Politik

Stein-Schul-Rektor Detlef Eichner kandidiert für die Landrats-Wahl 2021 im Landkreis Gifhorn

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 07.08.2020
Stein-Schul-Rektor Detlef Eichner kandidiert für die Landrats-Wahl 2021 im Landkreis Gifhorn

Detlef Eichner kündigte seine parteiunabhängige Kandidatur zur Gifhorner Landrats-Wahl 2021 im Biergarten des Hotels Deutsches Haus an. Zuvor entstand diese Aufnahme auf der vorbeiführenden Torstraße.

Foto: Çağla Canıdar

„Wir starten nun unseren Wahlkampf!“: Am Freitagvormittag fällt im Biergarten des Deutschen Haus um 10.19 Uhr der entscheidende Satz von Detlef Eichner. Der 54-Jährige macht damit seine Kandidatur zur Gifhorner Landrats-Wahl 2021 offiziell. Als unabhängiger Bewerber fordert der Rektor der Gifhorner Freiherr-vom-Stein-Schule damit den amtierenden Landrat Andreas Ebel (CDU) heraus, der als erster seine Kandidatur publik gemacht hatte. Detlef Eichner ist nun die zweite Personalie. Auch die Grünen, die SPD und die AfD kündigten an, mit eigenen Kandidaten ins Rennen zu gehen – wobei noch keine Namen bekannt gegeben wurden.

Drei Themen stehen beim Wahlkampf im Fokus

Drei zentrale Themen hat sich Detlef Eichner, der selbsternannte „Kandidat der Bürgerinnen und Bürger“, zur Aufgabe gemacht: Der Landrat und seine Behörden sollen rund um die Uhr, 24 Stunden, online erreichbar sein. „Ich möchte, dass wir uns als Partner der Bürgerinnen und Bürger verstehen“, erklärt er. Die Schreiben der Verwaltung sollen eine einfache Sprache bekommen und leicht verständlich sein. Die Überkomplexität soll überholt und entschlackt werden, das fördere Zufriedenheit bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie bei der Behörde, so Detlef Eichner: „Weniger beherrschen, mehr helfen.“

Außerdem macht sich der unabhängige Kandidat für einheitliche Standards bei Kitas, Schulen und Pflegeheimen stark. Die vielen Gemeinden des Landkreises Gifhorn seien unterschiedlich gut aufgestellt, da einige nicht die nötigen finanziellen Mittel aufbringen könnten. „Der Landkreis Gifhorn ist groß und vielfältig, das ist gut so“, bekräftigt Detlef Eichner. „Es darf aber nicht dazu führen, dass einige Kitas, Schulen und Pflegeheime besser, andere schlechter ausgestattet sind. Wir sind solidarisch im Landkreis, und das sollten wir auch auf diese Institutionen ausweiten.“ Fehle in einzelnen Gemeinden das Geld, soll sich der Landkreis künftig solidarisch zeigen und nötige finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. „Miteinander statt gegeneinander“, stellt Detlef Eichner heraus.

Schließlich befürwortet der Landrats-Kandidat die Kompromissbereitschaft. „In den vergangenen Monaten haben wir häufiger gehört, dass einige Berufe systemrelevanter seien als andere. Dem entgegne ich, dass wir alle systemrelevant sind“, sagt Detlef Eichner mit Nachdruck. Es gebe eine Pluralität an Meinungen, Werthaltungen und Lebensentwürfen – also sei es wichtig, über den Austausch ins Gespräch zu kommen, so der 54-Jährige. „Konflikte sind der Antrieb der Demokratie, Kompromisse der Klebstoff der Demokratie.“ Einige Bürger würden sich dort trotzdem nicht mehr wiederfinden, „deswegen wollen wir diese Gespräche anstoßen. Das ist eigentlich die Aufgabe der Parteien, wobei es sogar welche gibt, die das Auseinanderdriften befeuern – und damit meine ich nicht die etablierten Parteien.“

Entscheidung zur Kandidatur fiel am Geburtstag seiner Frau

Dass Detlef Eichner den Weg in die Politik sucht, kommt nicht überraschend – wenngleich die Verkündung lange geheimgehalten wurde. In der Jugend war der gebürtige Gifhorner für die Jusos aktiv, später verortete er sich als eher passives Mitglied in der FDP. Nun aber, einige Jahre später, möchte Detlef Eichner parteiübergreifende Themenkomplexe vereinen. „Wir gehen davon aus, dass es 2021 zu einer Stichwahl kommen wird. Wenn wir es dahin schaffen, rechne ich mir gute Chancen aus, eine Brücke zwischen den Parteiverdrossenen und den Parteigebundenen zu schlagen“, erklärt Detlef Eichner, der sich im Dezember 2019 dazu entschied, die Kandidatur auch wirklich anzugehen.

