Altstadtfest in Gifhorn

Zurück von den Toten und direkt aufs Altstadtfest – Black Mamba a.D. rocken am Samstag die Bühne am Kino

Matthias Bosenick Veröffentlicht am 14.08.2023
Zurück von den Toten und direkt aufs Altstadtfest – Black Mamba a.D. rocken am Samstag die Bühne am Kino

Im ersten Durchlauf der Band waren Black Mamba im Freizeit- und Bildungszentrum Grille, Leipzig und Berlin auf der Bühne. Die Lebensverlängerung Black Mamba a.D. tritt in diesem Jahr auch auf dem Altstadfest auf.

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Wie ist das eigentlich so, das Leben nach dem Tod? Black Mamba wissen es: Nach zwölf Jahren erhebt diese metal-lastige Southern-Rock-Band wieder ihr Haupt. Zwei Fünftel des in den Nullerjahren die Bühnen von Gifhorn bis Berlin rockenden Quintetts sind dabei, und weil dies ein Neustart zu viert ist, erfolgt der auch unter neuem Namen: Black Mamba a.D., after Death. Die beiden Gitarristen Patrick Küster und Jens „Bob“ Kleinschmidt, der auch singt, sowie die neuen Mitstreiter, Schlagzeuger Csaba Gábor Hargesheimer und Bassist Pascal Beckmann, arbeiten an einem neuen Demo und proben für den ersten großen neuen Live-Schritt heraus aus dem Grußendorfer Proberaum, denn: Black Mamba a.D. eröffnen am Altstadtfest-Samstag die Bühne am Kino. Zur Einstimmung berichten sie KURT darüber, wie sie bis nach Berlin und Leipzig rockten.

Im Jahre 2005 gründeten Patrick und Bob Black Mamba, nur fünf Jahre später war schon wieder Schluss – und dazwischen lagen zahllose Livegigs, Tonträger und Abenteuer. Die beiden Gitarristen wollten einen Sound kreieren, der an Klassiker wie Black Sabbath angelehnt ist, nur modern und frisch. Zu fünft spielten sie, so Patrick, „an jeder Milchkanne“, von Gifhorn über Wolfsburg und Helmstedt bis nach Sachsen-Anhalt und weiter. „Wir sind sogar bis nach Berlin gezogen, durch Empfehlungen“, erinnert sich Patrick.

„Viele tolle Konzerte“ spielten die fünf, große Gigs wie im Congress-Park in Wolfsburg, ehe 2010 der letzte Auftritt der Band im Kulturzentrum Hallenbad stattfand. Patrick seufzt: „Danach hatte sich die Band auseinanderdividiert.“ Nach fünf intensiven Jahren fanden einige ihre Erfüllung in neuen Bands, andere in der Familienplanung.

Doch wie bewegte man sich wieder aufeinander zu? „Das war spannend“, erzählt Patrick, „2020, kurz vor Corona ging’s los.“ Bob und er trafen sich und folgerten: „Okay, probieren wir, es noch mal auf die Beine zu stellen.“ Schnell fanden sie Csaba und Pascal, die das neue Line-up auffüllten, und beschlossen: „Was in der Vergangenheit war, lassen wir liegen.“ Trotzdem orientieren sich auch die neuen Songs an Black Sabbath, aber auch an altem Heavy Metal, gekreuzt mit „modernem Kram“.

Die Live-Feuertaufe absolvierten Black Mamba a.D., wie sich das Quartett ja nun nennt, heimlich, verrät Patrick: „Wir wollten gucken, ob wir es noch draufhaben.“ Ende 2022 spielten sie daher in der Grille – und waren selbst überwältigt: „Es hat unglaublich Spaß gemacht“, strahlt Patrick.

Schnell war der Entschluss gefasst, etwas Neues aus der Taufe zu heben, on the road gehen, ein Demo aufnehmen, das möglicherweise den Titel „Black Mamba a.D. Vol. 2“ tragen könnte – als Anspielung auf die Titel der alten Tonträger, die da hießen: „Best Of“ (2007) und „Black Mamba“ (2008). Aber Bob winkt ab: „Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, weil es jetzt erst mal vorangeht.“

Die Zeichen dafür stehen bestens. „Wir sind ein paar Jahre gereift und haben die Musik gefunden, die richtig zu uns passt“, findet Patrick. „Wir haben uns musikalisch weiterentwickelt, die Songs klingen anders als früher – wir sind gute Musiker geworden.“ Und er freut sich über die Zusammenkunft der vier: „Wir sind die Band, die man nur einmal im Leben hat.“ Jeder beherrsche sein Instrument, „jetzt muss es wieder rausgehen“, so Patrick, denn: „Das war immer unsere Kernkompetenz – live spielen.“

Und Locations finden, was die Pandemie erschwerte. Sowie an neuen Liedern arbeiten: Drei Tracks soll das Demo enthalten, „Songs haben wir aber mehr“, betont Patrick. Doch legen Black Mamba a.D. Wert auf eine aufwändige Produktion, mit Overdubs und allem, mit denen sie die in ihrem eigenen Proberaum in Grußendorf mitgeschnittenen Songs überarbeiten.

Den Weg zurück zu eigenen Songs nahm Bob nach dem Split, indem er sich mit Coversongs am Songwriting ausprobierte: „Das war eine Findungsphase, ich hab in viel reingeschnuppert, was cool ist.“ Denn: „Ich weiß jetzt, wo ich hingehöre und was ich will.“ Er grinst: „Das ist eine der positiven Sachen, die Corona mit sich brachte.“

„Wir sind zurück von den Toten“, ruft Patrick Küster. Zusammen mit Bob Kleinschmidt hat er Black Mamba wiederbelebt.

