KURT-Review: Fallen lassen in die totale Reduziertheit – Das Gifhorner Jazz-Duo Velvet liefert ein Hommage-Album an große Vorbilder

Eine quellwasserklare Einfachheit ist wohl das schwierigste, was es in der Musik zu erreichen gibt. Birgit Limberg und Christian Köller ist in ihrer Musik auf bemerkenswerte Weise eine Annäherung gelungen. Als Velvet haben sie mit ihrem Cover-Album „Songs We Like To Play“ nun eine in alle Himmelsrichtungen emotionale Hommage veröffentlicht.

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Stimmungsgebend ist für Velvet die überlebensgroße Range der schwarzen Musik – vom Jazz der Ella Fitzgerald, dem Soul von Ray Charles und dem „Autumn-Leaves“-Pianisten Roger Williams weiß das Gifhorner Duo respektvoll zu berichten. Die stärksten Phasen des Albums beweisen sie aber ebenso in den Momenten, wo genrefremde Popstars im Velvet-Sound verjazzt werden. So geschehen mit Stings „Consider Me Gone“ und einem verführerischen wie rätselhaften Gesang von Birgit Limberg – so singt eine Frau, die die Trennung überstanden hat.

Ungefähr zur Hälfte erreicht „Songs We Like To Play“ aber doch bei der Fitzgerald-Interpretation „Round Midnight“ seinen Höhepunkt, wenn Christian Köller düstere, schwere Töne anschlägt. Man findet sich schlagartig im Metropolen-Blues wieder, bei Zigarettenqualm, Olive im Martini und Regen auf dem Kopfsteinpflaster – das geht schwer ins Herz.

Wo Velvet sich mehr Virtuosität wünschen, da helfen der Berliner Schlagzeuger Valentin Kruse und der Münchener Saxophonist Axel Nitz aus. Auch dieses Zusammenspiel gelingt famos. Ebenso famos, wie das Gifhorner Duo Pop- und sogar Metal-Klassiker wie Cyndi Lauper oder Metallica in den sanften Jazz weiterempfiehlt.