Social Media

Wann hört der Spaß eigentlich auf? - Die Medienpädagogin Luisa Maria Werner erklärt den Umgang mit Apps wie TikTok

Hannah Matea Buchwald Veröffentlicht am 07.12.2021
Wann hört der Spaß eigentlich auf? - Die Medienpädagogin Luisa Maria Werner erklärt den Umgang mit Apps wie TikTok

Wann hört der Spaß eigentlich auf? Medienpädagogin Luisa Maria Werner erklärt den Umgang mit Social-Media-Apps wie TikTok.

Foto: Pexels

Tanzen und Pranks auf der einen Seite, Sexismus und Swipe-Sucht auf der anderen – wann hört der Spaß bei TikTok auf? Medienpädagogin Luisa Maria Werner ist Teil des Bildungsträgers Medienblau. Sie weiß, welchen Gefahren und Risiken sich Kinder und Jugendliche im Umgang mit sozialen Medien ausgesetzt sehen – und gibt Tipps, um das Nutzerverhalten unter Kontrolle zu behalten.

Soziale Medien umgeben uns alle, permanent. Doch der vernünftige Umgang mit ihnen fällt auf die Einzelperson zurück. Luisa Maria Werner findet, dass es Nachholbedarf, gibt: „Die Nutzung der Medien in früheren Generationen war nicht so vielfältig, wie sie heute ist. Man muss einen gesunden und vernünftigen Gebrauch von Social Media erst erlernen, um die Gefahren des Internets einschätzen zu können.“

Die App TikTok ist eine Plattform, auf der Nutzerinnen und Nutzer Tanzvideos, Memes, Lip-Sync-Videos und vieles mehr hochladen. Im Jahr 2021 zählt die rasant wachsende Plattform 689 Millionen User, besonders beliebt ist sie bei Teenagern und jungen Erwachsenen. Doch neben den ganzen Videos gibt es auch ätzende Kommentare, sexistische Inhalte und Teenager, die ungesunde und überzogene Schönheitsideale vermittelt bekommen.

Für die Analyse braucht es da Trennschärfe. „Die App selbst ist nicht gefährlich, die Nutzung von ihr jedoch bedenklich“, erklärt Luisa Maria Werner. Eltern nehmen oftmals zu wenig Einfluss auf das Nutzungsverhalten ihrer Kinder – und so stoßen diese unter anderem „auf sexuelle Inhalte, die beängstigend oder verstörend wirken können“, so die Medienpägagogin, die mit dem Projekt „Webklicker“ in den Klassenstufen 5 und 6 Internetkompetenz vermittelt.

TikTok hat wie jede andere Plattform einen Richtlinienkatalog. Laut ihm wird Anstößiges und Unangemessenes gefiltert – so weit die Theorie. In der Realität sieht es aber anders aus, wie Medienpädagogin Werner aufzeigt: „Bei der Masse an Videos kann TikTok gar nicht dafür sorgen, dass der Content immer gut und angemessen ist.“ Deswegen sollten besonders die Eltern ein Auge auf die Handynutzung ihrer Kinder haben. Auch wenn TikTok unangemessene Videos nach schon einer Stunde lösche, seien sie „trotzdem überall“ – und sichtbar.

Vor allem Mädchen und junge Frauen machen sich zunehmend stark für das Thema Body Positivity: Akzeptiere Deinen eigenen Körper und lerne ihn zu lieben. Doch auch da finden sich immer wieder sexistische und misogyne Kommentare. Laut Luisa Maria Werner gerät so die positive Botschaft in den Hintergrund: „Das ist äußerst schade.“

Dabei sei es eigentlich nicht schwierig, sich ein gesundes Nutzerverhalten anzugewöhnen und sich im Internet zu schützen. Die Medienpädagogin schlägt einen Mediennutzungsvertrag zwischen Eltern und Kindern vor. So wissen die jungen Handy-Einsteiger, was erlaubt ist und was nicht. Weiterhin sollte man anstößige Inhalte melden und sich überlegen, anstelle eines öffentlichen Kontos ein privates einzurichten. Luisa Maria Werner: „Wir von Medienblau vermitteln dabei immer: Was Du nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch keinem andern zu!“


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