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Elternrat der Gebrüder-Grimm-Schule ist sauer: Gifhorner Kinder können nicht Schwimmen lernen - wegen zu strenger Corona-Regeln der Allerwelle

Redaktion Veröffentlicht am 06.10.2020
Elternrat der Gebrüder-Grimm-Schule ist sauer: Gifhorner Kinder können nicht Schwimmen lernen - wegen zu strenger Corona-Regeln der Allerwelle

Falk Tietze, Schulelternratsvorsitzender der Gebrüder-Grimm-Schule in Gifhorn bedauert, dass es in der Allerwelle auch nach den Herbstferien wohl immer noch keinen Schwimmunterricht geben wird.

Foto: Çağla Canıdar

Der Schulelternrat der Gebrüder-Grimm-Schule in Gifhorn befürchtet mehr Nichtschwimmer durch die Corona-Pandemie. Der Hintergrund: Schulen könnten immer noch keinen Schwimmunterricht erteilen, weil die Schwimmhalle für den Unterricht von Schulklassen erst keine Hygienepläne erstellt habe – nach den Herbstferien könnte es zwar wieder losgehen, doch die von der Allerwelle entwickelten Maßnahmen erforderten „einen Personalschlüssel bei reduzierter Schülerzahl wie auch Voraussetzungen, die von den Schulen personell und organisatorisch nicht leistbar sind“, so der Schulelternratsvorsitzende Falk Tietze. Seine Stellungnahme dokumentieren wir hier im Wortlaut:

Im Rahmen des Sportunterrichts erteilt die Gebrüder-Grimm-Schule seit Jahrzehnten Schwimmunterricht in den 3. Klassen, wie es die Kerncurricular des Landes Niedersachsen für das Fach Sport vorsehen.

Durch die Schließung der Schulen am 15.03.2020 haben zwei damals 3. Klassen kaum Schwimmunterricht erhalten und insgesamt 18 Kinder sind Nichtschwimmer geblieben. Die Schule hat einen aufwendigen Plan erstellt, um in diesem Schuljahr nicht nur den jetzigen 3. Klassen, sondern auch den 18 Nichtschwimmern aus den jetzigen 4. Klassen Schwimmunterricht zu ermöglichen.

Von der Leitung der Schwimmhalle wurde der Schule bereits Ende Juni zugesagt, dass für den Schwimmunterricht der Viertklässler das gesamte Lehrschwimmbecken zur Verfügung steht, sobald die Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen Schwimmunterricht für Schulen wieder zulässt.

Am 05.08. erschien der „Niedersächsische Rahmen-Hygieneplan Corona Schule“, in dem der Schwimmunterricht (Seite 25) durch die Landesschulbehörde explizit wieder erlaubt wird. Mit Beginn des Schuljahres standen von Seiten der Schule Hygienepläne für den Sport- und Schwimmunterricht sowie die Erklärung des Gesundheitsamtes, dass es keine Bedenken gibt, Schwimmunterricht in Klassenstärke durchzuführen.

Nachdem die ersten zwei Monate ohne Schwimmunterricht verstrichen, da die Allerwelle noch kein Hygienekonzept für den Schwimmunterricht erstellt hatte, erlaubt die Leitung des Schwimmbades nach den Herbstferien einen sehr eingeschränkten Schwimmunterricht für die Schulen. Die von der Allerwelle entwickelten Maßnahmen erfordern einen Personalschlüssel bei reduzierter Schülerzahl wie auch Voraussetzungen, die von den Schulen personell und organisatorisch nicht leistbar sind.

Es steht zu befürchten, dass die meisten der 18 Nichtschwimmer aus den 4. Klassen und viele Drittklässler Nichtschwimmer bleiben. Aus der Presse hören wir immer wieder von Badeunfällen mit tödlichem Ausgang. Wir haben die Befürchtung, dass auch junge Menschen, die durch das Untersagen des Schulschwimmunterrichts nie lernen werden zu schwimmen, eines Tages mit dem Leben dafür bezahlen müssen.

Ebenso betonen Politiker in den letzten Tagen auf allen Ebenen, dass gerade die Kinder sowie die Schulen in ihrer Arbeit unterstützt werden sollen.

Deshalb der dringende Appell an die zuständigen Stellen: Lassen Sie die Schulen ihre Aufgaben erfüllen und öffnen Sie bitte die Schwimmhalle für den Schwimmunterricht der Schulen.

Falk Tietze
Schulelternratsvorsitzender der Gebrüder-Grimm-Schule in Gifhorn


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