Kriminalität

Verzweifelte Volontärin: Schrotti, wo bist Du? – True Crime: Gifhorns Polizei löst ein Verbrechen, das das KURT-Team schockierte

Mia Anna Elisabeth Timmer Veröffentlicht am 31.12.2023
Verzweifelte Volontärin: Schrotti, wo bist Du? – True Crime: Gifhorns Polizei löst ein Verbrechen, das das KURT-Team schockierte

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen liegt laut der jüngsten Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Gifhorn von 2022 bei nur 12,67 Prozent – ein schweres Schicksal, das Schrotti erspart blieb.

Foto: KURT Media via Dall-E

Gifhorn, 12.40 Uhr. Ein Verbrechen wird entdeckt. Ein Verbrechen, das ich nicht lösen konnte – ja, selbst ich nicht: Mia Anna Elisabeth Timmer, KURT-Volontärin und kommissarische Leiterin unserer Kriminalredaktion. Doch zum Glück haben wir ja die Gifhorner Polizei, denn die konnte Schrotti wiederfinden.

Liebe Leserinnen und Leser, Sie alle kennen sicher meinen geliebten Schrotti. Ob Sie mich auf ihm durch die Stadt radeln sahen – einen Führerschein braucht ja eh keiner – oder meine Reportage von der schönen, aber mich grausig herausfordernden Feierabendradtour des ADFC lasen. Jeder sollte Schrotti kennen, benannt nach dem ersten Auto meiner liebsten Mutti. Doch dann kam ein fieser Dieb und nahm ihn mir.

Um 12 Uhr stand er noch vor der KURT-Redaktion, um 12.40 Uhr ist er weg. Empört und völlig überfordert stürme ich ins Büro. Völlig entgeistert teile ich Malte meine Erkenntnis mit: „Ich glaub, mein Fahrrad ist weg.“ Hilfreich, wie mein Kollege eben ist, begibt er sich mit mir auf die Suche nach meinem Schrotti.

„Hast Du Dein Fahrrad abgeschlossen?“

„Natürlich, Malte. Mach ich immer.“

„Dann haben die das bestimmt nur ein paar Meter weitergeworfen. Passiert oft.“

Doch auch ein paar Meter weiter: kein Fahrrad. Blöd.

Dub dib dab dub… tut… tut…

„Ja, guten Tag, hier ist die Polizeiinspektion Gifhorn.“ Wen sonst sollte man in den schwersten Lebenslagen zur Hilfe rufen? Ich erkläre meine Situation, doch weder die Rahmennummer noch eine gelungene Beschreibung meines Schrottis weiß ich herauszubringen. „Ich schicke Ihnen die Kollegen vorbei.“ Mein Telefon halte ich zitternd in der Hand.

Wenig später treffen eine sehr freundliche Polizistin und ein überaus netter Polizist ein und unterbrechen das Getratsche im Kollegenkreis über mein immer wiederkehrendes Pech. „Da müssen Sie hin“, zeigen die drei Tratscher in meine Ecke – und verlassen schleunigst den Raum.

Die Beamten nehmen sich liebevoll meines Elends an. Eine gute Beschreibung bringe ich immer noch nicht raus.

„Also, äh, es war abgeschlossen. Ja, und das hat so zwei Speichen. Es ist grau! Und natürlich mit meinem Fahrradkorb. Besondere Lichter hat es nicht. Die Marke? Äh, ja, irgendwas.“ Mir wird versichert, dass man sich des Verbrechens annehmen will – allzu große Hoffnung Schrotti wiederzubekommen sollte ich aber besser nicht haben.

Da kommt mir noch eine Idee: Bei der eingangs erwähnten Fahrradtour-Reportage entstanden doch etliche Fotografien. Doch auch die KURT-Ausgabe mit diesen Bildern hilft kaum weiter – ist da vielleicht zu viel von meinem Gesicht und zu wenig Fahrrad zu erkennen? Wieder blöd.

Ich bedanke mich, finde mich mit meinem Schicksal ab und arbeite weiter. Keine Stunde später schellt mein Handy. Die Polizei! Was hab ich falsch gemacht? Doch dann fällt mir wieder das Leid meines Schrottis ein. Oh, mein armer, armer Schrotti.

„Wir haben Ihr Fahrrad gefunden“, erklärt man mir am Telefon. Ungläubig stottere ich: „Bitte was?“ Schließlich hatte ich mit Schrotti schon abgeschlossen und mir pinkfarbene Hollandräder im Internet angeschaut. „Können Sie es jetzt abholen?“ Ich stürme ins Chefbüro: „Die haben mein Fahrrad! Bastian Till, kannst Du mich eben schnell hinfahren?“, unterbreche ich sein sichtlich wichtiges Gespräch mit Ben. Doch beide sind genauso fasziniert wie ich, springen mit mir ins KURTomobil und wir cruisen zur Fundstelle meines Fahrrads, am Wendehammer einer Sackgasse, nur wenige Straßen weiter.

Long Story short: Alle Angaben, die ich gemacht habe, waren falsch. Schrotti war nicht angeschlossen, den Korb hatte ich zu Hause vergessen und selbst die Marke habe ich nicht richtig aufgesagt. Doch es war definitiv mein Fahrrad. In das Schloss, das dürftig um den Sattel geklemmt war – und nach wie vor... ähem... heile ist –, passt mein Schlüssel. Nur die defekte Gangschaltung hat der Dieb offenbar repariert.


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