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Das Unikat aus Ahnsen: Torsten Hacke, Bäckermeister der Bäckerei Hacke, löst Corona-Versprechen ein

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 05.05.2023
Das Unikat aus Ahnsen: Torsten Hacke, Bäckermeister der Bäckerei Hacke, löst Corona-Versprechen ein

Ein Meister seines Fachs: Vor 20 Jahren nahm Torsten Hacke die Arbeit am Holzofenbrot auf. Noch immer gehört es dem Sortiment an.

Foto: Michael Uhmeyer

Mehrfach preisgekrönt, ein ewiger Kaufgrund bei der Kundschaft und damit nicht aus dem Sortiment wegzudenken – die Bäckerei Hacke aus Ahnsen feiert 20 Jahre Holzofenbrot. Auch wenn sich die Zubereitung leicht gewandelt hat, noch immer besticht es durch seinen rustikalen Charakter. Dafür sorgen Bäckermeister Torsten Hacke und seine Gesellen noch höchstpersönlich. Anlässlich des runden Geburtstags würdigte der Chef das Holzofenbrot bei einem kleinen Charity-Verkauf, sogar sein einstiger Mentor Fridolin Renz aus dem baden-württembergischen Heiligkreuztal war zu Gast.

Wie das damals ablief, daran kann sich Torsten Hacke noch gut erinnern: 2003 sprossen seiner Erinnerung nach „die Backdiscounter wie Pilze aus dem Boden“. Sie drückten die Preise und fluteten den Markt. „Meine Ansage war: Da müssen wir mit Qualität drauf antworten.“

Bei einem Kollegen in Wolfenbüttel stieß er auf das aromatische Holzofenbrot. Das wollte er auch für die eigene Bäckerei in Ahnsen entwickeln. In Heiligkreuztal, tief im Süden Deutschlands, wurde er bei Fridolin Renz und dessen Holzofen fündig – nach ein paar Tagen des Probebackens kehrte Bäckermeister Hacke nach Ahnsen zurück und legte draußen auf dem Hof mit dem inzwischen legendären Holzofenbrot los. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte.

Ursprünglich wurde der Ofen mit Fichtenholz angefeuert. „Doch das qualmt zu sehr“, erklärt Bäckermeister Hacke. Auf den Ruß zu verzichten, würde auch die Nachbarn freuen. Der Ahnsener setzt stattdessen auf umweltfreundliche Pallets, ebenfalls aus Fichte. Die geben ihr natürliches Aroma an den Schamottstein ab, beim Prozess des Backens gehen diese in den traditionellen Hacke-Sauerteig über. Um das Brot auch wirklich Holzofenbrot nennen zu dürfen, müssen in der Backkammer die Pallets vorher verbrennen. Im Ergebnis besticht das Brot mit seinem kräftigen Aroma und der charakteristischen Kruste.

Typisch für das Holzofenbrot der Bäckerei Hacke aus Ahnsen ist die charakterstarke Kruste.

Foto: Michael Uhmeyer

Spezialisiert ist die Bäckerei Hacke auf Brot, Brötchen und Flammenkuchen. Die Kunden kommen dabei nicht nur aus den umliegenden Dörfern in die Verkaufsstätten in Ahnsen und Meinersen. Teilweise legen sie richtig Kilometer zurück, wie Torsten Hacke berichtet: „Burgdorf, Hannover, sogar Bad Harzburg – wir haben bei uns einen echten Brot-Tourismus geschaffen. Es war die richtige Entscheidung, bei unseren Produkten auf die Qualität zu setzen.“

Das unverkennbare Aroma und die einzigartige Würze gelingen der Bäckerei Hacke nicht nur durch das besondere Backverfahren – 2020 stellte die Bäckerei Hacke den zweiten gläsernen Holzbackofen fertig, die Kundinnen und Kunden können also live bei der Zubereitung dabei sein. Es liegt auch am Team, dass Torsten Hacke umgibt. „Eine Fertigmischung aufzureißen, kann jeder. Bei uns arbeiten aber Leute, die wissen, wie es richtig geht. Meine Mitarbeiter haben das nötige Fachwissen.“

Doch es gibt auch noch einen anderen Grund: Bei der Auswahl der Zutaten wird in Ahnsen penibel darauf geachtet, regionale Erzeuger einzubeziehen. Seien es die vier Tonnen Salz pro Jahr, das Mehl, die Heidelbeeren und die Erdbeeren – die Bäckerei Hacke setzt auf Betriebe und Firmen im Umkreis. Eine Vertrauensbasis habe man sich aufgebaut, erklärt Torsten Hacke. Nur so könne der hohe Standard gewahrt werden.

Anfang April feierte die Bäckerei nun einen Charity-Verkauf: Wie vor 20 Jahren ging ein Teil des Gesamterlöses an den Verein „Helfen vor Ort“. À propos vor Ort: Extra aus Heiligkreuztal reiste Fridolin Renz an, der Torsten Hacke am Holzofen anlernte und ihm den ersten Holzofen auch verkaufte. Der Star-Gast bot den Gästen kostenfrei schwäbische Dinetten an – wann kommt man schon mal in den Genuss dieser Spezialität? Damit löste Torsten Hacke ein Corona-Versprechen ein, um seinen treuen Kunden ein Dankeschön auszurichten.

Bäckerei Hacke
Dorfstraße 14, Ahnsen
Mo. – Fr. 5.30 bis 12 Uhr
und 14 bis 18 Uhr
Sa. 5.30 bis 11 Uhr
So. 7.30 bis 10 Uhr
Tel. 05372-5269
info@baeckerei-hacke.de
baeckerei-hacke.de


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