Der 54-Jährige ist Rektor der Freiherr-vom-Stein-Schule und wird auch im Wahlkampf weiterhin dieses Amt ausführen. Nach der Wahl rechnet er sich einen Amtssitz als Landrat im Gifhorner Schloss aus.

Foto: Çağla Canıdar

Beim Geburtstag seiner Frau Sybille zog es den Freundeskreis durch Gifhorner Lokale, spät abends geriet das Gespräch am Tisch in eine politische Richtung. „Ich wurde darauf angesprochen, zu kandidieren. Ich habe es mir dann in den Tagen darauf überlegt und meine Entscheidung getroffen“, so Detlef Eichner – und die fiel positiv aus: „Wir bauen dazu einen Unterstützerkreis auf, der uns nahesteht.“ Und Wahlkampf-Manager Bastian Till Nowak verdeutlicht: „Es wird ein personenintensiver Wahlkampf und kein geldintensiver, wie es die Parteien machen. Die jüngere Vergangenheit im Landkreis hat aber gezeigt, dass Parteien kein Garant mehr dafür sind, eine Wahl auch zu gewinnen.“

Erfahrung von zehn Jahren Rektorat

Im kommenden Herbst – das genaue Datum steht noch nicht fest – findet im Rahmen der Kommunalwahl die Wahl der nächsten Landrätin oder des nächsten Landrats statt. Detlef Eichner blickt dann auf zehn Jahre Rektorat bei der Freiherr-vom-Stein-Schule in Gifhorn zurück. Nach seinem Wehrdienst in Wesendorf und der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker bei Volkswagen absolvierte er sein Lehramtsstudium. Anschließend folgten Anstellungen bei der Oskar-Kämmer-Schule in Gifhorn, der Grundschule Wesendorf, der Haupt- und Realschule in Calberlah und bei der Albert-Schweitzer-Schule in Gifhorn.

Nach seiner Arbeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Braunschweig promovierte Detlef Eichner 2005 in Staatswissenschaften, ehe 2008 die Habilitation folgte. Seit 2011 ist er Rektor an Gifhorns einziger Hauptschule und sieht sich dort selbst vor allem als kommunikativer Moderator. „Es ist keine einfache Aufgabe, so viele Leute zusammenzubekommen“, sagt Detlef Eichner. Es gibt dort über 300 Schülerinnen und Schüler, 35 Kolleginnen und Kollegen, dazu Verwaltungsangestellte, ein tolles Putzteam – „und den wohl besten Hausmeister der Welt“, wie der Landrats-Bewerber anfügt.

„Etwas zu leiten heißt, viel zu kommunizieren, manchmal die eigenen Erwartungen zurück und die des Gegenübers in den Vordergrund zu stellen. Es geht darum, die Menschen im Kompromiss zusammenzuführen“, konkretisiert Detlef Eichner, der in seinem Wahlkampf dieses Konzept beibehalten möchte: Nachbarschaftsgespräche und Online-Diskurs sollen vernetzt werden, dazu werden eigens Profile bei Facebook, Instagram und WhatsApp erstellt. In Kürze soll überdies die neue Internetseite www.herbst2021.de an den Start gehen.

Die Gifhorner Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, ihre Träume, Wünsche und Ideen in den Wahlkampf miteinzubringen und über die Social-Media-Kanäle und die bald anlaufende Website zu partizipieren. Geplante Nachbarschaftsgespräche sollen Themenarbeitskreise beflügeln.

Transparenzhinweis: Die Agentur KURT Media, von der auch das Magazin KURT herausgegeben und dieses Online-Portal betrieben wird, hat den Auftrag erhalten, den Wahlkampf von Detlef Eichner zu koordinieren – mit Flyer-Layouts, dem Betreiben von Social-Media-Kanälen, Videodrehs und mehr. Bastian Till Nowak, Inhaber der Agentur KURT Media und Herausgeber des Magazins KURT, fungiert als Wahlkampf-Manager. Die KURT-Redaktion bleibt davon jedoch unberührt und wird über alle Kandidat*innen zur Gifhorner Landrats-Wahl gleichermaßen journalistisch neutral berichten. Bastian Till Nowak nimmt keinen Einfluss auf die Artikel. Diesen Artikel verfasste der Journalist Malte Schönfeld nach der Pressekonferenz, zu der Kandidat Eichner alle Medien aus dem Landkreis Gifhorn empfing.


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