Gifhorner Marktgeschichten

Seit fast 30 Jahren auf Gifhorns Wochenmarkt - Karin Dürkop strahlt selbst bei Nieselwetter

Marieke Eichner Veröffentlicht am 15.07.2020
Seit fast 30 Jahren auf Gifhorns Wochenmarkt - Karin Dürkop strahlt selbst bei Nieselwetter

Karin Dürkop verkauft seit beinahe 30 Jahren mit ihrem Mann Gemüse, Kartoffeln und mehr auf Gifhorns Wochenmarkt. Egal bei welchem Wetter – die sympathische Osloßerin hat selbst in strömendem Regen noch ein Lächeln für ihre Kunden.

Foto: Marieke Eichner

Eigentlich ist sie gelernte Bürokauffrau – doch seit beinahe 30 Jahren steht Karin Dürkop (58) an Markttagen hinter dem Stand auf Gifhorns Wochenmarkt, den sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. Der Himmel ist grau, es nieselt leicht, aber das Wetter kann die Osloßerin nicht abschrecken. Wie geht es ihr heute?

„Gut! Wenn ich die Wehwehchen weglasse“, lacht die sympathische Frau mit den kurzen grauen Haaren, als wir sie mit unserer Frage hinter ihrem Stand überrumpeln. Was geht ihr heute durch den Kopf? „Ach, nichts Besonderes. Für uns läuft das Leben ganz normal weiter – trotz Corona.“ Heute waren weniger Leute auf dem Markt als sonst – „das liegt am Wetter“, weiß Karin. „Das schlägt aufs Gemüt. Aber es könnte schlimmer sein – bei Regen sieht das ganz anders aus. Da sind die Leute mürrisch und genervt.“

„Ist ja auch noch nicht Monatsende“, brummt ihr Mann, der im Hintergrund die Reste des heutigen Verkaufstages einpackt. „Da haben die Leute noch Geld.“ Auch Karin beginnt, Kartoffeln mit einer Metallschaufel in einen halbvollen Sack einzutüten. „Aber heute ist ja auch letzter Schultag, da fahren viele weg.“

„Hoffentlich kommt keine zweite Welle, Ladenschließungen und der ganze Kram. Das muss ich nicht noch mal haben.“ Karin lacht. Die Marktstände verkauften auch in den vergangenen Wochen und Monaten ihre Waren auf dem Steinweg in Gifhorn, erzählt sie. „Die Leute wollten nicht mehr in die Geschäfte, wir hatten mehr zu tun. In Gifhorn hat es sich aber wieder beruhigt. Es ist relativ normal – wie vor Corona.“ Über die zusätzliche Kundschaft hat sie sich zwar gefreut, jedoch: „Ich bin froh, wenn das alles vorbei ist – aber das sind wir, glaube ich, alle.“ Obwohl sie seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen ist und sicherlich anstrengende Stunden hinter sich hat, grinst Karin immer noch freundlich – und ihre Augen leuchten.

Doch wie kommt man nun eigentlich als gelernte Bürokauffrau auf den Gifhorner Markt? „Indem man einen Bauern heiratet, der Gemüse anbaut“, lacht die Frau mit den kurzen grauen Haaren. „Mit einem Vier-Meter-Stand haben wir hier angefangen. Es ist nicht das Schlechteste! Man ist an der frischen Luft...“ Und wie lange arbeitet sie schon auf dem Markt? Karin blickt zu ihrem Mann. Der überlegt kurz: „Im nächsten Jahr sind’s 30 Jahre“, antwortet er mit gewohnt liebevollem Brummen. „Drei Jahre noch“, freut sich Karin – voller Begeisterung und Freude wie eh und je. „Dann geht mein Mann in Rente. Dann sind wir hier weg...“, erklärt sie und fügt mit fragendem Blick an die Autorin dieser Zeilen an: „...es sei denn, Sie wollen einen Marktstand übernehmen?!“ Na, mal sehen. ;-)

Was erlebt Ihr auf Gifhorns Wochenmarkt? Habt Ihr eine schöne Geschichte zu erzählen, ein Erlebnis, eine Anekdote? Lasst es die KURT-Redaktion wissen. Meldet Euch per Mail an redaktion@kurt-gifhorn.de oder WhatsApp an Tel. 0151-56673368.


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