Diese Chance ist einmalig: Michael Müller ist zurück – Oberliga-Absteiger MTV Gifhorn baut auf Ex-Co-Trainer und die Jugendarbeit

„Unverhofft kommt oft“, sagt Michael Müller. Und der 43-Jährige muss schon ein wenig schmunzeln, wenn er hinzufügt: „Am Ende kam es für mich selbst schon ein wenig überraschend.“ Denn der ehemalige Co-Trainer des bisherigen Fußball-Oberligisten MTV Gifhorn war schließlich gemeinsam mit Coach Georgios Palanis Ende April vor den vier letzten Saisonpartien freigestellt worden – und kehrt nun zur kommenden Spielzeit 2023/2024 in neuer Funktion zurück: als Cheftrainer. Michael Müller soll den Neuaufbau bei den Schwarz-Gelben einleiten.

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Für ihn persönlich sei es „eine einmalige Chance, die ich nun bekommen habe“, hebt Michael Müller hervor. „Es ist eine reizvolle Aufgabe. Egal, in welcher Situation der MTV auch ist: Er ist der größte Verein hier – mit einer tollen Historie. Ich habe nichts zu verlieren – das sehe ich so.“ Er selbst sei eben ein Gifhorner, für den es eine Herzensangelegenheit war und wieder sein wird. „Ich bin damals ja nicht nur wegen Georgios Palanis hierhergekommen, sondern auch wegen des Vereins“, unterstreicht Michael Müller, der auch „nicht in der Vergangenheit denken“ möchte.

Na klar, nach seiner Freistellung Ende April habe erst einmal Funkstille geherrscht zwischen ihm und dem Verein. „Zwei Wochen später haben wir dann aber wieder die Gespräche aufgenommen“, berichtet der bisherige Co-Trainer. Gespräche, die „intensiv und gut“ waren, wie Tobias Krull als Sportlicher Leiter erklärt. Gespräche, in denen es um die Vereins- und die Spielphilosophie ging – und in denen beide Seiten merkten: Es könnte passen!

„Er ist absolut heiß, er hat Bock auf diese Aufgabe. Michael Müller ist 24 Stunden am Tag für den Fußball da – er ist genau der richtige Mann. Er lebt den MTV Gifhorn“, bekräftigt Kapitän Krull. Dass es auch andere mögliche Trainerkandidaten gegeben hatte, das wissen beide Seiten – und können damit auch gut umgehen. „Ich kam ja auf den letzten Drücker“, beschreibt es Michael Müller, der als Cheftrainer im Herrenbereich beim MTV Gamsen erste Erfahrungen gesammelt hatte. Im Jugendbereich hatte er als Coach bei Eintracht Braunschweig und beim MTV Gifhorn gearbeitet – bis hoch zur Regionalliga.

Nun heißt der Alltag: Landesliga der Herren. Und gemeinsam mit Tobias Krull bleibt Michael Müller nicht viel Zeit, um den Kader für die kommende Spielzeit zusammenzustellen. „Der Umbruch ist ja da“, weiß der Trainer, dass die Vielzahl der Weggänge – es dürfte am Ende rund ein Dutzend Spieler sein, die den MTV Gifhorn verlassen haben – vor allem mit jungen Akteuren aufgefangen werden wird. Doch genau das ist es auch, was Tobias Krull vorschwebt. Der MTV-Weg in der Zukunft führt über die „gute Jugendarbeit“, die der Verein betreibt.

Ein Weg, hinter dem eben auch Michael Müller steht, der zur neuen Saison mit den aktuellen U19-Spielern Bjarne Marek, Mohamed Abdalla, Til Eike Bahr und Roman Maksymets planen kann, die zugesagt haben.

Und auch der erste externe Neuzugang der Schwarz-Gelben wurde nun präsentiert: Der 20-jährige Julian Wöhner kommt vom Oberligisten Lupo Martini Wolfsburg. „Er ist unser Wunschspieler. Ein Mittelstürmer mit richtig gutem Abschluss“, erklärt Tobias Krull. An dem 1,88 Meter großen Angreifer, der schon mit großem Verletzungspech zu kämpfen hatte, waren die Gifhorner schon mehrfach interessiert. Nun hat’s endlich geklappt mit der Verpflichtung.

Und diese Verpflichtung wird nicht die letzte gewesen sein beim Neuaufbau des MTV.