgesang und leises Rascheln wahr. Auch wenn wir nicht alles sehen, was wir hören: Es ist sehr spannend, sich auf das Leben im Wald einzulassen.

Als wir aus dem kleinen Waldstück treten und eine Wiese entlanggehen, schrecken wir kleine Vögel auf. So schnell, wie sie aufgeflogen sind und wir einen kurzen Blick auf sie erhaschen konnten, waren sie auch wieder verschwunden und in einem Baum versteckt.

Dieser atemberaubende Schnappschuss stammt von Tierfotograf Klaus Volkmer.

Foto: Klaus Volkmer

Die größten Tiere, die Klaus fotografiert hat, waren Afrikanische Elefanten und Buckelwale in Alaska, erzählt er uns. Und welches ist nun die beste Jahreszeit, um bei uns Tiere zu fotografieren? „Eigentlich gibt es immer etwas zu sehen“, sagt Klaus. Die Tiere treten zu verschiedenen Jahreszeiten auf. Es gibt also keine, in der es sich nicht lohnt nach ihnen Ausschau zu halten.

Dass Klaus Volkmer Mitglied beim Naturschutzbund, kurz NABU, ist, überrascht uns wenig. Seine Frau Sabine hat ihn einst dazu gebracht. Heute ist er Leiter der Arbeitsgruppe Reptilienschutz im Kreisverband Gifhorn. Sein Team sucht nach Reptilien und kartografiert sie. Besonders achtet es auf Kreuzottern und Schlingnattern, die unter Naturschutz stehen. Zudem hilft Klaus bei der Wiedervernässung der Moore – einer der wichtigsten Lebensräume für Schlangen, Frösche und andere Reptilien.

Unser Ausflug ist fast zu Ende. Schade, wirklich. Klaus zeigt uns noch ein paar seiner beeindruckendsten Fotos. Wer nun selbst einmal auf die Jagd nach spitzenmäßigen Tierfotografien gehen möchte, dem empfehlen wir die Gifhorner Moore sowie Wälder und Gewässer. Davon gibt‘s bei uns ja viele. Für uns geht’s jetzt erst mal zurück ins Warme – und auf den Mittagsschlaf freuen wir uns auch schon sehr.


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