Krieg & Frieden

Korssuns Bürgermeister besucht Gifhorn: Mykola Berezovyj berichtet unserer Verwaltung und dem Stadtrat aus dem Krieg

Malte Schönfeld Veröffentlicht am 17.07.2022
Korssuns Bürgermeister besucht Gifhorn: Mykola Berezovyj berichtet unserer Verwaltung und dem Stadtrat aus dem Krieg

Diesen roten Bus dürfen Korssuns Bürgermeister Mykola Berezovyj (6. von links) und Arzt Segey Baida (5. von links) mit in die Ukraine nehmen. Die Gifhorner Stadtverwaltung übergab den Bulli.

Foto: Malte Schönfeld

Es ist der erste Besuch von Mykola Berezovyj in Gifhorn. Zusammen mit Segey Baida, Arzt und Mitglied des Stadtrats in Korssun, berichtet der Bürgermeister von Korssun-Schwetschenkiwskyj, wie es um Gifhorns ukrainische Partnerstadt steht – und vor allem trifft er zum ersten Mal seit Monaten wieder auf seine Frau und seine beiden Kinder, die vor dem Krieg nach Wilsche geflüchtet waren.

Im Ratsaal des Gifhorner Rathauses bekommt als erstes Carsten Gries das Wort erteilt. Denn der BSK-Major überreicht den Korssuner Gästen eine Spende in Höhe von 1500 Euro, die beim Königsessen des Schützenfestes zusammengekommen ist. „Es ist wichtig, dass die Partnerstädte in dieser Zeit zusammenhalten“, erklärt Carsten Gries.

Anschließend spricht Mykola Berezovyj. Er erzählt von Stromausfällen und Wasserknappheit, von zehn Raketen, die über Korssun abgefangen wurden, von Schlangen vor den Bankautomaten – und davon, dass seine Frau, seine Tochter und sein Sohn im März ihre Heimat in Richtung Wilsche verlassen mussten, weshalb er sie vor wenigen Stunden zum ersten Mal seit Monaten wieder gesehen hat. „Mein zweijähriger Junge hat seinen Papa nicht erkannt“, meint Korssuns Bürgermeister. Als Übersetzerin fungiert Valentyna Dovhopola, die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, sie spricht leise und vorsichtig.

Und doch ist es aber auch ein Moment der Offenheit, der Zusammenkunft, ja, der Loyalität. Denn mit leeren Händen reisen die beiden Korssuner nicht ab: Die Stadtverwaltung Gifhorn übergab dem Korssuner Bürgermeister einen roten Bus, der jüngst abgeschrieben wurde. Im Gepäck befinden sich reihenweise Medikamente und Arzneimittel der Mühlen-Apotheke, sie sind eine Spende von Inhaberin Elena Regner.


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