Mich interessiert, wie sich der Mensch täuschen lässt - Beim Altstadtfest tritt der Zauberer Nikito mit dem Theaterverein Gifhorn auf

Gifhorns Altstadtfest ist überregional bekannt und beliebt für sein abwechslungsreiches Musikprogramm, das von groovigem Jazz im Kavalierhausgarten bis zu Heavy Metal auf der Bühne am Kino reicht. Neben den Bands und Solo-Acts gibt‘s aber noch mehr zu entdecken, zum Beispiel den Theaterverein Gifhorn, der am Sonntag gleich vier Vorstellungen seiner Sketch-Parade „Zauberhaft kriminell“ zeigt. Teil der Show ist auch Zauberer Nikito aus Gifhorn, hinter dem der Lehrer Nils Hallbauer steckt. Er sagt: „Ich gehöre zu denjenigen, die seit der Kindheit fasziniert sind vom Zaubern.“

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Am Anfang war da ein kleiner Trick, den Nils Hallbauer mit der Hilfe seiner Mutter nachbaute – groß waren die Erwartungen, noch größer dann fast die Enttäuschung, als es weniger spektakulär war als erhofft. Doch Klein-Nils blieb am Ball, schaute gern die Muppet-Show mit dem Zauberer Mumpitz. Als er seinen ersten Zauberkasten bekam, der ein wenig mehr Möglichkeiten bot, nahm alles seinen Lauf. Kleine Shows für die Familie und in der Schule folgten, bessere Ausrüstung gab‘s für den Delmenhorster Jung bei Zauber-Bartl in Hamburg zu kaufen – ein Erweckungserlebnis. Magisch.

Inzwischen sind einige Jahrzehnte wie von Zauberhand ins Land gezogen. Und Nikito ist noch immer dabei, sein Publikum mit Tricks zu unterhalten. Nur eben in Gifhorn und Umgebung. Am liebsten hat er es, wenn die Unwissenden nicht so skeptisch und engstirnig an die Show gehen. „Das Schönste für mich ist, wenn sich das Publikum verzaubern lässt“, erklärt er. „Mich interessiert, wie sich der Mensch täuschen lässt.“

In der Zauberei gibt‘s ganz unterschiedliche Typen. Manche setzen viel auf Tricktechniken, andere wiederum hüllen ihre Tricks gekonnt in eine größere Unterhaltungsshow, in ein Verwirrspiel, ein, um sich die Ablenkung zunutze zu machen. Nikito setzt auf eine humorvolle Sprechzauberei, die verblüffen soll, aber auch Momente der Selbstironie hat. „Ich mag es, das Publikum in die Kunststücke einzubinden.“ Ob er schon einmal eine Jungfrau zersägt hat? Da lacht Nikito: „Nein, das mache ich nicht. Und auch mit Tieren arbeite ich nicht. Denn die fühlen sich da meist gar nicht so wohl bei.“

In seinen Tricks verfeinert und kombiniert er bestehende Tricks – ein Erfinder, der sich selbst schwierige Tricks ausdenkt, um sie dann zu verkaufen, ist er nicht. „Ich verbinde verschiedene Fähigkeiten – so wie der Tischler hobelt, sägt und raspelt“, erläutert Nikito, der seit 1996 Mitglied im Magischen Zirkel ist.

Auf dem Altstadtfest tritt er zusammen mit dem Gifhorner Theaterverein auf, wo er ebenfalls zum Ensemble gehört – im letzten Sketch dann aber als Nils Hallbauer, der im echten Leben die Schülerhilfe in Gifhorn leitet. Vorher wird Nikito aber pro 45-minütiger Sketch-Show eine Viertelstunde seine Zauberei zum Besten geben. Kann er vielleicht schon erzählen, auf was sich das Publikum vorbereiten darf? „Zwei Kunststücke pro Auftritt sind geplant – Kartenkunststücke, Seilkunst, Mentalmagie und ein Zauberwürfel kommen zum Einsatz“, gibt Nikito einen kleinen Einblick und lächelt dann: „Mehr möchte ich aber nun wirklich nicht verraten.“