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Torten so hübsch als hätten sie Abschlussball: Das Café Elsbeth in Hillerse bietet extravagante Torten aus Meisterhand an

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 31.03.2024
Torten so hübsch als hätten sie Abschlussball: Das Café Elsbeth in Hillerse bietet extravagante Torten aus Meisterhand an

Wer in der Nachmittagszeit einen kleinen Abstecher nach Hillerse macht, etwa bei einer Fahrradtour, sollte sich im Café Elsbeth niederlassen. Die Torten und Kuchen sind cremig und verführerisch köstlich.

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Für viele Menschen gehören zum erfüllten Leben vor allem zwei Dinge: eine gute Tasse Kaffee und ein schönes Stück Torte. Erst dann können sie sich entspannt zurücklehnen, ein Bein über das andere schlagen und genussvoll seufzen. Kaum einen besseren Ort für all das – das Schlürfen des Kaffees, das Stück Torte, das Seufzen – gibt es in Hillerse. Dort findet sich an der Hauptstraße das Café Elsbeth, das in großer Auswahl selbstgemachte Torten, Kuchen und weitere Meisterwerke anbietet. Sie stammen aus der fleißigen wie disziplinierten Arbeit von Konditormeisterin Sarah Schütz. KURTs Gastro-Tester Malte Schönfeld hat sich das Dorfcafé angeschaut.

Wenn ich mich in meine Kindheitserinnerungen bewege, fallen mir viele Bilder ein, die fast zusammenhangslos abgespeichert sind: mit Freunden gebaute Holzhütten im Wald; Center Shocks; eine Bravo-Sport-Spezialausgabe über David Beckham; Pellkartoffeln mit Quark; eine Kollision mit einem stabilen Baum bei einer Schneeballschlacht in der Anne-Frank-Schule; am Handgelenk Schweißbänder; Kartoffelpuffer; sowas. Und da ist auch die unkaputtbare Erinnerung an die unzähligen Familienfeiern, die nicht ohne Schwarzwälder Kirsch, Frankfurter Kranz, Kalter Hund und den unnachahmlichen Käsekuchen abgehalten wurden.

Daran denke ich jetzt, als ich vor dem ziegelroten Backsteinbau stehe und die bunten Buchstaben an der Fassade lese: C-A-F-E E-L-S-B-E-T-H. „Hier sind wir richtig“, ruft meine Begleitung beim Aussteigen aus dem Auto und stemmt die Fäuste in die Hüfte. Wir treten ein.

Das Café Elsbeth in Hillerse ist ein überschaubarer Ort. Ein rechteckiger Raum, Tische für Paare oder Grüppchen, bunt zusammengewürfeltes, aber stilistisch einheitliches Mobiliar, reichlich Wanddeko, Pastelltöne. Die meisten würden wohl sagen: Mensch, das ist aber gemütlich, familiär, kuschlig, Wohlfühlzone, Schlemmerland. Man kommt rein und versteht auf Anhieb, worum es hier geht. Ein Kleinod, wie man es sich für jedes Dorf im Landkreis Gifhorn wünscht. Irgendwie das diffuse Gefühl von Herzlichkeit, Nostalgie und Tradition. Wenn ein Café das in einer aus den Fugen geratenen Welt schafft, ist doch schon viel gewonnen.

Die Stars sind schnell ausgemacht, sie liegen prominent in der Thekenvitrine. Die Torten sind sagenhaft schön hergerichtet – das gilt vorweg. Das abgenudelte Sprichwort „Das Auge isst mit“ wird im Café Elsbeth plötzlich wieder mit Bedeutung aufgeladen.

Was es alles im Café Elsbeth in Hillerse zu bestaunen gibt, sieht man auf diesen Tellern: tolle Tortenkreationen aus Meisterhand.

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Denn so hübsch, wie sie aussehen, weiß man gar nicht, welche man als erstes probieren möchte. Man könnte meinen: Jedes Tortenstück hat sich für seinen Abschlussball herausgeputzt. Hier noch ein Streusel, dort ein Obst, eine gekerbte Welle, ein Keksstück. Herrlich.

Meine Begleitung wählt die Schokotorte und die Pfirsich-Mango, ich dagegen habe richtiggehend TORTENHUNGER und lade mir jeweils ein Stück Stracciatella, Käsekuchen und eine Heidelbeere. Und wir stellen im Nu fest, dass nicht nur die Erscheinung gelungen ist, sondern dass die Torten auch fabelhaft schmecken.

Nicht zu viel Quark, da wo Quark ist. Ausreichend Sahne, doch mit Maß. Die Böden sind fest, doch nicht allzu trocken. Besonders erwähnenswert findet meine Begleitung, dass der Schokoanteil ihrer Torte neben der erwartbaren Süße auch eine herbe Note trägt. Passenderweise trinkt sie dazu einen Saft, ich einen Grüntee.

Erbaulich sind im Übrigen auch die Eindrücke, die man bei Instagram gewinnen kann. Das Team vom Café Elsbeth zeigt dort nämlich die schönsten der angesprochenen Motivtorten. Die Designs sind filigran und aufwendig, farbenfroh und spektakulär. Sie reichen vom knuffigen Einhorn, über die gewitzten Super Mario und Yoshi bis hin zu Harry Potter mit Eule Hedwig und dem goldenen Schnatz. Sie nur anzuschauen ist schon wie eine Kopfmassage zu bekommen. Als Geschenk zur Einschulung oder zum Geburtstag ist die Freude wohl noch unbeschreiblich größer.

Wir sitzen ungefähr eine Dreiviertelstunde im Café Elsbeth. Bis auf wenige Plätze sind alle belegt. Menschen rücken Stühle zusammen. Verrückt, denke ich mir, hier kommt ein ganzes Dorf zusammen, mit Kind und Kegel, wie es so heißt. Und mir kommt wieder der Nusskuchen in den Sinn, der links neben der Vitrine steht. „Ich glaub, ich hol mir noch ein Stück“, bestimme ich und stelle mich wieder an.

Alles in allem bezahlen wir für einen Berg an Torte und Kuchen sowie zwei Getränke rund 25 Euro. Das ist das, was uns zum Schluss ein weiteres Mal überrascht. Das Café Elsbeth, wirklich ein Zauberplatz.

Café Elsbeth
Hauptstraße 2, Hillerse
Do. – Sa. 14 bis 17 Uhr
So. 9 bis 17 Uhr
Tel. 05373-3327035
cafeelsbeth.com
instagram.com/cafeelsbeth


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