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Patrick machte in der zwölfjährigen Pause Musik für sich selbst, er spielte mit Freunden, jedoch nicht mehr live – „und ich habe eine Gitarrenschule aufgebaut für Anfänger“. Vor Black Mamba, ab den frühen 90ern, war er zudem in einigen Bands, darunter Sudden Death mit Marco Schrieber, der sich heute bei FleshTric austobt; auch bei Fleshdance war Patrick involviert. „Die Härte ist geblieben, Death Metal sind meine Roots“, sagt Patrick, „bei Bob und Csaba auch.“ Daher vermengen sie eben Metal mit Rock und Classic Rock.

Bob führt als Referenz Arch Enemy an und den Blues der Spiritual Beggars: „Wir sind breiter aufgestellt, was das Songwriting betrifft“, wirft er ein. Nach Fleshdance nun also begegneten sich Bob und Patrick und gründeten als Über-Zwanzigjährige die Band Forget Paris. „Das war eine Mischung aus Grunge und Indierock“, so Patrick. Diese Band nahm ein Vier-Song-Demo auf, das es ausschließlich bei Myspace gab, und spielte viele Konzerte. Patrick: „Aus Forget Paris wurde 2005 Black Mamba – mit einer anderen Besetzung und einer anderen Ausrichtung.“

Beide wandelten sich nun einmal mehr. Der neue Schlagzeuger Csaba ist seit 2007 in Gifhorn, er kam 2004 aus Ungarn nach Deutschland und spielte hier erstmals Drums. „Eine richtige Band hatte ich nie“, erzählt er. Das kam erst jetzt mit Patrick, Bob und Pascal, der wiederum früher bei Diathora spielte – einmal mehr Death Metal als Basis für den Bluesrock, den Black Mamba a.D. heute machen.

Was die vier am meisten freut, ist der Umstand, dass aus dieser neuen Band eine Freundschaft wurde. „Wir sind gute Freunde, die Musik machen“, strahlt Patrick. Um Geld ging es den Musikern nie, so Bob, „wir machen das just for fun – das sind wir: Wenn’s gefällt, gefällt’s!“ Patrick plaudert aus dem Proberaum-Nähkästchen und verrät, dass die vier oft zusammen jammen und dabei etwas Überwältigendes zusammentragen. „Dann sagen wir: Hat’s irgendwer aufgenommen? Nein? Kacke“, grinst er. „Da merkt man, dass da ein Flow ist, das ist ziemlich geil.Solche Leute musst Du haben!“

Die zudem auch noch den Humor teilen. Der Titel des ersten Albums lautete ja „Best Of“, und Bob lacht: „Das war eine Schnapsidee: Weil wir nur geile Songs haben.“ Patrick lacht mit: „Wir haben gesagt: Wenn, dann fangen wir groß an.“ Bob wirft ein: „Wir zäumen das Pferd von hinten auf, fangen groß an – die Benjamin-Button-Band!“

Lebendiger denn je ist Black Mamba a.D.: Schlagzeuger Csaba (von links), Gitarrist Patrick, Bassist Pascal und Sänger Bob.

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Bei den Erinnerungen berichten sie von der 3“-Mini-CD mit zwei Songs, die sie als Gimmick auf Konzerten anboten und später kombiniert mit weiteren Songs als Album „Black Mamba“ herausbrachten. Doch: „Da ging es schon los, keiner hörte mehr CDs, alle hatten iPods“, erinnert sich Patrick und grinst. „Damals waren wir groß bei Myspace.“

Heute bauen Black Mamba a.D. auf das Publikum, das wie sie selbst mit Beruf, Kindern und Lebensgestaltung aus dem Gröbsten raus ist und Patricks Ruf folgt: „Wir sind zurück von den Toten.“ Dieses Publikum organisierte sich damals sogar zu einem Supporters Club, so Bob: „Die sind zu unseren Gigs gefahren.“ Patrick nickt: „Das war was Besonderes, eine Traube an Fans, die haben sich VW-Busse gemietet und sind uns nachgefahren, bis runter nach Leipzig.“ Er grinst: „So hatten wir ein Heimspiel, egal, wo wir aufgetreten sind.“ Bob ergänzt: „Das war geil, ein Abenteuer für die, die haben dann unsere Instrumente getragen als Roadies.“ Und Konzerte gaben Black Mamba ja einige, so Patrick, „coole kleine Konzerte, wo man nicht wusste, wo man ist – und im Congress-Park in der großen Halle, das war eine krasse Zeit“.

So soll es wieder werden, zunächst gern mit Gigs in Gifhorn, da wollen sich Black Mamba a.D. neu orientieren, welche Möglichkeiten es gibt, das Flax etwa, und die Grille, von deren Offener Bühne sie schwärmen: „Da hat man die Möglichkeit, andere Bands zu sehen aus nur zwei Ortschaften entfernt“, so Patrick. Bob schließt: „Letztendlich muss man einfach raus.“

Zum Beispiel aufs Altstadtfest, wo Black Mamba a.D. am Samstagnachmittag auf der Bühne am Kino ihren metallischen Blues über Gifhorn ausbreiten wollen.

Black Mamba a.D. auf Facebook:
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Samstag, 19. August
12 bis 13 Uhr
Bühne am Kino


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